Artikel aus der Mitteldeutschen Zeitung zu den Themen Uran im Trinkwasser und Fernwasser in MSH 14. August 20167. November 2018 Aus gegebenen Anlaß haben wir die Artikel aus der Mittldeutschen Zeitung seit 2009 chronologisch zusammengefasst. Eine Menge. An einer kurzen Zusammenfassung arbeiten wir gerade. 06.08.16_Uran im Trinkwasser Eklat bei Fernwasser-Debatte in Sangerhausen Sangerhausen – Freitag, kurz vor acht. Rund 60 interessierte Bürger strömen zur Fernwasser-Informationsveranstaltung des Wasserverbands Südharz ins Neue Rathaus der Kreisstadt. Zusätzliche Stühle werden geholt. Trotzdem muss Heike Müller, stellvertretende Geschäftsführerin des Verbands, zwei Dutzend Bürger wegschicken. Kein Platz mehr. Der Verband hat wegen des immensen öffentlichen Drucks ins Rathaus eingeladen. Wer einen Stuhl ergattert, erlebt eine hitzige Debatte und einen Eklat, als Geschäftsführerin Jutta Parnieske-Pasterkamp weitere Fragen ablehnt und sogar die Veranstaltung abbrechen will. Parnieske-Pasterkamp trägt Krebsstatistiken vor Und man erfährt, dass die Fernwasserleitung von Nienstedt nach Sangerhausen frühestens ab Oktober 2017 gebaut werden kann. Zufrieden allerdings verlässt kaum ein Bürger die Veranstaltung. Konkrete Erkenntnisse gibt es nicht, dafür aufgeheizte Stimmung und leidenschaftliche Beiträge. Was viele irritiert: Parnieske-Pasterkamp hält unbeirrt an ihrem „Fahrplan“ fürs Arbeitsgespräch fest. Statt mögliche Planungsvarianten und Etappen für den seit langem geforderten Bau der Leitung vorzustellen, arbeitet sie sich an Krebsstatistiken ab. So schlecht sei die Qualität des örtlichen Tiefbrunnenwassers nicht: Es sei „nicht giftig“ und „nicht radioaktiv“ und „kein Bombenstoff“, wie es Sprecher Gerhard Ernst von der Bürgeraktion für uranfreies Trinkwasser im Vorfeld provokativ formuliert. Karl-Heinz Gafert unterbricht sie – er gehört zu den Sangerhäusern, die seit Jahren die Versorgung der Region mit Wasser aus der Rappbodetalsperre fordern. Es gehe darum, die Menschen mit gesundem Wasser zu versorgen, so wie es in Eisleben seit 20 Jahren und inzwischen auch in Allstedt passiert. Die Chefin droht mit Abbruch der Veranstaltung Die Debatte schaukelt sich hoch, etwa als Ernst-Albrecht Henke fragt: „Wir trinken das Wasser, die Eisleber nicht. Wann geht es los – wollen Sie bauen oder nicht?“ Eberhard Raap von der Bürgeraktion für uranfreies Trinkwasser mahnt: „Uran, Nitrat und Schadstoffe sind im Wasser, Gifte im Essen. Die Summe macht’s! Der Körper schafft es nicht mehr, sich dagegen zu wehren. Wir müssen die Notbremse ziehen.“ Ernst warnt, die für 2016 zugesagten Fördermittel für den Bau der Leitung könnten verfallen: „Weg sind ’se!“ Dann wird es der Chefin zu heftig: „Weitere Fragen werde ich nicht zulassen.“ Das Gegrummel im Publikum nimmt zu. Gerald Neuschl empört sich über „die Verklärung, die hier stattfindet“. Parnieske-Pasterkamp, die seit Herbst 2014 den Verband führt, ist erbost: „Ich weigere mich, die Veranstaltung weiterzuführen. Ich bin der persönlichen Meinung, ich habe das nicht verdient.“ Ralf Rettig, Verbandsrat der Gemeinde Südharz, versucht zu beschwichtigen: „Wir wollen wissen, wann es losgeht und was noch zu machen ist.“ Gespräch beim Präsidenten des Landesverwaltungsamts am 18. August Daraufhin wird es zeitweise etwas sachlicher. Parnieske-Pasterkamp erläutert die geplante Trassenführung, Planungsverfahren, Zeitschienen, Naturschutzbelange und archäologische Untersuchungen. Wilfried Weidling, früherer Fachbereichsleiter Autobahn beim Landesbetrieb Bau, äußert Verständnis: Das Planungsrecht in Deutschland sei sehr kompliziert. Landrätin Angelika Klein (Linke) kündigt an, mit der Geschäftsführerin am 18. August das Gespräch beim Präsidenten des Landesverwaltungsamts zu suchen und einen Termin mit der Umweltministerin zu vereinbaren. Es gebe zwei Naturschutzverbände, die womöglich gegen den geplanten Bau klagen könnten. „Wenn wir viel finden, können wir nichts machen.“ Mit den Archäologen habe man beim Bau des Jobcenters Hettstedt gute Erfahrungen gemacht, so Klein. Sie hoffe auf einen Aufschub bezüglich der Fördermittel. Das will auch Finanzminister André Schröder (CDU), teilt er noch am Freitag mit. (mz) – Quelle: http://www.mz-web.de/24512076 ©2016 03.08.16_Für uranfreies Trinkwasser Bürgeraktion ruft zur Teilnahme am Arbeitsgespräch auf Sangerhausen – Die Bürgeraktion für uranfreies Trinkwasser appelliert an die Bevölkerung Sangerhausens und umliegender Orte, am bevorstehenden Arbeitsgespräch des Wasserverbands Südharz teilzunehmen. Es findet am Freitag, 5. August, 8 Uhr im Neuen Rathaus in Sangerhausen, Raum Baunatal, öffentlich statt. Erster Schwerpunkt der Sitzung soll die geplante Versorgung mit Fernwasser sein. Sprecher Gerhard Ernst: „Unsere Bürgeraktion für gesunde Trinkwässer ruft alle Kunden und Bürger aus Sangerhausen und allen Trinkwasser verbrauchenden Orten auf, der Einladung zu folgen. Seit acht Jahren kämpfen wir Bürger gegen radioaktive und extrem harte Brunnenwässer mit hohen Schadstoffbelastungen durch Uran, Nitrat und Sulfat.“ Das könnte Sie auch interessieren Trinkwasser Für uranfreies Trinkwasser Sangerhäuser schreiben an Präsidenten der Bundesärztekammer Trinkwasser Sangerhausen Bau der Fernwasserleitung verzögert sich erheblich Der Stadtratsbeschluss, die Sangerhäuser künftig mit Wasser aus der Rappbodetalsperre zu versorgen, liege 33 Monate zurück. Nun sei zu befürchten, dass die Versorgung erst 2019 umgestellt werde. „Ein endgültiger Termin steht bis heute immer noch nicht fest“, kritisiert Ernst. Sogar die Europäische Kommission habe kürzlich den Druck auf Deutschland verstärkt, weil die Bundesregierung zu wenig gegen die hohe Nitratbelastung im Trinkwasser unternehme. „Auch wir fordern unsere verantwortlichen Vertreter des Wasserverbands, Landrätin Angelika Klein und das Gesundheitsamt von Mansfeld-Südharz auf, sofort zu handeln. Wir Bürger wollen Antworten von allen Wasserverantwortlichen erhalten und fordern mit Nachdruck gesundes Trinkwasser.“ (mz) – Quelle: http://www.mz-web.de/24493382 ©2016 02.08.16_Für uranfreies Trinkwasser Sangerhäuser schreiben an Präsidenten der Bundesärztekammer Sangerhausen – Mit einem Schreiben an den Präsidenten der Bundesärztekammer, Professor Dr. Frank Ulrich Montgomery, versucht die Sangerhäuser Aktion für uranfreies Trinkwasser den Fernwasseranschluss zu beschleunigen. „Wir hoffen, dass nun bald eine Antwort aus Berlin eintreffen wird“, sagt Gerhard Ernst, einer der Sprecher der Sangerhäuser Bürgeraktion. Zusammenhang zwischen Krebserkrankungen und Trinkwasser? Zu den Initiatoren des Schreibens gehören außerdem der Sangerhäuser Mediziner Sigurd Grünbein und die ebenfalls promovierten Kinderärzte Ernst-Hinrich Ballke aus Greifswald und Winfried Eisenberg aus Herford. Sie hätten in ihrem Brief an Montgomery darauf verwiesen, so Ernst, dass es möglicherweise einen kausalen Zusammenhang zwischen der Krebshäufigkeit und Krebssterblichkeit in der Region und dem Schadstoffgehalt des hiesigen Trinkwassers gibt. Der geogen verursachte erhöhte Urangehalt im Tiefbrunnenwasser und die ebenfalls erhebliche Nitratbelastung kämen durchaus als Ursache oder zumindest als Faktor der auffälligen Krebsraten in Frage. Das sei bisher nicht wissenschaftlich erforscht worden, sagt Grünbein, deshalb wollten sie mit ihrem Schreiben eine solche Untersuchung anregen. Denn dies zu erforschen, sei längst überfällig. Arbeitsgespräch am 5. August geplant Die Verfasser des Briefes gingen davon aus, so die beiden Sangerhäuser, dass die Bundesärztekammer mit klaren Worten an die Adresse des Wasserverbands Südharz Bewegung in die Sache bringen könnte. Dazu wäre schon am Freitag, 5. August, Gelegenheit, wenn sich ab 8 Uhr die Mitglieder der Verbandsversammlung zu einem Arbeitsgespräch treffen. Dabei soll es erneut um das Thema Fernwasserversorgung gehen. Der Sangerhäuser Stadtrat hatte im Oktober 2013 beschlossen, die Kreisstadt und weitere Orte künftig mit Fernwasser aus der Rappbodetalsperre zu versorgen. Das Land Sachsen-Anhalt hatte dem Wasserverband Fördermittel zugesichert, das Landesverwaltungsamt eine Umweltverträglichkeitsprüfung vorm Bau der Leitung von Nienstedt nach Sangerhausen als nicht nötig erachtet. Doch seit Monaten stockt die Planung; Baubeginn und Fertigstellungstermin sind offen. (mz) – Quelle: http://www.mz-web.de/24491572 ©2016 30.06.16_Geplante Fernwasserleitung Grüne fragen nach Grund für Verzögerung Sangerhausen – Der Kreisverband Mansfeld-Südharz der Grünen macht Druck: In zwei Schreiben an Sangerhausens Oberbürgermeister Ralf Poschmann (CDU) und Geschäftsführerin Jutta Parnieske-Pasterkamp vom Wasserverband Südharz fordern sie eine umfassende Aufklärung, warum sich der Bau der Fernwasserleitung von Nienstedt nach Sangerhausen verzögert. Die Geschäftsführerin hatte das in der Verbandsversammlung dargelegt. Poschmann solle sich „für eine rasche und klare Information der Öffentlichkeit über die Hintergründe stark machen“, fordert der Grünen-Kreischef Norbert Jung. Von Parnieske-Pasterkamp erwarte man eine unverzügliche Stellungnahme und Erläuterung der Hintergründe, die zu dieser „völlig unerwarteten und nicht akzeptablen Verzögerung“ führten. Es müsse gesagt werden, „was diese Verzögerung für die Fördermittelsituation und die Genehmigungen für die Uranentsorgung aus den Filtern bedeutet“. Nach ihrem Kenntnisstand, so Jung, gebe es sowohl für die bisher gewährten Fördermittel als auch für die Entsorgungsgenehmigungen zeitliche Zwänge. Aus Sicht der Grünen „besteht sowieso schon zurzeit ein großer Unmut über den Wasserverband, welcher sich durch diese Verzögerung deutlich vergrößern wird“. (mz) – Quelle: http://www.mz-web.de/24322094 ©2016 18.06.16_Sangerhausen Bau der Fernwasserleitung verzögert sich erheblich Sangerhausen – Schock für die Verbandsräte vom Wasserverband Südharz, Entsetzen bei den Bürgeraktiven für uranfreies Trinkwasser: Der Bau der acht Kilometer langen Fernwasserleitung von Nienstedt nach Sangerhausen verzögert sich erheblich. „Wenn alles gut geht“, sagte Geschäftsführerin Jutta Parnieske-Pasterkamp in der Verbandsversammlung am Freitag, „können wir im Herbst 2018 zu bauen anfangen. Das ist realistisch.“ Vertreter der Bürgeraktion sprachen daraufhin von einer „einzigen Katastrophe“ und kritisierten die Unfähigkeit des Führungspersonals beim Wasserverband. Problem seit 2008 bekannt Denn eigentlich sollte der Raum Sangerhausen spätestens Ende 2017 mit Wasser aus der Rappbodetalsperre versorgt werden, hieß es noch vor kurzem. Dabei ist das Problem der uranbelasteten Tiefbrunnen schon seit 2008 öffentlich bekannt. Einzelne Brunnen wurden stillgelegt, andere mit Filtern versehen. Die Verantwortlichen gerieten zunehmend unter Druck. Die Stadt Allstedt und die meisten ihrer Ortsteile werden seit Herbst 2013 mit Wasser aus dem Harz versorgt. Seitdem gibt es aber auch einen Stadtrats- und Verbandsbeschluss, Sangerhausen und weitere Orte mit Fernwasser zu versorgen. Unterlagen müssen erneut eingereicht werden Doch der Verband hat offenbar große Probleme, alle nötigen Planungsunterlagen beim Landesverwaltungsamt vorzulegen. Wie die Geschäftsführerin sagte, müssten beispielsweise „Lage- und Konfliktpläne“ erarbeitet und naturschutzfachliche Fragen wesentlich umfassender betrachtet werden als erwartet. Der Verband hatte seine Unterlagen im März eingereicht, dann ergänzt und muss sie nun noch mal komplett überarbeiten. Parnieske-Pasterkamp: „Ziel ist es, die Unterlagen im September erneut einzureichen.“ Wie lange die neuerliche Prüfung dauert und ob womöglich sogar eine aufwendige Umweltverträglichkeitsprüfung gefordert wird, könne sie nicht sagen. Es gebe 14 klageberechtigte Verbände im Land, das Vergabeverfahren koste viel Zeit. Selbst die Archäologen dürften erst zu graben beginnen, wenn die Plangenehmigung vorliegt. „Das macht mich ratlos“ Die Mitglieder der Verbandsversammlung reagierten unterschiedlich auf die Hiobsbotschaft. Sangerhausens Oberbürgermeister Ralf Poschmann (CDU) betonte, er sei „nicht zufrieden“. Nun müsse man weiterarbeiten und dabei möglichst wenig Fehler machen. Er erinnerte an den Bau des Regenrückhaltebeckens in Wippra, an dem 20 Jahre geplant werde: „Die Gesetze sind so. Das macht mich ratlos.“ Warum für den Bau einer Trinkwasserleitung ein aufwendiges Planverfahren nötig sei und bei Abwasserleitungen nicht, fragte der Allstedter Peter Banisch. Eine konkrete Antwort bekam er nicht. „Das kann keiner erklären“, sagt Marco Steckel, Technischer Leiter des Verbands. „In der Gesetzgebung ist es verschlafen worden, das rauszunehmen.“ Sorge um Fördermittel Schärfere Töne schlug Ralf Rettig an, der die Gemeinde Südharz im Verband vertritt: „Hier ist die Zeit verpennt worden. Keiner weiß mehr, was Sache ist. Jetzt fangen wir wieder von vorne an.“ Ein Gutachten liege vor, die Richtung sei klar, die Verbandsversammlung müsse sich positionieren, forderte er. Die nächsten Schritte müssten festgelegt und Zeiträume geschätzt werden. „Es ist keine Schande, wenn eine Verzögerung eintritt.“ Aber das müsse man der Öffentlichkeit sagen und dem Verband gegebenenfalls helfen. Er habe Sorge um die 1,2 Millionen Euro Fördermittel, die das Land für den Bau der Leitung in Aussicht gestellt hat; das Geld sollte bis Ende 2016 verbaut sein. (mz) – Quelle: http://www.mz-web.de/24248706 ©2016 15.06.16_Gesundes Trinkwasser Gesundheitsminister Hermann Gröhe bleibt Antwort schuldig Sangerhausen – Die Sprecher der Sangerhäuser Bürgeraktion für gesundes Trinkwasser sind empört: Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU), dem sie Anfang März bei dessen Wahlkampfauftritt in der Sangerhäuser Helios-Klinik einen Brief übergeben hatten, hüllt sich in Schweigen. Die Bürgeraktiven hatten Gröhes Unterstützung für einen schnellen Anschluss der Region an das Fernwassernetz aus dem Harz gefordert. Dass sich Gröhe als Bundesgesundheitsminister offensichtlich nicht einschaltet, betrachten sie als Verletzung seiner Vorsorgepflicht. Allerdings wird der Wasserverband Südharz in seiner Sitzung an diesem Freitag, 17. Juni, über den Stand informieren. So ist es laut Tagesordnung vorgesehen. Keine Empfangsbestätigung Die Bürgeraktion um Gerhard Ernst und Sigurd Grünbein hatte sich sogar schon im Januar schriftlich an das Bundesgesundheitsministerium gewandt, um eine schnellere Versorgung der Sangerhäuser Region mit Fernwasser zu erreichen; im Gegensatz zum örtlichen Tiefbrunnenwasser ist es frei von gesundheitsschädigendem Uran. Ernst und Grünbein sind bitter enttäuscht über die Ignoranz: „Wir erhielten noch nicht einmal eine Empfangsbestätigung oder eine Zwischenantwort.“ Menschenrecht laut Grundgesetz Gesundes Trinkwasser sei ein Menschenrecht, darauf pochen die Sangerhäuser Bürgeraktiven: „Herr Gröhe müsste eigentlich dieses Menschenrecht erfüllen, achten und schützen. Nach Artikel 2 (2) des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland hat jeder das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.“ Das Menschenrecht auf gesundes Trinkwasser werde durch Gröhe verletzt, wenn die zur Verfügung stehenden Ressourcen nicht eingesetzt würden. Ernst erinnert daran, dass im Jahr 2013 eine europaweite Bürgerinitiative 1,8 Millionen Unterschriften vorgelegt habe, darunter zahlreiche aus Deutschland. Es sei „unverantwortlich“, betonen die Sprecher der Bürgeraktion, dass schon vor 20 Jahren die Möglichkeit des Fernwasseranschlusses bestanden habe. Der Ratsbeschluss der Stadt Sangerhausen, auf dessen Grundlage der Wasserverband die Versorgung umstellen wird, liege über zweieinhalb Jahre zurück, doch noch immer gibt es kein Fernwasser in Sangerhausen und den umliegenden Orten. Hohe Krebssterblichkeit im Kreis Aus ärztlicher Sicht sei es für Schwangere, Säuglinge und Kleinkinder, aber auch kranke und alte Menschen mit geschwächtem Immunsystem erforderlich, die Trinkwasserversorgung so schnell wie möglich umzustellen. Das betonen Ernst und Grünbein. Dies müsse auch eine Schlussfolgerung daraus sein, dass im Landkreis Mansfeld-Südharz mit 28 Prozent eine sehr hohe Krebssterblichkeit statistisch nachgewiesen sei. Mit der Zahl der Krebsneuerkrankungen liege der Kreis bundesweit mit an der Spitze.Die Versammlung des Wasserverbands Südharz findet am Freitag um 8 Uhr in Sangerhausen, Am Brühl 7, statt. (mz) – Quelle: http://www.mz-web.de/24231950 ©2016 03.05.16_Versorgung Ederslebener hoffen auch auf Fernwasser Edersleben – Nicht nur in Sangerhausen, auch in Edersleben hoffen die Menschen auf Fernwasser. Das trug Hans-Georg Schmitt, der in Edersleben wohnt und Mitglied im Seniorenrat des Landkreises Mansfeld-Südharz ist, in der Verbandsversammlung des Wasserverbands Südharz erneut vor: „Die Trinkwasserwerte sind nicht besonders gut.“ Er fragte, ob beim geplanten Bau des Schmutzwasserkanals in Richtung Sangerhausen die Fernwasserleitung gleich mit verlegt werden könne. Verbandsgeschäftsführerin Jutta Parnieske-Pasterkamp versicherte, das werde zurzeit noch geprüft. Doch die Qualität des Ederslebener Trinkwassers entspreche den gesetzlichen Werten der Trinkwasserverordnung, machte sie aufmerksam. Edersleben wird seit langem mit Trinkwasser versorgt, das der Wasserverband Südharz vom Kyffhäuser Abwasser- und Trinkwasserverband mit Sitz in Artern bezieht. Die Uran- und Nitratwerte sind zwar erhöht, liegen aber noch unterhalb der Grenzwerte. Ernst Hofmann (CDU), Vorsitzender der Verbandsversammlung und Bürgermeister der Verbandsgemeinde Goldene Aue, plädierte für eine vernünftige Lösung. Ebenso wie im Raum Roßla, fügte Hofmann hinzu: „Dort sind die Werte auch nicht so, dass wir glücklich und zufrieden sind.“ In den Roßlaer Tiefbrunnen werden seit ein paar Jahren Sulfatkonzentrationen oberhalb des Grenzwerts gemessen, von den Behörden wird es geduldet. Vielleicht gelinge es ja, so Hofmann, Fördermittel für diese Vorhaben vom Land zu bekommen und so die bestmögliche Wasserqualität bereitzustellen. (mz) – Quelle: http://www.mz-web.de/23999982 ©2016 28.04.16_Geplante Fernwasserleitung Zuerst kommen die Archäologen Sangerhausen – Die Hoffnung vieler Bürger aus Sangerhausen und Umgebung, bis Ende des Jahres uranfreies Trinkwasser aus der Rappbodetalsperre zu bekommen, dürften sich endgültig zerschlagen. Denn offensichtlich ist die Vorbereitung für den Bau der knapp acht Kilometer langen Verbindungsleitung zwischen Nienstedt und Sangerhausen aufwendiger als gedacht. Über den Stand berichtete die Geschäftsführerin des Wasserverbands Südharz, Jutta Parnieske-Pasterkamp, in der Verbandsversammlung am Mittwoch. Plangenehmigung beantragt Der Verband hat für den Bau der Leitung in diesem Jahr 1,2 Millionen Euro Fördermittel vom Land in Aussicht und bereits eine Plangenehmigung beim Landesverwaltungsamt beantragt. Wie lange sich das Verfahren hinziehen kann, ist jedoch völlig offen. Sprecherin Gabriele Städter vom Landesverwaltungsamt erklärte bereits, dass im Land Sachsen-Anhalt noch kein derartiges Planverfahren für eine Fernwasserleitung durchgeführt worden ist: „Daher kann für die Dauer des Verwaltungsverfahrens weder eine durchschnittliche Angabe noch eine Mindestangabe erfolgen.“ Es sei auch keine Stelle im Bundesland bekannt, die helfen könnte. Nach der bisherigen Erkenntnis bei anderen Planungsverfahren hat der Wasserverband deshalb einen externen Fachmann beauftragt, der die notwendige Unterstützung und Hilfe leistet. Archäologen untersuchen Baugrund Doch bevor die Bagger überhaupt anrücken dürfen, müssen zuerst die Archäologen den Baugrund untersuchen. Wie Parnieske-Pasterkamp sagte, sei das mit dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie schon besprochen worden. Die Geschäftsführerin kündigte an, dass der Verband mit der Behörde die Einzelheiten vertraglich regeln werde. Es solle zwei Dokumentationsabschnitte geben. Zunächst würde in einem vier Meter breiten Bereich entlang der vorgesehenen Trasse der Boden einen halben Meter tief abgetragen und untersucht. Danach soll auf der gesamten Breite punktuell tiefer gegraben werden. Zeitplan mit Fragezeichen Der Wasserverband Südharz hat am 18. März 2016 einen Maßnahme-Zeit-Plan für den Bau der Fernwasserleitung von Nienstedt nach Sangerhausen vorgelegt. Er sieht unter anderem vor, dass die Archäologen ab Ende Juli den Boden der geplanten Trasse untersuchen, doch die Dauer ist offen. Baubeginn für die Trasse wäre demnach in der zweiten Novemberhälfte, das Ende für Anfang Juni bis spätestens Ende Juli 2017 vorgesehen – je nach der möglichen Unterbrechung durch den Winter. Anschließend werden noch vier Wochen für den Umschluss des Versorgungsgebietes Ost und zwei Monate für den Umbau der Hochbehälter in Durchgangsbehälter veranschlagt. Kosten von rund 200.000 Euro Doch erst, wenn die Plangenehmigung durch das Landesverwaltungsamt vorliegt, könnten die Arbeiten für die Archäologen ausgeschrieben werden, hieß es weiter. Die Kosten – allein für den ersten Teil der Untersuchungen – würden auf 200.000 Euro geschätzt. Zwischenzeitlich soll das Leistungsverzeichnis für die Ausschreibung der Bauarbeiten aktualisiert werden. Unzufrieden äußerte sich nach der Versammlung Gerhard Ernst, Sprecher der Sangerhäuser Bürgeraktion für uranfreies Trinkwasser: „Der Termin ist also nach wie vor nach hinten offen. Einen Termin, wann das Fernwasser fließen soll, habe ich nicht gehört.“ Es sei empörend, dass keine Behörde einschreite. Die Bürgeraktion kämpft seit Jahren für besseres Wasser. (mz) – Quelle: http://www.mz-web.de/23969552 ©2016 11.04.16_Messungen in privat genutzten Brunnen Hohe Belastung des Grundwassers mit Nitrat Sangerhausen – Tiefrot ist die Region um Sangerhausen auf der Sachsen-Anhalt-Karte gefärbt. Es ist ein untrügliches Zeichen, dass in mehr als der Hälfte der untersuchten privaten Brunnen der Grenzwert der Nitratbelastung des Wassers überschritten ist. Der Gesetzgeber hat ihn in der Trinkwasserverordnung mit 50 Milligramm je Liter (mg/l) festgelegt. Damit ist solches Brunnenwasser weder zur Ernährung geeignet noch können Tiere damit getränkt, Obst oder Gemüse gegossen werden. Die Studie basiert auf Untersuchungen des Vereins zum Schutze des Rheins und seiner Nebenflüsse, kurz VSR-Gewässerschutz, mit Sitz in Geldern. Für die aktuelle, deutschlandweite „Nitratkarte“ hat der Physiker Harald Gülzow seine Messungen aus dem Zeitraum von 2012 bis 2015 ausgewertet. Auch die Brunnenwasserproben aus dem Raum Sangerhausen sind eingeflossen. Gülzow stellt aufs Neue fest, dass „die Höhe der Nitratbelastung des Grundwassers stark von der Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen abhängig“ ist. Allerdings gebe es einen deutlichen Unterschied zwischen Wiesen und Weiden sowie Ackerflächen, denn bei Grünland werde viel weniger Nitrat ausgewaschen. Gülzow vergleicht, dass es in Sachsen-Anhalt „viel zu wenig Grünland“ gegenüber anderen Bundesländern gibt. Auch innerhalb des Bundeslandes gebe es große regionale Unterschiede. Doch nur in der Region um Sangerhausen, Aschersleben, Halberstadt und Naumburg sind die untersuchten privaten Brunnen dermaßen stark mit Nitrat belastet. Entfernung von Nitrat treibt Preis hoch Trinkwasser häufig aus Grundwasser hergestellt Trinkwasser wird in Deutschland größtenteils aus Grundwasser hergestellt. Das Grundwasser ist oft zu stark mit Nitrat belastet, etwa weil die Bauern zu viel stickstoffhaltigen Dünger auf die Äcker bringen. Auch Gülle aus Mastställen oder Biogasanlagen landet immer öfter auf den Feldern; was die Pflanzen nicht verbrauchen können, endet als Nitrat im Grundwasser. Rund 50 Prozent aller Grundwasser-Messstellen in Deutschland zeigen erhöhte Nitrat-Werte von über zehn Milligramm je Liter, 15 Prozent des Grundwassers überschreitet den für Trinkwasser geltenden Grenzwert von 50 Milligramm je Liter. Trinkwasser fast überall unbelastet Grünland nutzt Nährstoffe besser Der Physiker erklärt, wie sich die landwirtschaftliche Nutzung auf der Nitratgehalt des Grundwassers auswirkt: „Dauergrünland nutzt über die gesamte Wachstumsperiode die aufgebrachten Nährstoffe, weil der Boden im Gegensatz zum Ackerland ständig mit Pflanzen bedeckt ist. Durch das sehr lange Wachstum im Jahr können die verfügbaren Nährstoffe wesentlich effizienter ausgenutzt werden – im Gegensatz zum Ackerbau.“ Außerdem werde Stickstoff in Böden mit hohem Humusanteil besser gespeichert. „Das verringert die Nitratauswaschung ins Grundwasser.“ Doch nicht nur das Brunnenwasser, sondern auch Grundwasser aus tieferen Schichten wird stark durch den Ackerbau belastet. Das zeigen schon seit mehreren Jahren die Messwerte, die der Wasserverband Südharz auf seiner Internetseite veröffentlicht. Den geringsten Nitratwert hat zurzeit das Breitensteiner Wasser mit einem Anteil von etwa einem Milligramm je Liter. In Sangerhausen schwanken die Werte zwischen 38 und 47 mg/l, in Hayn sind es 36 mg/l. Für Edersleben liegt der Wert bei 46 mg/l, der Ort wird vom Kyffhäuser Abwasser- und Trinkwasserverband beliefert. In Allstedt, das mit Fernwasser aus der Rappbodetalsperre versorgt wird, ist die Nitratbelastung mit 6,7 mg/l gering. Unter anderem die teils hohen Nitratwerte haben vor ein paar Jahren bei den Verantwortlichen im Wasserverband zum Umdenken geführt. 2017 sollen Sangerhausen und weitere Orte Fernwasser bekommen. Kühe Dass sich die Wasserqualität hinsichtlich des Nitratgehalts von Jahr zu Jahr verschlechtert, liegt aus der Sicht der VSR-Vorsitzenden Susanne Bareiß-Gülzow vor allem an der Intensivierung der Landwirtschaft. In Sachsen-Anhalt habe man viele fruchtbare Wiesen und Weiden zu Ackerflächen umgewandelt. Das trifft für Mansfeld-Südharz ebenfalls zu. Und der Ausbau der erneuerbaren Energien führe dazu, dass auf vielen Flächen Raps, Getreide, Zuckerrüben und Mais wachsen. Zugleich bestehe kaum noch Bedarf an Wiesen und Weiden für Kühe. Die Tiere blieben das ganze Jahr über im Stall und erhielten große Mengen Kraftfutter in Form von Mais oder Getreide – statt frisches Gras, Heu oder Gras-Silage. Umdenken bei den Kunden Um die Nitratwerte im Wasser zu senken, fordert der VSR, die regionale Vermarktung der Milch von weidenden Kühen zu stärken: „Es bedarf Molkereien, die nur in der Region erzeugte Milch verarbeiten und darauf achten, dass sie tatsächlich von Kühen stammt, die im Sommer weiden können.“ Verbraucher seien bereit, dafür „deutlich mehr“ zu zahlen als für Produkte großer Molkereien, die ihre Milch teils aus dem Ausland beziehen. In Supermärkten werde schon Gemüse und Obst aus der Region zu höheren Preisen ver- und gekauft. „Auch beim Kauf von Milch kommt es zum Umdenken.“ So könnten regionale Betriebe mit Milchkühen gerettet und durch einen höheren Grünlandanteil zugleich die Nitratauswaschung ins Grundwasser gesenkt werden. (mz) – Quelle: http://www.mz-web.de/23869810 ©2016 18.03.16_Geplante Fernwasserleitung für Sangerhausen Vor dem Bagger rücken die Archäologen an Sangerhausen – Die Hoffnung vieler Sangerhäuser, dass noch in diesem Jahr das erste Fernwasser fließt, dürfte sich zerschlagen haben: Der Wasserverband Südharz hat am Freitag seinen Zeitplan für den Bau der acht Kilometer langen Leitung von Nienstedt nach Sangerhausen und die Umrüstung der Hochbehälter vorgestellt. Demnach würden die Kreisstadt und weitere Orte in der Umgebung erst ab Ende August 2017 mit Wasser aus der Rappbodetalsperre versorgt. Bis dahin liefert der Verband Wasser aus seinen eigenen Tiefbrunnen, von denen mehrere mit Uranfilteranlagen ausgerüstet sind. Die Bürgeraktion für uranfreies Trinkwasser fordert jedoch erneut, den Fernwasseranschluss noch 2016 umzusetzen. Gerhard Ernst pocht darauf: „Wir haben nachgewiesen, dass unsere Forderung umsetzbar ist.“ Sigurd Grünbein verweist auf die Verantwortung für die Gesundheit der Menschen. Und ebenso plädieren die Verbandsräte Peter Banisch (Allstedt) und Ralf Rettig (Südharz) seit langem dafür, den Zeitplan für den Bau der Fernwasserleitung öffentlich zu machen. Das ist nun passiert. Viele Fragezeichen Wie Verbandsgeschäftsführerin Jutta Parnieske-Pasterkamp einräumt, ist der Zeitplan jedoch mit allerhand Fragezeichen versehen. Es könnte also durchaus sein, dass der Fernwasseranschluss schon eher kommt. Oder später. Die Unterlagen für das Plangenehmigungsverfahren liegen seit kurzem im Landesverwaltungsamt Halle vor. Wie sie inzwischen wisse, so die Geschäftsführerin, müssten noch Unterlagen nachgereicht werden. Mit der Plangenehmigung könne eventuell Ende Juli gerechnet werden. Allerdings „könnten dann Auflagen drin stehen, die wir heute noch nicht kennen“. Denn es müssten verschiedene Behörden, Kommunen und Firmen dem Vorhaben zustimmen beziehungsweise ihre Auflagen vortragen. Hinweise aus dem Umweltamt Besonders viele Hinweise kommen aus dem Umweltamt des Landkreises. Parnieske-Pasterkamp erwähnt einige: Es sei vorstellbar, dass entlang der geplanten Trasse geschützte Feldhamster vorkommen oder Amphibien laichen. Bäume dürften nur zu bestimmten Zeiten gefällt werden. Brutzeiten von Vögeln gelte es zu beachten. Doch bevor es überhaupt mit dem Bau der neuen Leitung richtig losgeht, müssten zuerst die Archäologen graben und dies umfassend dokumentieren. Dazu werde sich der Wasserverband mit dem Landesamt für Denkmalpflege abstimmen. Und mit etwas Glück könnten die Archäologen sogar schon zu graben beginnen, bevor das Land den Fördermittelbescheid übergibt oder einen vorzeitigen Beginn der Baumaßnahme gestattet. Das Land Sachsen-Anhalt hat für den Bau der Fernwasserleitung 1,2 Millionen Euro an Fördermitteln in Aussicht gestellt. Appell an Landrätin und Minister Um den Zeitplan einhalten zu können, hoffen die Verbandsräte aber nicht nur auf die erwähnte Finanzspritze. Rettig erinnert daran, dass Landrätin Angelika Klein (Die Linke) Unterstützung zugesagt habe. Dies könne er sich etwa bei der archäologischen Dokumentation vorstellen. Das größere Problem sei eher der Zeitaufwand für das Bearbeiten der Plangenehmigung; da hoffe er aufs Landesverwaltungsamt und den Umweltminister. „Unser Ziel muss sein, den Baubeginn weit vorzuziehen.“ Die anderen Auflagen, vergleicht die Geschäftsführerin, „sind normal und beherrschbar“. (mz) – Quelle: http://www.mz-web.de/23750570 ©2016 16.03.16_Sangerhäuser Bürgeraktion für gesundes Trinkwasser Schnelles Fernwasser weiter Thema Sangerhausen – Die Sangerhäuser Bürgeraktion für gesundes Trinkwasser hat im Vorfeld der Sitzung des Wasserverbandes Südharz ihre Forderung nach einem schnellen Anschluss der Region an das Fernwassernetz aus dem Harz erneuert. Die Hoffnung auf „gesundes Trinkwasser ohne Radioaktivität“ in Sangerhausen könne sich mit einer „konzentrierten Aktion“ schneller erfüllen als bislang geplant, heißt es in einem Schreiben an die Verantwortlichen des Wasserverbandes. Die Sangerhäuser Bürgeraktion hatte bereits Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) bei seinem Wahlkampfauftritt in der Kreisstadt ihrer Forderungen überreicht und um Hilfe gebeten. Der Wasserverband Südharz hatte im Februar angekündigt, die Arbeiten Mitte des Jahres ausschreiben zu wollen, so dass im Herbst mit einem Baubeginn zu rechnen sei. Der Wasserverband habe am 19. Januar Fördermittel für die knapp acht Kilometer lange Leitung Nienstedt – Sangerhausen beantragt, hieß es auf der Sitzung. Zwei Hochbehälter müssten umgebaut, Schieberkreuze nachgerüstet werden. Der Verband hoffe auf 1,2 Millionen Euro vom Land. 1,1 Millionen Euro bringe er selbst für die Investition auf. (mz/khk) – Quelle: http://www.mz-web.de/23738180 ©2016 11.03.16_Analyse des Wasserverbands Südharz Weiter zu viel Sulfat in Roßlas Trinkwasser Sangerhausen – Im Roßlaer Trinkwasser wird weiterhin der Grenzwert für Sulfat überschritten. Das geht aus den Analyseergebnissen des Wasserverbands Südharz hervor. Demnach enthält das Wasser in Roßla 300 Milligramm Sulfat je Liter. Laut Trinkwasserverordnung gilt ein Grenzwert von 250 Milligramm je Liter. Zu viel Sulfat wirkt abführend. Keine Ersatzversorgung Das Gesundheitsamt des Landkreises sieht jedoch keine Notwendigkeit einzuschreiten und möglicherweise eine Ersatzversorgung für Säuglinge oder Kleinkinder anzuordnen, wie es sie zeitweise schon mal gab. Die Behörde beruft sich vielmehr auf eine Empfehlung des Umweltbundesamts. Demnach seien „lediglich Trinkwässer mit mehr als 500 Milligramm Sulfat je Liter zur Zubereitung von Säuglingsnahrung nicht geeignet“, teilt die Kreisverwaltung Mansfeld-Südharz auf Anfrage mit. Ralf Rettig (parteilos), Bürgermeister der Gemeinde Südharz, hat dennoch Bedenken wegen des erhöhten Sulfatwerts. „Nicht nur Sangerhausen, sondern auch den westlichen Landkreis künftig mit Fernwasser zu versorgen, geht in die richtige Richtung. Wir müssen weiter Druck machen.“ Er rechne ohnehin damit, dass die Richtlinien für die Wasserqualität verschärft werden. „Das muss man aber nicht abwarten.“ Urankonzentrationen nahe am Grenzwert, wie sie jetzt wieder in Sangerhäuser Brunnen oder Edersleben gemessen wurden, oder erhöhte Sulfatwerte seien letztendlich schädigend, der Wasserverband müsse schnell handeln. Eisengehalt völlig unbedenklich Der erhöhte Eisengehalt, der jetzt in Rottleberode 0,2 Milligramm je Liter beträgt und den Grenzwert erreicht, sei nicht problematisch, so Rettig. Dazu heißt es aus dem Gesundheitsamt des Kreises: „Der Messwert für Eisen entspricht den Anforderungen der Trinkwasserverordnung, von unserer Seite besteht kein Handlungsbedarf.“ Eisen sei zwar wegen der Färbung des Wassers unerwünscht und erhöhte Eisenkonzentrationen könnten dazu führen, dass sich Ablagerungen in den Leitungen bilden. Erst ein Eisengehalt ab 0,3 Milligramm je Liter beeinträchtige den Geschmack. „Eine gesundheitliche Beeinträchtigung durch Eisenkonzentrationen im Trinkwasser ist nicht bekannt.“ Im Grundwasser komme Eisen in einer Konzentration von ein bis drei Milligramm je Liter vor. Es werde für den Stoffwechsel gebraucht; etwa 70 Prozent des Eisens, das im menschlichen Körper vorhanden ist, befänden sich in den roten Blutkörperchen. „Männer haben einen täglichen Eisenbedarf von fünf bis neun, Frauen von 14 bis 28 Milligramm.“ (mz) Die Trinkwasserwerte im Internet: www.wasser-suedharz.de – Quelle: http://www.mz-web.de/23706312 ©2016 01.03.16_Wasserverband Südharz Bau vielleicht ab Oktober Sangerhausen – „So ein Sauhaufen! Kinderzirkus! Unfähig, es hat keinen Sinn…“ Frustriert und teils wütend verließen die Zuhörer die Versammlung des Wasserverbands Südharz. Dabei wollten sie nur erfahren, ab wann Sangerhausen und weitere Orte Fernwasser erhalten. Doch darum ging es erst am Ende des öffentlichen Teils der Sitzung. Geschäftsführerin Jutta Parnieske-Pasterkamp ließ sich schließlich die Aussage abringen, dass die Leitung von Nienstedt nach Sangerhausen vielleicht ab Oktober gebaut wird. Wann das erste Fernwasser fließt, blieb offen. Maßnahme-Zeitplan gefordert Doch der Bürgeraktion für uranfreies Rappbodewasser dauert das viel zu lang, wie Sprecher Gerhard Ernst betonte. Die Bürgeraktiven hoffen noch 2016 auf den Anschluss und fordern, das Vorhaben zügiger voranzutreiben. Damit stehen die Bürger nicht allein. Auch Verbandsräte fordern seit langem einen Maßnahme-Zeitplan von der Geschäftsführung. Doch falls es den gibt, wird er der Öffentlichkeit vorenthalten. Und für den umfangreichen Rückblick, den die Geschäftsführerin den Verbandsräten vorgelegt hatte, hagelte es Kritik. Ralf Rettig (Südharz) tadelte: „Das kann ich so nehmen, wie es ist, und in den Papierkorb werfen. Mir reichen zwei Seiten, was wie lange gemacht wird.“ Das könne man fortschreiben, bei Bedarf Hilfe holen. Peter Banisch (Allstedt) sprach süffisant von „unverbindlicher Belletristik“, er forderte einen Zeitstrahl mit Terminen und Kontrolle. Torsten Schweiger (Sangerhausen) pflichtete bei: „Mir missfällt die Form. Das ist mir zu viel Prosa. Was wann stattgefunden hat, interessiert mich erst mal nicht. Dass Erd- und Verlegearbeiten stattfinden, ist klar. Wir wollten eine Übersicht, um halbwegs die Zeit einschätzen zu können, und eine Terminkette.“ Hatte sich Parnieske-Pasterkamp nach Rettigs Einwurf mit säuerlicher Miene für das Feedback bedankt, verwies sie auf den Plan eines Ingenieurbüros. Den hätten die Verbandsräte längst erhalten. Das Papier liegt der MZ vor, Ende März wäre Baustart. Doch davon ist keine Rede mehr. So erklärte die Verbandschefin, dass die Trasse wegen der fehlenden Zustimmung eines Grundstückseigentümers noch mal geändert werden musste. Der Wasserverband habe am 19. Januar Fördermittel für die knapp acht Kilometer lange Leitung Nienstedt – Sangerhausen beantragt. Zwei Hochbehälter müssten umgebaut, Schieberkreuze nachgerüstet werden. Der Verband hoffe auf 1,2 Millionen Euro vom Land. 1,1 Millionen Euro bringe er selbst auf. Plangenehmigung soll jetzt beantragt werden Laut Parnieske-Pasterkamp will der Verband in dieser Woche die Plangenehmigung beantragen: „Das sind zwei dicke Ordner.“ Nächste Woche stehe wohl fest, ob die Unterlagen vollständig sind. Sobald die Plangenehmigung vorliegt, werde die Ausführung geplant und eventuell im Juni, Juli ausgeschrieben. „Wenn alles bestens läuft, können wir vielleicht im Oktober anfangen zu bauen.“ Gerhard Ernst, der unbedingt noch Anregungen der Bürgeraktiven vortragen wollte, wurde vom Vorsitzenden der Verbandsversammlung Ernst Hofmann (Goldene Aue) letztlich des Raumes verwiesen: „Das können Sie gern das nächste Mal vortragen oder schriftlich einreichen.“ (mz) – Quelle: http://www.mz-web.de/23649526 ©2016 16.12.15_Wasserverband Südharz Streit um Maßnahme-Zeitplan Sangerhausen – Die Sangerhäuser Bürgeraktion für Rappbode-Fernwasser bleibt dran. Sprecher Gerhard Ernst hat dem Wasserverband Südharz erneut einen Fragenkatalog übergeben. Darin fordert die Bürgeraktion so schnell wie möglich die Versorgung Sangerhausens und weiterer Orte mit Fernwasser – und zwar zum 3. Oktober 2016. Dazu muss unter anderem noch eine acht Kilometer lange Leitung von Nienstedt bis Sangerhausen gebaut werden. Doch diesen Termin will sich der Verband nicht aufzwingen lassen. Dass die Versorgung erst 2017 umgestellt werden soll, ist im neuen Wirtschaftsplan nachzulesen. Demnach soll in diesem Jahr die Planung beendet und 2016/17 gebaut werden. Kosten der Leitung: rund drei Millionen Euro. Sangerhausens Oberbürgermeister Ralf Poschmann (CDU), der die Stadt im Verband vertritt, will keine falschen Hoffnungen wecken: „Wir werden das wahrscheinlich 2016 nicht fertigkriegen.“ Wasserqualität zwingt zum Handeln Doch die Bürgeraktiven schütteln den Kopf: „Zwei Jahre Bauzeit zu planen, ist unbegreiflich. Die Verlegung der etwa sieben Kilometer langen Leitung mittels ’Einpflügeverfahren’ benötigt nur einen Zeitaufwand von etwa zehn Tagen und die Verlegung von 600 Metern Leitung in offener Bauweise dauert 14 Tage.“ Angesichts erhöhter Uran-, Nitrat- und Sulfatwerte in einigen Orten sei dringend zu handeln. Das könnte Sie auch interessieren Sangerhausen soll ab 2017 Wasser aus der Rappbodetalsperre bekommen. Fernwasserversorgung Sangerhausen Anschluss an Rappbodetalsperre kommt erst 2017 Rückendeckung bekommen die Bürgeraktiven aus Allstedt und Südharz. Ralf Rettig, Verbandsrat für Südharz, mahnte jetzt in der Verbandsversammlung zum wiederholten Mal einen Maßnahme-Zeitplan und Informationen an die Bürger an. Was Geschäftsführerin Jutta Parnieske-Pasterkamp zurückwies, das habe er in diesem Jahr dreimal bekommen. Die Antwort brachte Rettig auf die Palme: „Ich weiß nicht, ob Sie das nicht können oder nicht wollen! Schreiben Sie die einzelnen Schritte auf, was erreicht ist, die nächsten Schritte, bis wann… Kriegen wir so einen Zeitplan?“ Vielleicht sei er „einfach nicht in der Lage“, entgegnete Parnieske-Pasterkamp, die bisherige Information entsprechend zu werten. Das, so Rettig, gehöre ins Protokoll. Poschmann sprang der Geschäftsführerin bei: Er fühle sich informiert und könne Rettigs Kritik nicht nachvollziehen. „Wir erfahren in jeder Sitzung den aktuellen Stand.“ Doch ein Maßnahme-Zeitplan, sagte auch Peter Banisch aus Allstedt, sei etwas anderes. Es gebe keine tabellarische Darstellung der Maßnahmen und keinen Bauzeitplan, in dem einzelne Maßnahmen samt Plantermin stünden. Antrag auf Fördermittel Mit der Stadt Sangerhausen sei geklärt, dass die Fernwasserleitung über städtischen Boden verlaufen kann, so Parnieske-Pasterkamp. Ein ähnlicher Vertrag fehle nur noch mit dem Bundesforstbetrieb. Für den Bau hofft der Verband auf weitere Fördermittel vom Land. Wie Umweltminister Hermann Onko Aeikens (CDU) andeutete, stünden die Chancen nicht schlecht, „wenn im Januar ein Antrag gestellt wird, der mit uns schon ein Stück weit abgestimmt ist“. (mz) – Quelle: http://www.mz-web.de/23348184 ©2016 25.11.15_Wasserverband Südharz Im Frühjahr soll Bau der Leitung beginnen Sangerhausen – Es ist die größte Investition, die der Wasserverband Südharz zur künftigen Versorgung vieler Menschen in den nächsten beiden Jahren stemmen muss: Für rund drei Millionen Euro will er im Frühjahr die Leitung von Nienstedt nach Sangerhausen bauen und 2017 Fernwasser aus der Rappbodetalsperre einspeisen. Doch der Bürgeraktion für Fernwasser, die seit 2009 darum kämpft, dauert das viel zu lang. Zeit-Maßnahme-Plan gefordert Gerhard Ernst, Sprecher der Bürgeraktion, fordert deshalb, als Zieltermin den 3. Oktober 2016 festzulegen: „Lassen Sie den Tag der Wiedervereinigung auch zum Tag der besseren Lebensqualität für etwa 50 000 Menschen werden!“ Zumal nach Recherchen der Bürgeraktion die acht Kilometer lange Leitung sogar in 29 Wochen gebaut werden könnte. Und es ärgert die Bürger gewaltig, dass der Verband noch immer keinen konkreten Zeitplan für die Umstellung auf Fernwasser vorgelegt hat. Doch es geht nicht nur der Bürgeraktion so. Auch Ralf Rettig, der die Gemeinde Südharz im Verband vertritt, hadert mit dessen „fehlender Transparenz“. Schon seit langem habe er einen Zeit-Maßnahme-Plan gefordert, den müsse man quartalsmäßig und öffentlich fortschreiben. Aufgrund der Probleme mit Uran, Nitrat in Edersleben und Sulfat in Roßla sei das geboten. Umgehend müsse der Verband Fördermittel und die Genehmigung für einen vorzeitigen Maßnahmebeginn beim Land beantragen, mahnt Rettig. Im Wirtschaftsplan 2016 stehen folgende Vorhaben: Fernwasserleitung (1 350 000 €), Sangerhausen/Erweiterung Hasental (100 000 €), Roßla/Leitung Güterbahnhof (45 000 €), Umbau der Druckzone Othal (45 000 €), Ausrüstung/Technik (10 000 €), Fahrzeugkauf (57 000 €), Rohrnetzerweiterungen (20 000 €), Noch offene Grundstücksfragen Seit 2014 hat der Wasserverband – mit Hilfe umfangreicher Fördermittel des Landes Sachsen-Anhalt – viele Leitungen und Hausanschlüsse in Sangerhausen erneuert und das Netz technisch verändert. Wie Verbandsgeschäftsführerin Jutta Parnieske-Pasterkamp sagt, erfolge zurzeit die Ausführungsplanung durch ein Ingenieurbüro: „Die Planung wird Ende des Monats übergeben.“ Es müssten noch „einige offene Grundstücksfragen“ geklärt werden. Erst wenn die Planungsunterlagen vorliegen, könne der Verband Fördermittel beantragen. „Der Antrag wird rechtzeitig beim Land Sachsen-Anhalt eingehen und wir hoffen auf einen vorzeitigen Maßnahmebeginn“, versichert die Geschäftsführerin. Baubeginn ab April? Dies würde bedeuten, dass der Verband ohne Fördermittelzusage schon bauen kann, ohne die mögliche Förderung zu gefährden. So sei es mit dem zuständigen Abteilungsleiter des Umweltministeriums besprochen worden. „Wir hoffen auf den Baubeginn im April, Mai“, sagt Parnieske-Pasterkamp. Im Oktober 2017 solle das Vorhaben abgeschlossen sein, eher sei das nicht zu schaffen: „Der Haushalt des Verbandes und des Landes wären in einem Jahr überfordert.“ Marco Steckel, Fachbereichsleiter für Technik und Betrieb, weist den Vorwurf der Bürgeraktion zurück, es solle was verschleiert werden. „3,2 Millionen Euro haben wir nicht in einem Jahr, um es selbst zu schaffen.“ Und der Vorschlag, die seit 2013 zu viel erhobenen Trinkwasser-Gebühren für Investitionen zu nutzen, sei aus Gründen der Haushaltsführung nicht umsetzbar. (mz) – Quelle: http://www.mz-web.de/23323582 ©2016 23.07.15_Fürs Gemüse nicht geeignet Brunnen im Raum Sangerhausen stark mit Nitrat belastet Sangerhausen – Viele privat genutzte Brunnen im Raum Sangerhausen – Allstedt – Kelbra sind stark mit Nitrat belastet. Zu diesem Ergebnis kommt der Physiker Harald Gülzow vom Verein VSR Gewässerschutz. Er hat das Wasser aus 86 privaten Brunnen untersucht. „In über der Hälfte der Brunnen lag die Nitratkonzentration oberhalb des Grenzwertes der deutschen Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter.“ Damit ist dieses Wasser tabu: zum Trinken, zum Befüllen von Fischteichen oder zum Gießen von Pflanzen, die als Nahrung dienen. Die Europäische Gemeinschaft hat im Jahr 1991 eine Richtlinie zum Schutz der Gewässer vor Verunreinigung durch Nitrat beschlossen. 2013 hat die EU-Kommission ein Vertrags-verletzungsverfahren gegen die Bundesrepublik Deutschland wegen zu hoher Nitratwerte eingeleitet hat, es läuft. 2014 wurde Deutschland deshalb erneut ermahnt. Im Juni 2015 hat das Bundesagrarministerium einen Gesetzentwurf zur Änderung des Düngegesetzes vorgelegt. (hko) Nitrat ist in hoher Konzentration vor allem für Babys unter einem halben Jahr gefährlich, weil es den Sauerstofftransport im Blut behindert. Außerdem gilt es in höherer Konzentration als krebserregend. Die Nitratrichtlinie der Europäischen Union schreibt deshalb den maximal zulässigen Höchstwert von 50 Milligramm je Liter vor. Die höchste Belastung weist ein Brunnen in Sotterhausen auf, in dem mit 202 Milligramm je Liter sogar das Vierfache des gesetzlichen Grenzwerts gemessen worden ist. Doch ein Einzelfall ist das keineswegs. Hohe Belastungen wurden beispielsweise noch in Wolferstedt 149, in Einzingen 176 oder in Wallhausen mit 180 Milligramm je Liter festgestellt. Während die privaten Brunnen Oberflächenwasser führen, steigt mittlerweile aber auch der Nitratwert in den weit tiefer liegenden Grundwasservorkommen. Ein bundesweites Problem der meisten Trinkwasserversorger. Die stellvertretende Geschäftsführerin des Wasserverbands Südharz, Heike Müller, bestätigt: „Wir nähern uns immer mehr dem Grenzwert.“ Der ist zum Beispiel in Sangerhausen sowie den umliegenden Orten schon bald erreicht. Doch hier lässt sich das Problem mit der geplanten Umstellung auf Fernwasser aus der Rappbodetalsperre lösen; voraussichtlich 2017. „Wir hoffen“, sagt Müller, „dass wir beim Fernwasser kein Nitrat-Problem bekommen.“ Anders ist es in Edersleben. Das Trinkwasser enthält 46 Milligramm Nitrat je Liter. Der Wasserverband kauft es vom Kyffhäuser Abwasser- und Trinkwasserverband (KAT) mit Sitz in Artern. Wie Müller sagt, ist es „Aufgabe des KAT, das Wasser in entsprechender Qualität zu liefern. Wir behalten die Nitratwerte im Blick. Falls sie nicht mehr stimmen, würden wir Alternativen prüfen.“ Da lasse sich aber nicht sofort was ändern. Hauptursache der steigenden Nitratwerte ist die Überdüngung der Felder. „Wir haben schon mit Landwirtschaftsbetrieben gesprochen, waren vor Ort, versuchen zu sensibilisieren“, sagt Müller. Die Agrarbetriebe hielten sich an die Düngepläne und würden von den Behörden kontrolliert, wie es die Düngemittelverordnung verlangt. Doch selbst die geplante Gesetzesverschärfung reicht Experten zufolge nicht aus. (mz) – Quelle: http://www.mz-web.de/22587478 ©2016 10.07.15_Fernwasser für Sangerhausen Wasserverband Südharz billigt mehrheitlich den Liefervertrag Sangerhausen – Für die künftige Versorgung Sangerhausens und weiterer Orte mit Fernwasser ist am Freitag eine weitere Hürde genommen worden. Der Wasserverband Südharz hat mehrheitlich den Wasserliefervertrag gebilligt, der über Monate hinweg zwischen der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz und dem Verband ausgehandelt worden ist. Während die beiden Geschäftsführer des in Torgau ansässigen Unternehmens bereits unterschrieben haben, steht die Unterschrift von Verbandschefin Jutta Parnieske-Pasterkamp noch aus. Die kann sie nun leisten. Bereits am Donnerstagabend hatten die Sangerhäuser Stadträte den Vertrag befürwortet. Dies hatten sie vor reichlich anderthalb Jahren zur Bedingung gemacht, als sie über die künftige Versorgung entscheiden mussten und sich nach monatelangem Abwägen schließlich doch zur Fernwasser-Variante durchgerungen hatten. Andernfalls hätte der Verband mit großem Aufwand eine Wasseraufbereitungsanlage für das Versorgungsgebiet bauen müssen. Seit vor knapp zehn Jahren in einigen Tiefbrunnen erhöhte Uranwerte gemessen worden waren, hatte der Verband einzelne Brunnen stillgelegt, in andere Brunnen Filteranlagen eingebaut und schließlich den Raum Allstedt an die Fernwasserversorgung angeschlossen. Das Leitungsnetz in Sangerhausen und mehreren umliegenden Orten wird seit geraumer Zeit erneuert, unter anderem mit Fördermitteln des Landes. In Sangerhausen und weiteren Orten soll im Jahr 2017 das Rappbodewasser erhältlich sein, der genaue Termin ist bisher offen. (mz) – Quelle: http://www.mz-web.de/22693166 ©2016 24.06.15_Wohnungsbaugenossenschaft Sangerhausen 5,2 Millionen für Sanierungsarbeiten Sangerhausen – Die Sangerhäuser Wohnungsbaugenossenschaft (WGS) zahlt ihren Mitgliedern auch in diesem Jahr eine Dividende in Höhe von 2,5 Prozent auf deren Genossenschaftsanteile. Das hat die Vertreterversammlung der WGS beschlossen. Der Vorstand zog dort ein positives Fazit des vergangenen Jahres. „2014 waren umfangreiche Modernisierungs- und Instandhaltungsarbeiten zu bewältigen“, sagte WGS-Vorstand Stefan Klaube. Insgesamt sind nach seinen Angaben im vergangenen Jahr 5,2 Millionen Euro in die Gebäude der Genossenschaft geflossen. Modernisierungs- und Instandhaltungsarbeiten So wurden in den Häusern Am Rosengarten 15-20 und 30-35 die Gasthermen durch eine zentrale Warmwasseraufbereitung ersetzt, die Fenster getauscht und die Keller- und die Geschossdecken gedämmt, um nur ein Beispiel von vielen zu nennen. 21.000 Euro seien für die Ausstattung der Wohnungen mit Rauchmeldern aufgewendet worden. Nach Angaben des Unternehmens sind mittlerweile mehr als 97 Prozent des Wohnungsbestandes mit den lebensrettenden Geräten ausgestattet. Allerdings, sagte Klaube auch, dass der Stadtumbau und damit der Abriss von Wohnungen in Sangerhausen weiter gehen müsse. „Im Jahr 2025 wird mehr als jeder dritte Einwohner über 65 Jahre alt sein. Falls sich die derzeitige Entwicklung fortsetzt, werden in der Kernstadt im Jahr 2025 nur noch 16.000 Menschen leben.“ Das entspreche der Hälfte der ursprünglichen Einwohnerzahl im Jahr 1990. „Diese Entwicklung ist besorgniserregend und präge nachhaltig das Vermietungsgeschehen“, sagte der WGS-Vorstand. Die WGS ist einer der großen Vermieter in Sangerhausen. Sie hat momentan etwa 3 200 Mitglieder. Das Unternehmen vermietet rund 3.100 Wohnungen. Trotz der Gründung im Jahr 1990 beruft sich die WGS auf alte Traditionen von 1900. Denn das genossenschaftliche Wohnen in Sangerhausen gibt es bereits seit 115 Jahren. Aus dem einstigen „Spar- und Bauverein“ und dem Nachfolgeunternehmen „AWG Thomas Münzer“ ging im Jahr 1990 die Wohnungsbaugenossenschaft Sangerhausen hervor. Die Genossenschaft will dem zu erwartenden Leerstand unter anderem durch weiteren Rückbau von Blöcken, Stilllegung sowie Abriss von oberen Etagen entgegenwirken. Um den Wünschen der Älteren gerecht zu werden, soll es aber auch weitere barrierefreie Neubauten geben. Im Moment stehen rund sechs Prozent der WGS-Wohnungen leer. Haustechnik soll zügig erneuert werden Im laufenden Jahr will das Unternehmen etwa 4,5 Millionen in seine Wohnungen investieren. Dabei sollen unter anderem umfangreiche Arbeiten am Haus Otto-Grotewohl-Straße 1-5 im Stadtteil Am Rosarium durchgeführt werden. Am Baumschulenweg in der Nordsiedlung ist außerdem der Neubau von 26 Parkplätzen vorgesehen, um die dortige Stellplatznot zu lindern. Darüber hinaus plant das Unternehmen, die Haustechnik zügig zu erneuern – auch mit Blick auf die geplante Umstellung der Wasserversorgung im Jahr 2017 auf Fernwasser. Das weiche Wasser könne eventuell zum Ablösen von Belägen in den Wasserleitungen, zu verstärkter Korrosion und Rohrbrüchen führen. Um dies zu vermeiden, müssten die Leitungen aus verzinktem Stahl weiter zügig getauscht werden. (mz) – Quelle: http://www.mz-web.de/1126638 ©2016 17.01.15_Fernwasserversorgung Sangerhausen Anschluss an Rappbodetalsperre kommt erst 2017 Sangerhausen – Der Wasserverband Südharz hält an seinem Fahrplan zur Fernwasserversorgung der Stadt Sangerhausen und Umgebung fest. Die Kreisstadt soll 2017 Wasser aus der Rappbodetalsperre beziehen, der genaue Termin ist offen. Jedoch will Verbandsgeschäftsführerin Jutta Parnieske-Pasterkamp prüfen, ob die Planung für den Anschluss des westlichen Kreisgebietes um Roßla noch vor 2018 beginnen kann. Das ist das Ergebnis einer zweistündigen, gut besuchten Podiumsdiskussion, die am Donnerstagabend im Sangerhäuser Rosenhotel stattfand. Der Landtagsabgeordnete Dietmar Weihreich (Bündnis 90/Die Grünen), Vorsitzender vom Umweltausschuss des Landtags, hatte – wie bereits vor zwei Jahren – eingeladen. Das Thema brennt vielen Menschen unter den Nägeln. Sie wünschen sich Trinkwasser, das weder Uran noch zu viel Sulfat oder Nitrat enthält und nicht mehr so hart ist. Dafür engagiert sich seit mehreren Jahren eine Bürgerinitiative. Sie fordert so schnell wie möglich die Versorgung mit Fernwasser aus der Rappbodetalsperre. Die Stadt Allstedt erhält es bereits. Uranfilter nicht als Dauerlösung Für die Versorgung ist der Wasserverband Südharz zuständig. Jutta Parnieske-Pasterkamp, die seit Oktober die Geschäfte im Verband führt, sagt: „Der Verband ist sich seiner Pflichten und seiner Verantwortung sehr bewusst.“ Seit dem Herbst 2009 filtert er hochgiftiges Uran aus dem Rohwasser mehrerer Brunnen im Raum Sangerhausen, sonst würde der Grenzwert von zehn Mikrogramm je Liter überschritten. Eine Dauerlösung sei das nicht. Parnieske-Pasterkamp stellt den Fahrplan vor: 2015 werden weitere Vorbereitungen fürs Fernwasser in der Stadt Sangerhausen getroffen, Leitungen und Hausanschlüsse erneuert. Um den Bau der Leitung von Nienstedt nach Sangerhausen zu planen, sind soeben zwei Büros angeschrieben worden. Das Genehmigungsverfahren für die Planung wird fortgeführt, 2016/17 die Leitung gebaut und angeschlossen. Wann das erste Fernwasser in Sangerhausen fließt, so Parnieske-Pasterkamp, hänge von den Behörden, den Baufirmen und dem Winter ab. Detlef Stamfus, Leiter der Kommunalaufsicht beim Kreis, räumt ein: Sangerhausen in zwei Jahren ans Fernwasser anzuschließen, sei „schon recht ambitioniert vom Verband“. Er lobte die Bürgerinitiative um ihren Sprecher Gerhard Ernst: „Ohne die Bürgeraktiven wären wir jetzt nicht hier.“ Er wisse aber auch, dass die Menschen mit dem Termin 2017 unzufrieden sind. Kommunalaufsicht und Landkreis werden das bevorstehende Planungsverfahren für den Bau der Leitung Nienstedt – Sangerhausen begleiten. Das könnte Sie auch interessieren Trinkwasser Podiumsdiskussion in Sangerhausen Fahrplan fürs Fernwasser wird vorgestellt Aus Roßla meldete sich Norbert Egeling zu Wort: „Ich habe unser Wasser in Göttingen überprüfen lassen. Der Sulfatwert lag bei rund 340 Milligramm je Liter, er schwankt stark.“ Das sind 90 Milligramm mehr pro Liter, als es der gesetzliche Grenzwert erlaubt. Unverständlich sei, dass das Gesundheitsamt des Landkreises Mansfeld-Südharz solche Überschreitungen bis zu 400 Milligramm je Liter bis Ende 2025 dulden will, heißt es in der Runde. Obendrein werde für dieses Wasser ein „Wahnsinnspreis“ kassiert, kritisiert Egeling. Um den westlichen Landkreis mit Fernwasser zu versorgen, sagt Parnieske-Pasterkamp, soll die Leitung von Hohlstedt nach Bennungen ab 2018 geplant werden. Besser wäre es, regen Ernst und Egeling an, dies eher in Angriff zu nehmen, vor allem auch wegen der Jüngsten in der Krippe oder im Kindergarten und der Senioren im Marienstift. Die Verbandschefin greift den Vorschlag auf: „Ich werde das bei uns im Haus diskutieren. Wir wollen nur vermeiden, dass wir jetzt planen und das dann vielleicht verwerfen müssen, weil sich etwas ändert.“ Das würde unnötig Geld verschlingen. Nitrat knapp unterm Grenzwert Weihrich fordert: „Wir müssen alle an einem Strang ziehen, dass der Zeitplan umgesetzt werden kann.“ Denn es gibt ja nicht nur die Probleme mit Uran oder Sulfat. Auch die Nitratbelastung liegt in Sangerhausen oder Edersleben nur noch knapp unterm Grenzwert von 50 Milligramm je Liter. Hinzu kommen Arzneimittelrückstände, die ebenfalls im Wasser auftauchen. (mz) – Quelle: http://www.mz-web.de/1737722 ©2016 13.01.15_Podiumsdiskussion in Sangerhausen Fahrplan fürs Fernwasser wird vorgestellt Sangerhausen – Um Unklarheiten zur künftigen Wasserversorgung in Sangerhausen und Umgebung auszuräumen, lädt die Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen zu einer öffentlichen Podiumsdiskussion ein. Sie findet am Donnerstag, 15. Januar, 19 Uhr im Sangerhäuser Rosenhotel statt. Bürger sollen Antworten erhalten Als Gesprächspartner werden der umweltpolitische Sprecher der Landtagsfraktion, Dietmar Weihrich, die Geschäftsführerin des Wasserverbands Südharz, Jutta Parnieske-Pasterkamp, und Detlef Stamfus von der Kommunalaufsicht der Kreisverwaltung Mansfeld-Südharz teilnehmen. Wie Weihrich sagt, wolle man „die zahlreichen Unklarheiten zum Zeitplan und Fertigstellungszeitpunkt“ erörtern. Die Bürger, die sich schon vor Jahren zu einer Bürgerinitiative für uran- und sulfatfreies Trinkwasser zusammengeschlossen haben, sollten Antworten bekommen. Bürgerinitiative hofft auf früheren Termin für Bau der Verbindungsleitung Hintergrund ist vor allem, dass im Jahr 2006 eine erhöhte Belastung verschiedener Brunnenwässer mit Uran festgestellt und später auch öffentlich bekannt geworden ist. Eine Studie empfiehlt inzwischen die künftige Versorgung der Stadt Sangerhausen und weiterer Orte in der Umgebung mit Fernwasser aus der Rappbodetalsperre, das Leitungsnetz und die Hochbehälter werden schon seit dem vergangenen Jahr dafür vorbereitet. Die Verbindungsleitung von Nienstedt nach Sangerhausen soll in diesem Jahr geplant und voraussichtlich in den kommenden beiden Jahren gebaut werden. Die Bürgerinitiative für uran- und sulfatfreies Trinkwasser hofft auf einen früheren Termin. (mz) – Quelle: http://www.mz-web.de/3055872 ©2016 25.09.14_Wasserverband Südharz Vorbereitung für Fernwasserin Sangerhausen beschleunigt Sangerhausen/MZ/HKO – Offensichtlich gehen die Vorbereitungen zügig voran, um künftig Sangerhausen und weitere Orte mit Fernwasser zu versorgen. Der ehrenamtliche Geschäftsführer des Wasserverbandes Südharz, Ernst Hofmann, schätzte in der Verbandsversammlung am Mittwoch ein, dass die Umstellung auf Fernwasser planmäßig vorbereitet wird. Der Verband habe sehr gute Ausschreibungsergebnisse erzielt. Dadurch habe man vorfristig schon weitere Projekte anschieben können. Der Plan, die Kreisstadt und weitere Orte im Jahr 2017 mit Fernwasser zu versorgen, sei „sehr realistisch“. Der Verband hatte vor einem knappen Jahr die politischen Weichen in Richtung Fernwasser gestellt. Das Land Sachsen-Anhalt stellt 1,5 Millionen Euro Fördermittel bereit, um das Leitungsnetz in der Kreisstadt und weiteren Orten zu erneuern und technisch zu verändern. Da die Fördermittel bei den bereits genehmigten Maßnahmen nicht verbraucht wurden, stünden sie jetzt für weitere Projekte zur Verfügung, so Hofmann. So könne man Arbeiten an weiteren Straßenzügen vorbereiten, die erst im nächsten Jahr vorgesehen waren. Verbandsrat Ralf Rettig forderte dennoch den Verband auf, einen konkreten Zeit-Maßnahme-Plan vorzulegen und öffentlich vorzustellen. Hofmann stimmte zu: „Wir sind selber daran interessiert, so schnell wie möglich zu einem Abschluss zu kommen.“ Auf die Frage nach der Uran-Belastung im Trinkwasser, die der Sangerhäuser Oberbürgermeister und Verbandsrat Ralf Poschmann aufwarf, gab der technische Leiter Marco Steckel Entwarnung: „Wir haben keine Uran-Belastung jenseits des Grenzwertes.“ Deshalb seien Uranfilter eingebaut worden. – Quelle: http://www.mz-web.de/3381426 ©2016 24.09.14_Versorgung in Sangerhausen Hoffen auf uranfreies Wasser Sangerhausen/MZ – Mit Spannung wird die Sitzung des Wasserverbandes Südharz am Mittwoch erwartet. Die Bürgerinitiative für uran- und sulfatfreies Trinkwasser in Sangerhausen und Umgebung hofft vor allem auf eine Aussage, ab wann die Stadt Sangerhausen und weitere Orte Fernwasser erhalten. Denn nach den zuletzt genannten Zahlen sollen die Kreisstadt und umliegende Orte nicht vor 2017 aus der Rappbodetalsperre versorgt werden, der Raum Roßla sogar erst nach 2020. Das dauert der Bürgerinitiative zu lang. Bisher erhält der Raum Sangerhausen sein Wasser aus Tiefbrunnen, es ist teils mit Sulfat, Nitrat und Uran belastet, wird gefiltert und verschnitten. Wie der Sprecher der Bürgerinitiative, Gerhard Ernst, in der Einwohnerfragestunde der Sangerhäuser Stadtratssitzung sagte, müsse möglichst schon 2015 Fernwasser nach Sangerhausen fließen. Dafür sprächen neben dem gesundheitlichen Aspekt viele Argumente (siehe Kasten). „Für den Zeitraum 2014 bis 2018 ergäbe die schnellstmögliche Umstellung auf Fernwasser eine Einsparung von rund 546 000 Euro jährlich beim Wasserverband.“ Dass es so schnell geht, ist allerdings unwahrscheinlich. Oberbürgermeister Ralf Poschmann (CDU), der die Stadt Sangerhausen im Wasserverband vertritt, sagte, er glaube nicht, dass der Fernwasseranschluss bis 2015 zu realisieren sei. „Ich bin kein Fachmann, glaube aber den Experten des Wasserverbands.“ Es seien bis zum Fernwasseranschluss noch viele Aufgaben zu erledigen. Es müssten zum Beispiel Fördermittel besorgt und baulich noch einiges getan werden. Der Verband habe dies der Bürgerinitiative bereits vor Monaten mitgeteilt. Poschmann: „Weihnachten kommt nicht einen Tag schneller, auch wenn man sich das noch so sehr wünscht.“ Schnellere Umsetzung als gedacht Auch wenn das strittige Thema heute nicht ausdrücklich auf der Tagesordnung steht, ist sicher, dass der scheidende ehrenamtliche Verbandsgeschäftsführer Ernst Hofmann in seinem Bericht darauf eingeht. Schließlich laufen seit Monaten Baumaßnahmen, um alte Leitungen zu erneuern: in Riethnordhausen, Holdenstedt, Riestedt, Wallhausen, Beyernaumburg und Sangerhausen. Dafür stellt das Land Sachsen-Anhalt rund 1,5 Millionen Euro Fördermitteln bereit, die bis Mitte des nächsten Jahres verbaut sein müssen. Offen ist, wann die Leitung vom Übergabeschacht Nienstedt nach Sangerhausen gebaut wird. Sie soll nächstes Jahr geplant und 2016/17 gebaut werden; voraussichtlich ohne Fördermittel. Das Vorhaben könnte sich allerdings schneller umsetzen lassen als gedacht. Das Landesumweltministerium fordert keine Umweltverträglichkeitsprüfung vom Wasserverband, die nach der Ansicht von Fachleuten etwa ein Jahr gekostet hätte. Die Versammlung beginnt am Mittwoch um 9 Uhr im Gebäude des Wasserverbandes, Am Brühl 7, in Sangerhausen. Das Erfurter Büro Prowa hat im vergangenen Jahr eine Studie vorgelegt, um die beiden Varianten (Bau einer eigenen Trinkwasseraufbereitungsanlage oder eines Fernwasseranschlusses) über den Zeitraum von insgesamt 50 Jahren zu vergleichen. Demnach wäre die Fernwasserversorgung „wesentlich billiger“. Nach Berechnungen der Bürgerinitiative könnten von 2014 bis 2018 sogar rund 12,8 Millionen Euro bei den rund 55 000 Kunden eingespart werden. (Quelle: Prowa, Bürgerinitiative) – Quelle: http://www.mz-web.de/3381312 ©2016 29.07.14_Wasserversorgung Roßla kann nach dem Jahr 2020 auf Fernwasser hoffen Rossla/MZ – Die Menschen in Roßla und Umgebung müssen sich weiter gedulden. Sie werden wohl erst ab 2021 Fernwasser aus der Rappbodetalsperre erhalten. Das geht aus einem Brief des Wasserverbands Südharz an den Bürgermeister von Südharz, Ralf Rettig (CDU), hervor. Anlass des Schriftwechsels: Seit Jahren enthält das Trinkwasser in Roßla, Bennungen, Dittichenrode und Wickerode zu viel Sulfat. Der gesetzliche Grenzwert beträgt 250 Milligramm je Liter. In Roßla wurden im Februar sogar 398 Milligramm je Liter gemessen, seitdem geht der Wert zurück. Er liegt aber mit 270 Milligramm je Liter weiterhin über dem Grenzwert. Das könnte Sie auch interessieren Harald Gülzow vom Verein VSR-Gewässerschutz hat in Sangerhausen im Labormobil Proben untersucht. Wasserqualität in Kyffhäuserregion Zu viel Nitrat in jedem dritten privaten Brunnen Umsetzung nicht vor 2020 Der Bürgermeister hatte wegen des hohen Sulfatwertes vom Februar beim Wasserverband unter anderem nachgefragt, welche Lösungswege der Verband für eine nachhaltige Trinkwasserversorgung gemäß Trinkwasserverordnung plant. Im Antwortschreiben des Verbandes, das jetzt der Gemeinde vorliegt, wird „langfristig“ der Anschluss an die Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz als „derzeit präferierte Maßnahmenoption“ genannt. So habe es der Wasserverband auch dem Gesundheitsamt des Landkreises Mansfeld-Südharz mitgeteilt. Dies sei aber nicht vor Ende 2020 umsetzbar; vorausgesetzt, „dass sich die gegebenen Umstände nicht nachdrücklich verändern“, schreibt der Verband. Um den Sulfatwert zu verringern, hatte der Zweckverband ab Februar die Wasserentnahme aus den Tiefbrunnen im Raum Roßla geändert. – Quelle: http://www.mz-web.de/3379642 ©2016 10.06.14_Massnahmen Neue Leitungen, neue Hausanschlüsse Der Wasserverband Südharz hat im Februar vorgestellt, wie das Versorgungsgebiet Sangerhausen auf das Einspeisen von Fernwasser vorbereitet werden soll: Im Jahr 2014 werden in mehreren Ortsnetze n die Versorgungsleitungen erneuert, das betrifft Beyernaumburg, Riestedt, Holdenstedt, Wallhausen, Riethnordhausen und die Stadt Sangerhausen. Außerdem werden eine neue Verbindungsleitung zwischen den Hochbehältern Süd und Othal und eine Druckerhöhung unterhalb des Hochbehälters Brühlberg gebaut. In Jahr 2015 werden in der Stadt Sangerhausen 21 Versorgungsleitungen erneuert. Außerdem wird die Zubringerleitung von Nienstedt nach Sangerhausen geplant. Im Jahr 2016 wird der erste Abschnitt der Zubringerleitung von Nienstedt nach Sangerhausen gebaut und Anschlussleitungen zur Versorgung von Wohnblöcken der beiden großen städtischen Wohnungsunternehmen erneuert. Im Jahr 2017 soll der zweite Abschnitt der Zubringerleitung von Nienstedt nach Sangerhausen folgen, und es werden weitere Anschlussleitungen zur Versorgung der Wohnblöcke erneuert. Quelle: Wasserverband Südharz – Quelle: http://www.mz-web.de/3380278 ©2016 10.06.14_Wasserversorgung in Region Sangerhausen Neuer Streit ums Fernwasser Sangerhausen/MZ – Der Landkreis Mansfeld-Südharz hat Vorwürfe zurückgewiesen, er kümmere sich zu wenig um die Verbesserung des Trinkwassers für rund 60 000 Bürger in der Region um Sangerhausen. Auslöser war eine Anfrage der Bürgerinitiative gegen uran- und sulfatbelastetes Trinkwasser beim jüngsten Kreistag. Dabei forderte ein Sprecher der Initiative vom Landkreis, dafür zu sorgen, dass bis Mitte nächsten Jahres überall weiches Fernwasser anliege und sozialverträgliche Preise zu zahlen seien. Landrat Dirk Schatz (CDU) bezeichnete den Auftritt des Sprechers als „eine Frechheit“. Er verwies darauf, dass der Landkreis und besonders er in den zurückliegenden Wochen und Monaten zahlreiche Gespräche mit der Bürgerinitiative und dem zuständigen Wasserverband geführt hätten, um das Problem zu lösen. Nach seinen Worten hat der Kreis dabei auch Druck auf den Verband ausgeübt, damit er die notwendigen Bauvorhaben in den Wirtschaftsplan aufnimmt. Das könnte Sie auch interessieren Massnahmen Neue Leitungen, neue Hausanschlüsse Man habe sich auch auf einen Ablaufplan verständigt, den der Landkreis genau überwachen werde. „Aber zaubern kann weder der Trinkwasserverband noch die Stadt Sangerhausen“, sagte der Landrat. Seinen Worten zufolge wird es nicht zu schaffen sein, dass alle betroffenen Einwohner – wie gefordert – bis Mitte des kommenden Jahres über Fernwasser verfügen. Weder er noch Angelika Klein könnten mehr dazu tun, erklärte Schatz. Er reagierte damit auf Forderungen der Bürgerinitiative, dass sich die beiden Kandidaten zur Stichwahl um das Landratsamt noch vor dem Wahltag am 15. Juni dazu erklären sollten. Angelika Klein fügte dem nichts hinzu. Erst nach Umweltverträglichkeitsprüfung planen Wie schnell die Stadt Sangerhausen und weitere Orte mit Fernwasser versorgt werden können, hängt vor allem vom Bau der Zubringerleitung von Nienstedt nach Sangerhausen ab. Wie Sprecherin Jeanette Tandel vom Landes-Umweltministerium auf Anfrage sagte, sei die erforderliche Vorprüfung „noch nicht abgeschlossen“. Daher sei offen, ob eine Umweltverträglichkeitsprüfung erfolgen müsse oder nicht. „Das Landesverwaltungsamt wird zeitnah entscheiden.“ Wie es beim Wasserverband heißt, würde eine Umweltverträglichkeitsprüfung etwa ein Jahr dauern, erst danach könne man genau planen. „Der Abschluss der Prüfung der Umweltverträglichkeit ist Voraussetzung für die Beauftragung der Planungsarbeiten zum Bau der Zubringerleitung“, heißt es im Zeitplan des Verbandes. Das ist allerdings nur die eine Seite der Medaille. Die zweite Seite sind die Finanzen. Während das Umweltministerium für die Umstellung auf Fernwasser in diesem Jahr Fördermittelbescheide über rund 1,5 Millionen übergeben hat, muss der Verband die Planung und den Bau der Zubringerleitung ohne Zuschüsse schultern. Der jetzige Wirtschaftsplan sieht dafür keine Ausgaben vor. Im nächsten Jahr sollen die Planungen für die Leitung erfolgen, 2016/17 soll sie in zwei Abschnitten gebaut werden. Doch das dauert vielen Bürgern zu lang. Torsten Schweiger, Verbandsrat der Stadt Sangerhausen, hat schon angeregt, einen Kredit für die Zubringerleitung aufzunehmen. Ob das passiert, ist offen. Uranbelasteten Trinkwasser Die Bürgerinitiative hatte sich gebildet, als vor sechs Jahren das Problem des uranbelasteten Trinkwassers an die Öffentlichkeit gelangt war. Dabei geht es um die Frage, wie gefährlich das Schwermetall Uran im Trinkwasser ist. Der Trinkwasserverband Südharz berief sich anfangs darauf, dass es nur einen Richtwert gab, nahm einzelne Brunnen außer Betrieb und rüstete vier Brunnen mit Uranfiltern aus. Den betroffenen Bürgern reichte dies jedoch nicht aus, sie organisierten den Widerstand. Die Stadt Allstedt und weitere Orte werden schon seit November mit Rappbodewasser versorgt. – Quelle: http://www.mz-web.de/3380282 ©2016 21.05.14_Versorgung Bürgeraktion fordert Fernwasser schon 2015 Sangerhausen/MZ – Ginge es nach der Bürgerinitiative für uran- und sulfatfreies Trinkwasser, würde sich der Wahlkampf wohl vor allem um ein Thema drehen: die schnellstmögliche Versorgung der Stadt Sangerhausen und weiterer Orte mit Fernwasser. Denn bis zum Jahr 2017, sagt Sprecher Gerhard Ernst, werden sich die Menschen keineswegs mehr gedulden. Und deshalb macht die Bürgerinitiative weiter Druck. Sie fordert die Versorgung mit Fernwasser aus der Rappbodetalsperre bis „spätestens Mitte 2015“, wie der Sprecher betont. So steht es auch in mehreren Protestschreiben, etwa an Landrat Dirk Schatz (CDU). Zurzeit bereitet der Wasserverband Südharz, wie der bisherige Trinkwasserzweckverband Südharz seit dem 1. Mai heißt, auf mehreren Ebenen die weitere Umstellung auf Fernwasser vor. Das sagte gestern der ehrenamtliche Geschäftsführer, Ernst Hofmann, in der Verbandsversammlung. Denn dass nach der Stadt Allstedt mit mehreren Ortsteilen auch das Versorgungsgebiet Sangerhausen Rappbodewasser bekommen soll, hat der Verband im Herbst auf der Grundlage einer Studie und nach längerem Zögern des Sangerhäuser Stadtrats beschlossen. Fast 30 000 Menschen sollen davon profitieren. Doch nicht erst 2017, wie es der Verband plant, sondern nach dem Willen der Bürgerinitiative im nächsten Jahr. Immerhin – es wird schon gebaut: etwa in Beyernaumburg, Am Brunseborn. Und bald auch am Sangerhäuser Töpfersberg, wo neuerdings ein Baustellenschild steht. Die Verbindungsleitung zwischen den beiden Hochbehältern Othal und Süd soll in diesem Jahr gebaut werden, außerdem werden neue Leitungen in Sangerhausen, Riethnordhausen, Holdenstedt, Riestedt und Wallhausen verlegt. Der Verband bringt dafür in diesem Jahr rund zwei Millionen Euro Eigenmittel auf. Das Land Sachsen-Anhalt unterstützt diese Projekte mit weiteren 1,5 Millionen Euro. Die meisten Fragezeichen ranken sich um den Bau der Zubringerleitung von Nienstedt nach Sangerhausen. Dazu ist unter Umständen ein aufwendiges Verfahren nötig, eine Umweltverträglichkeitsprüfung. Wie Sprecherin Petra Franke aus dem Umweltministerium erklärt, werde erst mal eine Vorprüfung gefordert: „Nach dieser Prüfung entscheidet sich, ob eine Umweltverträglichkeitsprüfung erforderlich wird oder nicht.“ Der Antrag liege dem Landesverwaltungsamt vor, für dessen Prüfung werde das Ministerium in den nächsten Tagen eine Zuständigkeitsregelung im Einzelfall treffen: „Danach wird dieser zeitnah geprüft.“ Was freilich nichts Neues ist: Die zeitnahe Prüfung wurde vor genau drei Wochen auch schon mal aus dem Ministerium zusagt. Der Wasserverband hat 2015 für die Planung der Zubringerleitung 75 000 Euro, in den beiden Folgejahren je 1,3 Millionen Euro für deren Bau vorgesehen. Fördermittel wird es dafür nicht mehr geben. Ob es dem Verband gelingt, das Geld eher aufzubringen, ist momentan offen. Aus der Sicht der Bürgerinitiative, so deren Sprecher Gerhard Ernst, würde die reine Bauzeit für die sieben Kilometer lange Strecke etwa einen Monat dauern, die Planungsphase ein Jahr – wenn alle Beteiligten das wünschen. Ernst ist überzeugt: „Es ist technisch machbar, wenn der Verband das will!“ – Quelle: http://www.mz-web.de/3348304 ©2016 21.05.14_Protestschreiben Drei Forderungen der Bürgerinitiative Die Bürgeraktion gegen uran- und sulfathaltiges Wasser fordert für das Gebiet Sangerhausen: 1. Finden einer Möglichkeit zur schnellstmöglichen Durchführung der Umwelttauglichkeitsprüfung mit den Landesbehörden 2. Absicherung des Realisierungstermins Fernwasser bis allerspätestens 30. Juni 2015 3. Vorherige Klarheit zu den Wasserentgelten (Wasserpreise) für das zukünftige Fernwasser (Quelle: Schreiben der Bürgerinitiative) – Quelle: http://www.mz-web.de/3348302 ©2016 25.04.14_Trinkwasserzweckverbandes Südharz Ortsnetze noch für Fernwasser umzurüsten Sangerhausen/MZ – In der nächsten Sitzung des Trinkwasserzweckverbandes (TZV) Südharz am Mittwoch, 30. April, 9 Uhr, stehen Entscheidungen bevor, bei denen die Öffentlichkeit nicht dabei sein darf: Der Verband vergibt Aufträge für Bauarbeiten, die vor der Umstellung des Versorgungsgebietes Sangerhausen auf Fernwasser aus der Rappbodetalsperre nötig sind. Im einzelnen betrifft das die Ortsnetze in Beyernaumburg, Holdenstedt, Wallhausen und Riethnordhausen. Auch in Sangerhausen wird ein Teil des alten Leitungsnetzes erneuert, außerdem eine neue Leitung zwischen den Hochbehältern in Othal und Süd gebaut. Für diese Vorhaben stellt das Land Sachsen-Anhalt 1,5 Millionen Euro Fördermittel bereit. Die Bescheide liegen seit Anfang April komplett vor. Bisher wird der Raum Sangerhausen mit Trinkwasser aus örtlichen Brunnen versorgt, das unter anderem stark mit Sulfat, Nitrat und Uran belastet ist. Der TZV Südharz hat sich im vorigen Jahr entschieden, die Kreisstadt und weitere Orte in der Umgebung mit Fernwasser zu versorgen. Das soll bis spätestens 2017 passieren. Ein früherer Termin wäre möglich, wenn es dem TZV gelingt, den Bau der Leitung von der Übergabestelle Nienstedt nach Sangerhausen eher zu stemmen. Ein Beschluss, der dies zum Inhalt haben könnte, steht ebenfalls auf der Tagesordnung der Sitzung – und das gleich zu Beginn und im Beisein der Öffentlichkeit. Verbandsversammlung des TZV Südharz: Mittwoch, 30. April, 9 Uhr in Sangerhausen, Am Brühl 7 – Quelle: http://www.mz-web.de/3380272 ©2016 09.03.14_Beschluss des Trinkwasserzweckverbandes Südharz „Freie Fahrt“ fürs Fernwasser Sangerhausen/MZ – Der Beschluss des Sangerhäuser Stadtrates zur künftigen Versorgung der Stadt und weiterer Orte mit Fernwasser ist rechtens. Das teilte Sprecherin Michaela Heilek vom Landratsamt Mansfeld-Südharz mit. Damit ist auch der analoge Beschluss des Trinkwasserzweckverbandes (TZV) Südharz nicht anfechtbar. Der Sangerhäuser André Röthel, der als berufener Bürger einem Ausschuss des Stadtrates angehört, hatte den Ratsbeschluss vom 29. Oktober 2013 angezweifelt und Anfang Dezember die Kommunalaufsicht des Landkreises um eine Prüfung gebeten. Keine formellen Fehler Wie Heilek mitteilte, habe die Kommunalaufsicht den Stadtratsbeschluss „umfassend geprüft. Im Ergebnis dieser Prüfung ist festzustellen, dass keine formellen Fehler festgestellt wurden und somit dieser Beschluss auch nicht mit kommunalaufsichtlichen Mitteln zu ahnden ist.“ Die Ladungsfrist zur Sitzung am 29. Oktober sei „unstrittig eingehalten“ worden, nachweislich auch die Frist der öffentlichen Bekanntmachung. Das könnte Sie auch interessieren Fördermittel Fast 215 000 Euro für neue Leitungen Außerdem seien alle noch fehlenden Unterlagen zum Beschluss über die künftige Wasserversorgung Sangerhausens „den Stadtratsmitgliedern fristgerecht nachgereicht worden“, so Heilek. Außerdem hatte Röthel das Zahlenmaterial beanstandet, das ein Erfurter Ingenieurbüro zu den technischen Untersuchungen vorgelegt hatte. Die Kommunalaufsicht sei zu dem Schluss gekommen, so Heilek, dass „das vorgelegte Zahlenmaterial in den ausgehändigten Unterlagen nicht nur umfassend, sondern für eine objektive Meinungsbildung des Stadtrates absolut ausreichend war“. Günstigste Methode Das Erfurter Büro hatte im Auftrag des Zweckverbandes eine Studie erarbeitet, um zu vergleichen, ob die künftige Versorgung des Gebietes Sangerhausen mit Fernwasser aus der Rappbodetalsperre oder aber mit eigenem, aufbereitetem Wasser günstiger wäre oder ob sogar eine Möglichkeit bestünde, Fernwasser einzuspeisen und mit eigenem, aufbereitetem Wasser zu verbinden. Dabei hatte sich die Fernwasserversorgung als wirtschaftlich günstigste Möglichkeit erwiesen. Sangerhausens Vertreter im TZV Südharz, Torsten Schweiger, bestätigte gegenüber der MZ den Eingang eines dreiseitigen Schreibens von der Kommunalaufsicht. „Eine solche Prüfung ist legitim“, sagte Schweiger. „Es kann sich schon mal ein Fehler einschleichen.“ Allerdings sei die Stadtverwaltung relativ gelassen damit umgegangen, zumal es während der Prüfung keinen Stopp bei der Vorbereitung auf die Fernwasser-Umstellung gegeben habe. „Der Verbandsbeschluss steht, wir versuchen ihn zügig umzusetzen.“ Allerdings sei man schon froh, fügte Schweiger hinzu, „dass wir keine Ehrenrunde drehen müssen“. Der Verband hat erst vor wenigen Tagen einen Zeitplan vorgelegt, wonach die Kreisstadt spätestens 2017 Fernwasser bekommen soll. Die Erneuerung des Leitungsnetzes beginnt bereits in diesem Jahr. – Quelle: http://www.mz-web.de/3379876 ©2016 09.03.14_Fördermittel Fast 215 000 Euro für neue Leitungen Das Landesverwaltungsamt hat dem Trinkwasserzweckverband Südharz einen Fördermittelbescheid über maximal 214 500 Euro übergeben; die Förderquote beträgt 75 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten. Das Geld soll dazu dienen, Versorgungsleitungen im Allstedter Ortsteil Holdenstedt, im Sangerhäuser Ortsteil Riestedt sowie in Wallhausen und Ortsteil Riethnordhausen neu zu verlegen. Der Zweckverband hat außerdem weitere Fördermittel und den vorzeitigen Maßnahmebeginn für weitere Projekte beantragt, um das Gebiet Sangerhausen mit Fernwasser zu beliefern. TZV-Verbandsgeschäftsführer Ernst Hofmann erwartet „dass in Anbetracht der zugesagten Unterstützung vom Land weitere zeitnahe Entscheidungen über die Gewährung eines vorzeitigen Maßnahmebeginns beziehungsweise der Bereitstellung der Fördermittel erfolgen werden.“ (HKO) – Quelle: http://www.mz-web.de/3379424 ©2016 27.02.14_Trinkwasserzweckverband Baustellen fürs Fernwasser im Südharz Sangerhausen/MZ – Die Verbandsversammlung des Trinkwasserzweckverbandes (TZV) Südharz macht Druck, um die Stadt Sangerhausen und weitere Orte mit Fernwasser zu versorgen. Der Trinkwasserzweckverband Südharz, in den jetzt der Abwasserzweckverband Südharz eingegliedert worden ist, wird ab 1. Mai den Namen „Wasserverband Südharz“ tragen. Dem Verband gehören die Städte Allstedt, Sangerhausen und Mansfeld, die Gemeinde Südharz sowie die Verbandsgemeinden „Goldene Aue“ und Mansfelder Grund-Helbra an. Bis zur Wahl eines hauptberuflichen Geschäftsführers führt Ernst Hofmann ehrenamtlich die Geschäfte. Man sei sich einig, betonte jetzt die Vorsitzende, Heidrun Hara aus Blankenheim, „die Versorgung mit Fernwasser so schnell wie möglich umzusetzen“. Veraltete und anfällige Leitungsnetz müssen erneuert werden Der TZV hat am Mittwoch einen Maßnahmeplan vorgestellt, in dem die erforderlichen Schritte und Zeiträume benannt werden. Denn die Zeit drängt. Nach der Vorgabe des Landes Sachsen-Anhalt kann der Verband zwar noch mit einer Förderung rechnen, doch die Fördermittel müssen bis Mitte des nächsten Jahres verbaut und abgerechnet sein. Eine der wichtigsten Aufgaben besteht für den Verband darin, das teils veraltete und anfällige Leitungsnetz zu erneuern. Dazu soll allein in diesem Jahr tüchtig gebaut werden: in Beyernaumburg, Riestedt, Holdenstedt, Wallhausen, Riethnordhausen und Sangerhausen. Außerdem soll in der Kreisstadt die Leitung zwischen den Hochbehältern Othal und Süd erneuert und die Druckerhöhung am Brühlberg neu gebaut werden, erklärte TZV-Geschäftsführer Ernst Hofmann. Für das Verlegen neuer Wasserleitungen in Holdenstedt, Riestedt, Wallhausen und Riethnordhausen erhält der TZV Fördermittel. Nächstes Jahr sind 21 Baustellen in Sangerhausen vorgesehen, dann will der Verband noch mal eine Million Euro investieren. Leitung erst 2016/2017 in Planung Offen ist noch, ob vor dem Bau der Verbindungsleitung von Nienstedt nach Sangerhausen eine aufwendige Umweltverträglichkeitsprüfung nötig ist. Wie der Technische Leiter des Verbandes, Marco Steckel, erklärte, werde dies zurzeit geprüft, das Landesverwaltungsamt habe noch nicht entschieden. Steckel: „Wir mussten drei Trassierungen einreichen, zwei führen durch ein Naturschutzgebiet.“ Die Leitung müsse der Verband dann aber ohne Fördermittel bauen, das werde wohl erst 2016/17 möglich sein. Die Kosten werden auf 3,5 bis 4,5 Millionen Euro veranschlagt. Doch so lange wollen die Verbandsräte nicht mehr warten. Torsten Schweiger, Vertreter der Stadt Sangerhausen, regte an, die Leitung möglichst schon eher zu bauen – notfalls müsse man Kredite aufnehmen. – Quelle: http://www.mz-web.de/3348220 ©2016 04.02.14_Roßla Machoy plädiert für Verbandsaustritt Rossla/MZ – Jörg Machoy, Südharz-Gemeinderat aus Roßla, lässt nicht locker: Er hat jetzt in der Ratssitzung nachgefragt, ob sich die Gemeindeverwaltung überhaupt mal mit dem möglichen Austritt aus dem Trinkwasserzweckverband (TZV) Südharz beschäftigt hat. Das hatte er schon im April des vorigen Jahres angeregt, aber offensichtlich vergeblich, „Es sind mehrere Räte meiner Meinung. Wir brauchen kein teures Fernwasser, wir haben eigenes Wasser. Ich habe den Vorschlag schon mal eingebracht und rede gegen die Wand“, ärgerte er sich. Worauf Bürgermeister Ralf Rettig (CDU) die Bremse zog: Man müsse sich in Ruhe zusammensetzen, das Thema bereden und herausfinden, was für eine qualifizierte Entscheidung nötig wäre. Er begründete: „So was muss politisch überlegt werden. Die Verwaltung habe „nichts weiter gemacht“, denn es sei durch den Gemeinderat keine klare Aufgabenstellung an die Verwaltung erfolgt. Rettig sicherte zu, in einer ruhigen Stunde alles zu erläutern, aus der hohlen Hand heraus könne man so eine weitreichende Entscheidung nicht treffen. „Ich sehe es persönlich als nicht zielführend an.“ Bedenken angesichts der geplanten Fernwasserversorgung der Stadt Sangerhausen und weiterer Orte meldete auch Gemeinderat Harald Fuhrmann an. Er habe mal in einem heißen Sommer beobachtet, dass die Rappbodetalsperre fast leer gewesen sei, er befürchte eine Monopolstellung des Versorgungsunternehmens und hohe Preise – und dies auch noch mit langfristigen Verträgen. Doch der Bürgermeister, der die Gemeinde auch in der TZV-Verbandsversammlung vertritt, versicherte, all diese Möglichkeiten habe der Verband lange geprüft. Unter anderem weise das Wasser der Tiefbrunnen im Raum Roßla zu viel Sulfat auf, das Problem müsse man lösen. Um eine entsprechende Qualität des Wassers zu sichern, wären Investitionen nötig. Und die würden sich auf den Preis auswirken. Rettig warnte: „Wenn die Gebühr nach oben wegknallt, haben wir das politische Geschrei!“ – Quelle: http://www.mz-web.de/3379326 ©2016 03.02.14_Fernwasser Noch offene Fragen zum Ratsbeschluss Sangerhausen/MZ – Die vom Sangerhäuser André Röthel (Die Linke) geforderte Prüfung des Stadtratsbeschlusses zur künftigen Fernwasserversorgung ist noch nicht abgeschlossen. Das sagte am Montag Sprecher Uwe Gajowski von der Kreisverwaltung Mansfeld-Südharz auf Anfrage der MZ. Die Kreisverwaltung hatte angekündigt, das Ergebnis der Prüfung Ende Januar vorzulegen. Gajowski begründete die Verzögerung: „Leider ist der Vorgang vielschichtiger, als auf den ersten Blick ersichtlich.“ Die vom Landkreis bei der Stadt Sangerhausen abgeforderte Stellungnahme sei zwar am 14. Januar in der Kommunalaufsicht der Kreisverwaltung eingegangen. hieß es. „Das Antwortschreiben klärt allerdings nicht alle Fragen.“ Röthel hatte beanstandet, dass beim Ratsbeschluss Formalien nicht eingehalten worden seien. Die Sangerhäuser Stadtverwaltung habe in ihrem Schreiben auf Zahlen verwiesen, die durch den Vertreter eines Erfurter Ingenieurbüros in einer Informationsveranstaltung genannt worden sein sollen. Diese Zahlen habe die Kommunalaufsicht beim Ingenieurbüro hinterfragt und um schriftliche Auskunft gebeten, um den Vorgang plausibel nachvollziehen zu können. Das Büro habe jedoch am 31. Januar mitgeteilt, dass es keine Auskunft geben könne, „da sich das Ingenieurbüro zum Zeitpunkt der Informationsveranstaltung in einem Vertragsverhältnis mit dem Trinkwasserzweckverband (TZV) Südharz befunden habe“, so Gajowski. Das Ingenieurbüro habe auf den Zweckverband verwiesen. Die Kreisverwaltung habe sich am Montag schriftlich an den Verband gewandt und eine kurzfristige Stellungnahme erbeten. Wie Gajowski sagte, solle dies „noch in dieser Woche geschehen“. – Quelle: http://www.mz-web.de/3379180 ©2016 22.01.14_Sangerhausen Kritik an einseitiger Fernwasser-Debatte Sangerhausen/MZ – Fernwasser – und keine Ende in Sicht: Der Stadtratsbeschluss, um Sangerhausen und weitere Orte künftig aus der Rappbodetalsperre zu versorgen, sorgt weiter für Turbulenzen. Zwar liegt die Entscheidung fast ein Vierteljahr zurück. Doch seit der Sangerhäuser André Röthel, (Die Linke), sachkundiger Bürger im städtischen Finanzausschuss, die Kreisverwaltung um eine Prüfung der formalen Seite des Ratsbeschlusses gebeten hat, beschäftigt das Thema erneut die öffentliche Diskussion; das zeigen unter anderem Leserbriefe an die MZ oder Einträge im Internet. Doch trotz heftiger Vorwürfe, die Röthel jetzt von Fernwasser-Befürwortern einstecken muss, hält er an seiner Kritik fest: Bei der inhaltlichen Erarbeitung des Ratsbeschlusses durch die Stadtverwaltung habe es Lücken gegeben. Zwar spiele das Thema seit langem im Stadtrat eine Rolle, am 29.?Oktober seien aber neue Fakten auf den Tisch gekommen. Aber nur in einer internen Informationsveranstaltung für die Stadträte und daher nicht protokollarisch festgehalten. Röthel kritisiert, dass „die ganze Sache so lange aufgeschoben wurde, bis keine andere Möglichkeit mehr bestand, weil die Fördermittel beantragt werden mussten.“ Die Bürger hätten entscheiden sollen. Was Röthel befremdlich findet: Die von Oberbürgermeister Ralf Poschmann (CDU) und der Verwaltung eingebrachte Vorlage habe noch während der Informationsveranstaltung korrigiert werden müssen, und die kalkulierten Wasserpreise hätten nicht gestimmt. Es sei auch nicht nachvollziehbar, dass Einwohner in den Sangerhäuser Ortsteilen künftig denselben Wasserpreis wie in der Kernstadt bezahlen müssten, obwohl sie vorerst weiter wie bisher mit Tiefbrunnenwasser versorgt würden. Röthel fragt: „Was ist mit den Verlusten durch das poröse Leitungsnetz?“ Wie werde künftig mit Löschwasser umgegangen? Halte die Qualität des Talsperrenwassers das ganze Jahr über, oder drohe es umzukippen? Der Sangerhäuser versichert, er halte das Anliegen der Bürgerinitiative für uranfreies Trinkwasser für legitim und sei nicht grundsätzlich gegen Fernwasser, „sondern für eine ausreichende Diskussion dieser Angelegenheit, welche bisher nicht wirklich stattgefunden hat.“ Angesichts heikler Probleme wie Preisverhandlungen, Verlusten im teils untüchtigen Leitungsnetz, drohender Vernässung nach der Stilllegung von Brunnen hätte man von der Fernwasser-Variante abkommen müssen, so Röthel. Selbst wenn er Bürger verschreckt habe, dürfe dies der Wahrheitsfindung und einer objektiven Entscheidung nicht im Wege stehen. Der Verwaltung mache er hinsichtlich der Einhaltung von Fristen keinen Vorwurf, doch gebe es inhaltliche Lücken. Die Stadtverwaltung hat bereits erklärt, Fristen und Formalien im Vorfeld und während der Sitzung eingehalten zu haben. Der Landkreis, hieß es, werde die Unterlagen prüfen, das werde aber nicht vor Ende Januar zu schaffen sein. – Quelle: http://www.mz-web.de/3379130 ©2016 13.01.14_Wasserversorgung Ungültiger Ratsbeschluss? Sangerhausen/MZ – Ist der Sangerhäuser Ratsbeschluss zur künftigen Fernwasserversorgung der Stadt vom 29. Oktober 2013 ungültig? Mit der Bitte, der Landkreis solle die Rechtmäßigkeit des Beschlusses prüfen, hat der Sangerhäuser André Röthel (Die Linke) ein mittleres Erdbeben ausgelöst. Vor allem bei der Bürgerinitiative, die für uran- und sulfatfreies Trinkwasser kämpft. Röthel, sachkundiger Bürger im städtischen Finanzausschuss, hatte am 7. Dezember die Kommunalaufsicht eingeschaltet. Da lag die Ratssitzung weit über einen Monat zurück. Ihm gehe es darum, ließ er über Facebook wissen, dass der Kreis die Unterlagen zur Einladung für die Sitzung prüft. Also die formelle Seite. Die Kommunalaufsicht hat die Unterlagen inzwischen abgefordert. Stadtsprecherin Marina Becker sagte: „Ich gehe davon aus, dass sie am Montag pünktlich beim Landkreis eingegangen sind.“ Aus der Sicht der Stadtverwaltung gebe es nichts zu beanstanden. „Die Einladung ist fristgemäß rausgegangen, die öffentliche Bekanntmachung auch erfolgt.“ Unterlagen, die nicht mit der Einladung verschickt wurden, hätten die Stadträte trotzdem rechtzeitig erhalten. Becker stellte klar, dass es bei einer Informationsveranstaltung, wie sie unmittelbar vor der Ratssitzung stattfand, keine Fristen und auch kein Protokoll gebe. Keine Vertagung des Beschlusses Für die Bürgerinitiative für uranfreies Wasser sagte Sprecher Gerhard Ernst, „es wäre schlimm, wenn sich die Umstellung auf Fernwasser verzögert“. Die Studie eines Ingenieurbüros habe das Fernwasser eindeutig favorisiert – aus ökonomischen, medizinischen und gesundheitlichen Gründen. Sigurd Grünbein, ebenfalls Mitglied der Bürgerinitiative, pflichtete bei: „Es gehört zur Demokratie, dass Beschlüsse der Mehrheit auch von denen zu tragen sind, die anderer Meinung sind.“ Gesine Liesong (BIS) sagte, am 29. Oktober seien neue Fakten auf den Tisch gekommen. Ein Vertagen des Beschlusses, um noch mal zu beraten, habe sich aber nicht durchsetzen lassen. Doch selbst wenn der Beschluss nun angefochten würde, dann wohl nur formal. „Inhaltliche Fragen würden dadurch nicht geklärt.“ Der Trinkwasserzweckverband (TZV) hatte nach dem Votum der Stadt ebenfalls die Fernwasser-Umstellung beschlossen. Wie die stellvertretende Chefin Heike Müller sagte, komme es drauf an, ob der Stadtratsbeschluss wegen gravierender Fehler rechtswidrig wäre. Der Verband hat im Dezember bereits die Fördermittel beim Land beantragt: rund 1,5 Millionen Euro. Die Zeit drängt, denn sie müssen bis Mitte 2015 verbaut sein. – Quelle: http://www.mz-web.de/3379824 ©2016 13.01.14_Zeitplan Verbandsbeschluss Der TZV Südharz hat in seiner Verbandsversammlung am 18. Dezember die Umstellung des Versorgungsgebietes Sangerhausen auf Fernwasser sowie den Wirtschaftsplan für 2014 einstimmig beschlossen. Noch im Dezember hat der Verband rund 1,5 Millionen Euro Fördermittel beim Landesverwaltungsamt in Halle beantragt. In der nächsten Verbandsversammlung am 26. Februar ist ein Bericht vorgesehen, wie der Ablauf zur Anbindung an die Fernwasserversorgung erfolgen soll. – Quelle: http://www.mz-web.de/3379716 ©2016 12.01.14_Versorgung in Sangerhausen Beschluss zum Fernwasser wird geprüft Sangerhausen/MZ – Unter Umständen muss sich der Sangerhäuser Stadtrat demnächst noch einmal mit der umstrittenen Umstellung der Trinkwasserversorgung beschäftigen. Nach Informationen der MZ soll ein Ratsmitglied den Beschluss angefochten haben, wonach das Versorgungsgebiet Sangerhausen mittelfristig mit Fernwasser aus der Rappbodetalsperre beliefert werden soll. Wie eine Sprecherin des Landkreises Mansfeld-Südharz jetzt bestätigt hat, „liegt eine entsprechende Anfrage bei der Kommunalaufsicht des Landkreises vor. Diese ist Ende Dezember eingegangen und wird momentan bearbeitet.“ Grünes Licht vom Stadtrat Der Sangerhäuser Stadtrat hatte nach mehrmonatiger Diskussion Ende Oktober der künftigen Versorgung mit Fernwasser grünes Licht erteilt, die Mehrheit der Räte sprach sich in der namentlichen Abstimmung dafür aus. Entsprechend hatte dann auch die Verbandsversammlung des Trinkwasserzweckverbandes (TZV) Südharz im Dezember beschlossen, die nötigen Schritte einzuleiten. Bislang liegt die Fernwasserleitung bei Nienstedt an, so dass Allstedt und weitere Orte in der Umgebung bereits darüber versorgt werden. Hauptursache für den geplanten „Wasserwechsel“ ist, dass in einigen Brunnen im Versorgungsgebiet Sangerhausen schon vor mehreren Jahren eine erhöhte Uran-Belastung festgestellt worden war. Das hatte dazu geführt, das sofort einzelne Brunnen stillgelegt und später weitere Brunnen mit Uranfilteranlagen ausgerüstet werden mussten. Nachdem der Grenzwert auf zehn Mikrogramm je Liter festgelegt worden war, mussten Kleinkinder bis zu einem Jahr durch den TZV mit Ersatzwasser beliefert werden. Nach Winkel kamen im Laufe der vergangenen beiden Jahre die Kernstadt Allstedt und weitere Ortsteile ans Fernwassernetz. Zeitplan einzuhalten? Das Land Sachsen-Anhalt unterstützt das Bestreben des Zweckverbandes Südharz, den Raum Sangerhausen ebenfalls anzuschließen. Dafür stehen Fördermittel bereit. Sie müssen allerdings, heißt es aus dem Umweltministerium, bis spätestens Mitte des kommenden Jahres „verbaut“ sein. Ob und wie sich durch die jetzige Prüfung des Sangerhäuser Stadtratsbeschlusses womöglich der Zeitplan verändert, ist offen. – Quelle: http://www.mz-web.de/3348142 ©2016 19.12.13_Zweckverband Südharz Giftfreies Fernwasser spätestens 2017 Sangerhausen/MZ – Es war – beinahe – nur noch Formsache: Der Trinkwasserzweckverband (TZV) Südharz hat am Mittwoch die letzte Hürde genommen, um künftig die Menschen im Raum Sangerhausen sowie in weiteren Orten mit Fernwasser aus der Rappbodetalsperre zu versorgen. Und das so schnell wie möglich, denn es ist – im Gegensatz zum Wasser mehrerer Tiefbrunnen die hiesigen Region – frei von giftigem Uran. Außer der Kernstadt Sangerhausen sollen Brücken, Hackpfüffel, Martinsrieth, Oberröblingen, Beyernaumburg, Holdenstedt, Riestedt, Wallhausen, Hohlstedt und Bennungen Fernwasser bekommen. Seit Ende 2006 war dem Trinkwasserzweckverband Südharz bekannt, dass es im Wasser mehrerer Tiefbrunnen im Raum Allstedt und Sangerhausen eine zu hohe Uran-Konzentration gab. Nachdem sich kürzlich der Sangerhäuser Stadtrat schon mehrheitlich dafür ausgesprochen hatte, stimmten nun auch die Verbandsräte dafür – einmütig. Der genaue Termin ist offen. Doch spätestens 2017 soll es soweit sein, sagte der ehrenamtliche TZV-Geschäftsführer Ernst Hofmann. Es handele sich um „eine langfristige und gegebenenfalls dauerhafte Entscheidung“ – getroffen aus technischen, wirtschaftlichen, nachhaltigen und politischen Gründen. Der Zweckverband werde „in den nächsten drei bis fünf Jahren“ seine Investitionen auf dieses Vorhaben konzentrieren. Das Land Sachsen-Anhalt hat bereits zugesagt, Fördermittel bereitzustellen; sie müssten aber bis spätestens Mitte 2015 verbaut sein. Leitung muss noch gebaut werden Seit 1996 erhalten Mittelhausen und Einsdorf Fernwasser, inzwischen auch Winkel, Nienstedt, Allstedt, Einzingen, Katharinenrieth, Niederröblingen, Nienstedt und Wolferstedt. Die Leitung nach Sangerhausen muss allerdings erst noch gebaut werden. Allein im nächsten Jahr stehen fünf Projekte auf der Liste, die der Verband mit Fördermitteln des Landes Sachsen-Anhalt umsetzen will. Dazu gehört unter anderem der Bau einer Verbindungsleitung zwischen den beiden Sangerhäuser Hochbehältern in Süd und dem Othaler Weg. Hinzu kommen noch 25 Baumaßnahmen in verschiedenen Orten und besonders in der Stadt Sangerhausen. Außerdem sind weitere Maßnahmen geplant, die der Zweckverband ohne Fördermittel schultern muss. All das ist bereits im Wirtschaftsplan verankert, der ebenfalls beschlossen worden ist. Die Versorgung Sangerhausens und weiterer Orte bis 2017 auf Fernwasser umzustellen, sei ein „ehrgeiziges Ziel“, formulierte Hofmann. Da widersprach allerdings Torsten Schweiger, der die Kreisstadt im Verband vertritt: „Die Zahl 2017 hat mich erschreckt.“ Hatte er doch gegenüber den Sangerhäuser Stadträten vom Jahr 2016 gesprochen. Schweiger forderte am Mittwoch, in der nächsten Verbandsversammlung einen Ablaufplan aufzustellen und gemeinsam Möglichkeiten zu suchen, um das zeitlich zu straffen. Ziel müsse sein, die Versorgung so schnell wie möglich umzustellen. Daran sei man interessiert, pflichtete Hofmann bei. Doch es gebe einige „Unwägsamkeiten“ – bis hin zum Wetter. Auch könne man das Beispiel Allstedt nicht zum Vergleich heranziehen, wo vor der Umstellung auf Fernwasser fast alle Leitungen erneuert wurden. Allstedts Verbandsrat Jürgen Richter plädierte für einen Regieplan und abgestimmte Straßenbauarbeiten. Und: „Wir sollten ein deutliches Signal geben, das so schnell wie möglich zu realisieren.“ – Quelle: http://www.mz-web.de/3356940 ©2016 16.12.13_Trinkwasserzweckverband und Abwasserzweckverband Südharz Beschluss zum Fernwasser für Sangerhausen fällt am Mittwoch Sangerhausen/MZ – Sowohl der Trinkwasserzweckverband (TZV) Südharz als auch der Abwasserzweckverband (AZV) Südharz werden in ihren Sitzungen am Mittwoch die Weichen für das kommende Jahr stellen. Beide Verbände wollen ihre Wirtschaftspläne beschließen – letztmalig getrennt, denn zum 1. Januar 2014 wird der AZV in den TZV eingegliedert. Dann wird es nur noch einen großen Verband im Altkreis Sangerhausen geben, der sich um die Wasserver- und -entsorgung kümmert. Die öffentliche Sitzung des TZV Südharz findet am Mittwoch, den 18. Dezember, um 9 Uhr in Sangerhausen, Am Brühl 7 statt. Die öffentliche Sitzung des AZV Südharz findet am Mittwoch, den 18. Dezember, um 13 Uhr in Sangerhausen, Lengefelder Straße 2 statt. Allerdings haben die TZV-Verbandsräte zuvor noch eine weitere, wichtige Entscheidung zu fällen, die auch im neuen Wirtschaftsplan als größere Investition zu berücksichtigen wäre: die künftige Versorgung des Raumes Sangerhausen mit Fernwasser aus dem Harz. Nachdem der Beschluss dreimal auf Antrag des Sangerhäuser Verbandsrates Torsten Schweiger vertagt worden war, dürfte es am Mittwoch jedoch nur noch Formsache sein. Denn inzwischen hat sich der Sangerhäuser Stadtrat mehrheitlich dafür ausgesprochen, die Bevölkerung mit Fernwasser aus der Rappbodetalsperre zu versorgen. Damit würde auch das seit Jahren schwelende Problem der erhöhten Uranwerte im Tiefbrunnen-Trinkwasser gelöst. Ein Thüringer Ingenieurbüro hatte bereits im Frühjahr eine Studie vorgelegt, wonach der Bau eines eigenen Wasserwerkes letztlich teurer würde, als die Versorgung auf Fernwasser umzustellen. Bisher hatte der TZV Südharz nur durch den Einbau mehrerer Uranfilteranlagen den gesetzlichen Grenzwert von zehn Mikrogramm je Liter einhalten können, aber kürzlich auch schon das Versorgungsgebiet Allstedt auf Fernwasser umgestellt. Der Anschluss der Kreisstadt an die Fernwasserversorgung eilt – aus der Sicht der Bürgeraktion für uranfreies Trinkwasser und auch aus der Sicht des Landesumweltministeriums. Fördermittel müssten bis spätestens Mitte 2015 verbaut sein, hieß es aus Magdeburg. – Quelle: http://www.mz-web.de/3357182 ©2016 25.11.13_Trinkwasser Uran-Problem im Kreis „nicht mehr akut“ Sangerhausen/MZ – Mit der Aufnahme der Fernwasserversorgung durch den Trinkwasserzweckverband Südharz (TZV) für das Gebiet der Stadt Allstedt gibt es aus der Sicht der Kreisverwaltung Mansfeld-Südharz im Landkreis „kein akutes Uran-Trinkwasserproblem mehr“, heißt es in einer Presseerklärung. Landrat Dirk Schatz (CDU) freue sich, „dass nunmehr alle Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Trinkwasser erhalten, in dem der Uran-Grenzwert nicht mehr überschritten wird.“ Die Hartnäckigkeit, mit der die Bürgerinitiative und die Kreisverwaltung die Ablösung des Brunnen- durch Fernwasser gefordert haben, habe sich ausgezahlt. Ein Uran-Problem gebe es noch in der Stadt Sangerhausen, obwohl der gesetzliche Grenzwert von zehn Mikrogramm Uran je Liter nicht überschritten werde. Die bisher genutzten Tiefbrunnen seien mit Uran-Filtern ausgestattet, so dass die Bevölkerung entsprechend der Trinkwasserverordnung beliefert werde. Zudem werde Sangerhausen in absehbarer Zeit an die Fernwasserversorgung angeschlossen. – Quelle: http://www.mz-web.de/3356692 ©2016 20.11.13_Versorgung Fernwasser in Allstedt Allstedt/MZ – Nur noch symbolisch wurde Mittwochvormittag der Wasserhahn an einem Standrohr hinterm Allstedter Rathaus aufgedreht. Denn schon seit etwa zwei Wochen werden rund 7500 Menschen in der Stadt sowie mehreren Ortsteilen mit weichem Fernwasser aus der Rappbodetalsperre versorgt. Während des Probebetriebes habe es „nur ein paar Rohrbrüche und Trübungen des Wassers gegeben“, sagt Heike Müller, stellvertretende Geschäftsführerin des Trinkwasserzweckverbandes (TZV) Südharz. Das sei auch nicht anders zu erwarten gewesen und schnell behoben worden. Damit endet zugleich das Brunnen-Zeitalter im Versorgungsgebiet Allstedt – und damit auch die Zeit, in der verschiedenste Haushaltsgeräte von der Kaffee- bis zur Waschmaschine allzu oft entkalkt werden mussten und wesentlich mehr Haushaltschemie verbrauchten als anderswo. Es endet vor allem aber auch die Zeit, in der Kleinkinder bis zu einem Jahr Ersatzwasser bekommen mussten, weil der Uran-Gehalt des Allstedter Brunnenwassers über dem gesetzlichen Grenzwert von zehn Mikrogramm je Liter lag. Für den TZV, sagt der ehrenamtliche Geschäftsführer Ernst Hofmann, sei die Umstellung auf Fernwasser im Versorgungsgebiet Allstedt auch ein historisches Ereignis. Die gesetzliche Festlegung des Uran-Grenzwertes habe keinen anderen Weg mehr offen gelassen und die Verbandsversammlung – noch unter seinem Vorgänger Dieter Kupfernagel, dem damaligen Sangerhäuser Oberbürgermeister – den Weg in Richtung Fernwasser gestellt. Das liege nun fast fünf Jahre zurück. Um jetzt das wesentlich weichere Wasser aus der Rappbodetalsperre einspeisen zu können, wurde der Hochbehälter auf dem Galgenberg bei Allstedt für rund 640.000 Euro ertüchtigt. Über 180.000 Euro flossen in den Bau der Verbindungsleitung von Nienstedt zum Hochbehälter. In Allstedt, Katharinenrieth, Niederröblingen und Klosternaundorf wurden ein Dutzend Straßen mit neuen Leitungen und neuen Hausanschlüssen versehen, dafür hat der Verband 575.000 Euro investiert. Auch das Land Sachsen-Anhalt beteiligt sich an den Kosten – mit ungefähr 340.000 Euro. Und das werde es auch bei der geplanten Umstellung des Versorgungsgebietes Sangerhausen tun, versicherte am Mittwoch Referatsleiter Hans Peschel vom Magdeburger Umweltministerium: „Das Geld muss aber bis Mitte 2015 verbaut sein.“ – Quelle: http://www.mz-web.de/3356420 ©2016 20.11.13_Meinungen Zur Umstellung auf Fernwasser Landrat Dirk Schatz (CDU) lobte die zielstrebige Arbeit des TZV Südharz und dass „viele fleißige Hände sich nicht haben irre machen lassen durch die immer mehr nach Sensationen gierenden Medien“. Allstedts Bürgermeister Jürgen Richter (CDU) forderte, Trinkwasser als gesellschaftliches Gut müsse „für alle bezahlbar“ bleiben. Der Technische Geschäftsführer der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz Peter Michalik äußerte Verständnis zum schwierigen Entscheidungsprozess im Sangerhäuser Stadtrat: „Das Für und Wider ist ganz normal.“ Namens der Bürgerinitiative gegen uranhaltiges Wasser dankte Sprecher Gerhard Ernst den Bürgern und deren Druck. – Quelle: http://www.mz-web.de/3356418 ©2016 13.11.13_Zweckverband Südharz Probebetrieb zur Versorgung mit Fernwasser Allstedt/MZ – Offensichtlich steht die Umstellung der Versorgung im Raum Allstedt auf Fernwasser schon bald bevor. Das hat jetzt die stellvertretende Geschäftsführerin des Trinkwasserzweckverbandes (TZV) Südharz, Heike Müller, bestätigt. „Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren“, sagte sie gegenüber der MZ. Hochbehälter wird gespült „Der Probebetrieb hat schon begonnen“, so Müller. Das bedeute unter anderem, dass gegenwärtig die einzelnen Kammern des Hochbehälters auf dem Galgenberg nahe Allstedt und dann auch die Verbindungsleitungen in die Ortsnetze und die Ortsnetze selbst gespült werden. Um das Fernwasser in das Versorgungsgebiet einspeisen zu dürfen, müssten auch die hygienischen Anforderungen umfassend überprüft werden und erfüllt sein. All das erfolge mit dem Ziel, „das Fernwasser sehr zeitnah allen Einwohnern im Versorgungsgebiet zur Verfügung zu stellen“, sagte die stellvertretende Geschäftsführerin. Von der bevorstehenden Umstellung auf Fernwasser werden knapp 4 400 Einwohner in der Stadt Allstedt sowie den Ortsteilen Einzingen, Katharinenrieth, Niederröblingen und Wolferstedt profitieren. Einsdorf, Mittelhausen, Nienstedt und Winkel werden bereits mit Rappbodewasser versorgt. Zehn Monate vorfristig Die Umstellung erfolgt vor allem deshalb, weil das Wasser in den Brunnen im Raum Allstedt zu stark mit dem giftigen Schwermetall Uran belastet ist. Zuletzt wurden Konzentrationen von 12,5 Mikrogramm Uran je Liter gemessen, womit der gesetzliche Grenzwert weiterhin überschritten ist. Und das schon seit Jahren. Seit November 2011 gilt ein Grenzwert von zehn Mikrogramm je Liter. Deshalb hatte das Gesundheitsamt des Landkreises Mansfeld-Südharz den TZV Südharz angewiesen, Kleinkinder mit Ersatzwasser zu versorgen und bis Oktober 2014 eine Lösung des Problems gefordert. Dann läuft die Ausnahmegenehmigung aus. – Quelle: http://www.mz-web.de/3356472 ©2016 30.10.13_Versorgung in Sangerhausen Buhrufe und Beifall bei Stadtratssitzung Sangerhausen/MZ – Die letzte Hürde zur künftigen Versorgung Sangerhausens mit Wasser aus der Rappbodetalsperre ist genommen. 21 Sangerhäuser Stadträte sprachen sich für Fernwasser und fünf dagegen aus, sechs Räte enthielten sich bei der namentlichen Abstimmung (die MZ berichtete). Die Zuschauer applaudierten. Der Beschluss ermächtigt Torsten Schweiger, den Vertreter der Stadt im Trinkwasserzweckverband (TZV) Südharz, in der Verbandsversammlung dem Anschluss ans Fernwassernetz zuzustimmen. Schweiger: „Wenn alles optimal läuft, wäre 2016 ein realer Zeitpunkt, um die Versorgung der Stadt Sangerhausen umzustellen.“ Zuvor gebe es noch „ein paar Hausaufgaben zu erledigen“, um das Planfeststellungsverfahren in die Wege zu leiten und unter anderem die sieben Kilometer lange Leitung von Nienstedt nach Sangerhausen zu bauen. Wann weitere Orte wie Großleinungen oder Wallhausen folgen, könne er nicht konkret sagen, so Schweiger. Aber die Entscheidung für Fernwasser werde „unzweifelhaft auch für die anderen Gebiete auf der Tagesordnung stehen“. Bürger hatten kein Rederecht Nur selten zog es so viele Zuschauer in eine öffentliche Ratssitzung wie am Dienstagabend. Und das nicht nur, weil die Bürgeraktion für uranfreies Trinkwasser einen Aufruf gestartet und die Bevölkerung mobilisiert hatte. Viele Bürger kamen auch deshalb, weil es um ihr wichtigstes Nahrungsmittel ging, das Trinkwasser. Entsprechend hoch schlugen die Emotionen. Es gab Buhrufe und Applaus, beifällige oder wütende Zwischenrufe. Und den Versuch von Gerhard Ernst, sich am Mikrofon das Wort zu erzwingen. Doch Rederecht hatten die Bürger nicht, das ist laut Hauptsatzung des Rates tabu. Vor der Sitzung hatte es bereits eine interne, zweistündige Informationsveranstaltung für die Stadträte gegeben. Schwerpunkt: Vor- und Nachteile der Versorgung mit eigenem Tiefbrunnen- oder Fernwasser. Denn eine Mischvariante, so Schweiger, komme nicht in Frage, weil nur „ein ganz geringer Anteil“ eigenen Wassers genutzt würde. Und die Entscheidung reiche weit in die Zukunft. Üblicherweise betrachte man derartige Investitionen über einen Zeitraum von 50 Jahren; beim eigenen Wasser wären 42,7 Millionen Euro und beim Fernwasser 39,2 Millionen Euro zu investieren. Dies hätte einen Anstieg des Wasserpreises um 38 Cent je Kubikmeter bei Fernwasser und um 88 Cent je Kubikmeter beim eigenen Wasser zur Folge. Sowohl Oberbürgermeister Ralf Poschmann (CDU) als auch Schweiger empfahlen die Fernwasser-Variante. Entscheidend sei, künftig ausreichend Wasser in einer solchen Qualität zur Verfügung zu haben, die den gesetzlichen Anforderungen der Trinkwasserverordnung entspreche. Und wichtig sei auch, dass es bezahlbar bleibe. Bürgerentscheid erst nächstes Jahr möglich Vertreter der Bürgerinitiative Sangerhausen (BIS), der Bürgerinitiative Ortsteile Sangerhausen (BOS) und der Linken meldeten dennoch Zweifel an. Am besten wäre es, so Holger Hüttel (Linke), die Bürger würden entscheiden. Katrin Scheffel (BOS) unterstützte das. Klaus Peche (BIS) beantragte eine Bürgerbefragung oder einen Bürgerentscheid. Ursprünglich habe er für Fernwasser plädiert, nach dem Vergleich der Varianten sei er unsicher: „Alle sollen sich damit befassen. Ich hätte mir die Informationen, die heute gekommen sind, im vergangenen Jahr gewünscht.“ Doch Poschmann mahnte, die Entscheidung nicht zu vertagen. Es stehe „eine große Fördersumme für die Fernwassernetz-Ertüchtigung“ in Aussicht. Ein Bürgerentscheid wäre aber erst nächstes Jahr möglich: „Dann kann es zu spät sein, um noch Fördermittel zu bekommen.“ Daraufhin zog Peche seinen Antrag auf einen Bürgerentscheid zurück. Das wiederum fand Arndt Kemesies (SPD) richtig: „Der gesundheitliche Aspekt ist am wichtigsten.“ Und man müsse einkalkulieren, dass künftig strengere Grenzwerte gelten könnten. Gesine Liesong (BIS) und Iris Töpsch (Linke) warnten, dass man mit Fernwasser die Selbstständigkeit verliere. Doch sie habe ihre Meinung geändert, so Töpsch. Denn wegen landwirtschaftlicher Einträge müssten offensichtlich in den nächsten zwei, drei Jahren weitere Brunnen außer Betrieb genommen werden. – Quelle: http://www.mz-web.de/3356750 ©2016 29.10.13_Protest Sangerhausen Stadtrat beschließt Fernwasser Sangerhausen/MZ – In Sangerhausen soll künftig Fernwasser fließen. Das entschied der Stadtrat am Dienstagabend auf seiner Sondersitzung. 21 Räte befürworteten die Empfehlung der Verwaltung, dass die Stadt an das Fernwassernetz angeschlossen wird, fünf Räte stimmten dagegen, sechs Enthaltungen gab es. Die Ratssitzung war von interessierten Bürgern außergewöhnlich gut besucht. Im Zuschauerraum reichten zunächst die Plätze nicht. Vor dem Sitzungsgebäude – die Grundschule Südwest – hatte die Bürgeraktion gegen uran- und sulfatbelastetes Trinkwasser mit Plakaten und Kerzen noch einmal deutlich ihre Hoffnung ausgedrückt, dass sich der Rat für Fernwasser entscheidet. – Quelle: http://www.mz-web.de/1734980 ©2016 28.10.13_Trinkwasser in Sangerhausen Geheime Sitzung zum Thema Fernwasser Sangerhausen/MZ – Fernwasser für die Stadt Sangerhausen? Oder nicht? Darüber wird der Sangerhäuser Stadtrat heute Abend in einer Sondersitzung entscheiden – und Zünglein an der Waage spielen. Denn schon dreimal hat der Trinkwasserzweckverband (TZV) Südharz den Beschluss über die künftige Versorgung des Gebietes Sangerhausen mit Fernwasser vertagt; jedes Mal begründete der Sangerhäuser Verbandsrat Torsten Schweiger, es gebe im Stadtrat noch Diskussionsbedarf. Weil aber die Stadt Sangerhausen laut Satzung genau so viele Stimmen wie die anderen Verbandsmitglieder zusammen hat, käme ohne ihre Zustimmung kein Beschluss zum Fernwasser zustande. Was aber stutzig macht: Bevor heute, 18 Uhr, die öffentliche Ratssitzung in der Grundschule Südwest beginnt, sind die Stadträte zur Informationsveranstaltung eingeladen – unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Über die Gründe lässt sich nur spekulieren; weder Sangerhausens Oberbürgermeister Ralf Poschmann noch der Vorsitzende des Stadtrates, Andreas Skrypek, waren Montag für die MZ erreichbar. Bekannt ist nur, dass der ehrenamtliche TZV-Geschäftsführer Ernst Hofmann (alle CDU) eingeladen ist. Dass der Stadtrat das Thema nicht weiter vor sich herschieben kann, hat mehrere Gründe. Wobei die Wasserqualität und die Kosten für die Bürger am schwersten wiegen dürften und hinzukommt, dass aus jetziger Sicht nur bis 2015 mit Fördermitteln für die Umstellung auf Fernwasser zu rechnen ist. Denn es ist schon seit sieben Jahren bekannt, dass in mehreren Brunnen im Altkreis Sangerhausen zu viel Uran im Wasser enthalten ist. Einzelne Brunnen wurden stillgelegt, andere mit Filteranlagen ausgerüstet. Es formierte sich eine Bürgeraktion für uranfreies Trinkwasser, die seitdem beharrlich für eine Versorgung der Region mit Fernwasser kämpft. Und die mit ihren Protestbriefen Politiker aller Ebenen und Behörden aufzurütteln versucht und viel Aufklärungsarbeit geleistet hat. Poschmanns heutige Beschlussvorlage basiert auf der Studie eines Erfurter Ingenieurbüros. Würde Sangerhausen auf Fernwasser umgestellt, stiege der Kubikmeterpreis um 38 Cent. Hielte man an der Eigenversorgung fest, würde die Gebühr je Kubikmeter um 88 Cent steigen, da auch hierfür künftig große Investitionen nötig wären. Die Variante, Fern- und Brunnenwasser zu mischen, würde sogar noch teurer. Aus der Sicht des Umweltweltministeriums „ist der Anschluss Sangerhausens an die Fernwasserversorgung nach wie vor sinnvoll“, sagt Sprecher Detlef Thiel. Fördermittel stünden dafür zur Verfügung, müssten aber bis spätestens Mitte 2015 verwendet worden sein. Thiel: „Die Entscheidung zum Fernwasseranschluss trifft die Stadt Sangerhausen in eigener kommunaler Selbstverantwortung.“ Dabei könnten die Stadt Sangerhausen und manch andere Orte schon längst mit dem deutlich weicheren, kalkarmen Fernwasser versorgt werden. Denn das Thema bewegt seit fast 20 Jahren die Gemüter. Mitte der 1990er Jahre sollten weite Bereiche des damaligen Landkreises Sangerhausen mit Wasser aus der Rappbodetalsperre versorgt und eine Ringleitung bis in den Kyffhäuserkreis gebaut werden. Doch als die Fernwasserleitung bis Nienstedt im Boden lag, Mittelhausen und Einsdorf angeschlossen waren, lösten sich die Pläne in ein Nichts auf. Offiziell begründet wurde das nicht. Aber es hieß, dass ja Trinkwasser aus eigenen Brunnen verfügbar und dadurch der Preis eher kontrollierbar sei. Und dass man nicht riskieren wolle, einen Anstieg des Grundwasserspiegels zu verursachen oder im Falle einer Havarie an der Talsperre auf dem Trockenen zu sitzen. Uranwerte spielten damals noch keine Rolle. – Quelle: http://www.mz-web.de/3356392 ©2016 24.10.13_Versorgung in Sangerhausen Weiches Wasser für Allstedt Sangerhausen/MZ – Die Nachricht dürfte Jubel auslösen. „Noch im November wird das Versorgungsgebiet Allstedt auf Fernwasser umgestellt“, sagt Ernst Hofmann, ehrenamtlicher Geschäftsführer des Trinkwasserzweckverbandes (TZV) Südharz. Davon profitieren nicht nur das Stadtgebiet, sondern auch die Ortsteile Einzingen, Katharinenrieth, Niederröblingen und Wolferstedt. Winkel und Nienstedt beziehen schon Wasser aus der Rappbodetalsperre, Emseloh bekommt Brunnenwasser aus Blankenheim. Damit löst der Verband eines seiner größten Probleme, die er – schon seit Jahren – mit der Wasserqualität hat. Denn das Brunnenwasser im gesamten Raum Allstedt enthält zu viel Uran. Das Schwermetall ist hoch giftig und kann vor allem für die Nieren gefährlich werden. In den Wässern der Allstedter Brunnen liegt die Konzentration stets zwischen 12,2 und 12,5 Mikrogramm je Liter. Also über dem gesetzlichen Grenzwert von zehn Mikrogramm je Liter. Für Säuglinge bis zu einem Jahr ist das belastete Wasser tabu; der TZV stellt ihnen Ersatzwasser bereit. Ursprünglich war der „Wasserwechsel“ für das Versorgungsgebiet Allstedt erst im kommenden Jahr vorgesehen. Das Gesundheitsamt des Landkreises Mansfeld-Südharz hatte Anfang 2012 angekündigt, nur bis zum 5. Oktober 2014 maximal 20 Mikrogramm Uran je Liter zu dulden. Entsprechend hatte der TZV seine Investitionen ausgerichtet. Er ließ den Hochbehälter auf dem Galgenberg bei Allstedt modernisieren und umfangreiche Teile der Leitungsnetze sowie Hausanschlüsse erneuern. Trotzdem liegen vereinzelt, etwa am Allstedter Schloss, noch alte Leitungen in der Erde. Teilchen aus verkrusteten Rohren Dass trotzdem Fernwasser eingespeist werden kann, besagt eine Studie vom TZV und dem Karlsruher Technologiezentrum Wasser, Außenstelle Dresden. Die TZV-Techniker hatten nämlich befürchtet, dass sich durch das viel weichere Harzwasser Teilchen aus den alten, verkrusteten Rohren lösen. Wie die stellvertretende TZV-Chefin Heike Müller erklärt, könne es zu derartigen Austragungen kommen. „Neben den Wasser-Parametern spielt die Optik eine Rolle.“ Um zu verhindern, dass sich das Wasser trübt, empfehlen die Dresdner Experten, das Hauptleitungssystem unmittelbar vorm Einspeisen des Fernwassers umfassend zu spülen. Dadurch würden die Ablagerungen, die sie in den Leitungen vermuten, entfernt. Auch die korrodierten und benachbarten Leitungen müsse man systematisch spülen. „Die Spülungen sollten etwa vier bis acht Wochen nach der Umstellung wiederholt werden, um vorhandene Ablagerungen auszutragen“, sagt Müller. Gebe es keine Probleme, würden die Intervalle verlängert. Nach vier bis sechs Monaten sei an festgelegten Punkten im Leitungsnetz die Trübung zu messen. So stelle man fest, sagt Müller, ob und wie sich die veränderte Wasserbeschaffenheit auf die Korrosionsprozesse auswirkt. Apropos Auswirkungen. Die Umstellung aufs Fernwasser wird den Wasserpreis nicht noch mal in die Höhe treiben. „All die Kosten, die in den Preis einfließen, sind schon bei der Kalkulation der jetzigen Gebühr berücksichtigt worden“, erklärt Müller. „Diese Investitionen waren ja geplant.“ Der TZV Südharz hatte vor einem Jahr neue Grund- und Verbrauchsgebühren für den Zeitraum 2013 bis 2015 beschlossen: Ein normaler Hauswasseranschluss kostet 12,80 Euro im Monat, hinzu kommen 1,94 Euro je Kubikmeter zuzüglich der Mehrwertsteuer. – Quelle: http://www.mz-web.de/3356700 ©2016 04.10.13_Stadtrat Sondersitzung zum Fernwasser Sangerhausen/MZ – Der Sangerhäuser Stadtrat kommt am Dienstag, 29. Oktober, 18 Uhr, zu einer öffentlichen Sondersitzung zusammen. Laut Torsten Schweiger, Fachbereichsleiter Bauen und Stadtentwicklung und Verbandsrat der Stadt Sangerhausen im Trinkwasserzweckverband, geht es um die Umstellung auf Fernwasser in Sangerhausen. Die Sondersitzung des Stadtrates findet in der Aula der Grundschule Südwest statt. – Quelle: http://www.mz-web.de/3356340 ©2016 27.09.13_Fernwasser Landkreis prüft Schritte gegen Zweckverband Sangerhausen/MZ – Möglicherweise kommt der Trinkwasserzweckverband (TZV) Südharz in arge Erklärungsnöte. Denn er wird jetzt gegenüber dem Landkreis Mansfeld-Südharz begründen müssen, warum der Beschluss zur Umstellung der Versorgungsgebiete Allstedt und Sangerhausen auf Fernwasser erneut verschoben worden ist. Der Landkreis werde ein Auskunftsersuchen an den TZV stellen, sagte am Freitag ein Sprecher. Und dann werde die Kommunalaufsicht prüfen, „ob gegebenenfalls Ersatzvornahmen gegen den TZV verfügt werden“. Beschluss dreimal vertagt Hintergrund ist, dass der TZV Südharz am Mittwoch – schon zum dritten Mal – über die Fernwasserversorgung für das Gebiet Sangerhausen beschließen wollte. Doch aus dem Beschluss wurde nichts. Denn der Sangerhäuser Verbandsrat Torsten Schweiger stellte erneut den Antrag, die Entscheidung zu vertagen. Er begründete, dass der Stadtrat noch über das Thema beraten müsse. Die Verbandsräte stimmten Schweigers Antrag mehrheitlich zu, obwohl er als Vertreter der Kreisstadt satzungsgemäß ohnehin die Hälfte der Stimmen auf sich vereinigt und damit theoretisch jede Abstimmung im Verband boykottieren könnte. Dass der Beschluss vertagt worden sei, könne er nicht nachvollziehen, erklärte Landrat Dirk Schatz (CDU). „Bereits im vergangenen Jahr gab es seitens des TZV klare Aussagen zum Maßnahme- und Zeitplan des Anschlusses der Versorgungsgebiete Allstedt und Sangerhausen.“ Er habe mehrfach persönlich mit Betroffenen gesprochen, die uranfreies Wasser für Allstedt und Sangerhausen fordern, und auch gemeinsame Gespräche zwischen den Bürgern und dem Verband organisiert. Die Bürgerinitiative für uranfreies Wasser engagiert sich seit Jahren für den Fernwasseranschluss. Kein Verständnis für Aufschub Inzwischen werde zwar dank der Uran-Filter der Grenzwert im Gebiet Sangerhausen nicht mehr überschritten, so Schatz. „Dennoch ist ein Fernwasseranschluss für die Gebiete Allstedt und Sangerhausen absolut notwendig.“ Der TZV habe ja deshalb auch verschiedene Baumaßnahmen in Angriff genommen. Schatz: „Warum der Beschluss zur Umstellung der Versorgung nun noch weiter hinausgeschoben wird, ist mir unverständlich.“ Wie dringend es ist, jetzt erst mal Allstedt mit Fernwasser zu versorgen, beweisen die aktuellen Parameter: Die Uran-Konzentration liegt bei 12,5 Mikrogramm je Liter und überschreitet den Grenzwert um ein Viertel. – Quelle: http://www.mz-web.de/3355914 ©2016 25.09.13_Eklat Fernwasser-Beschluss wurde erneut verschoben Sangerhausen/MZ – Die Sitzung des Trinkwasserzweckverbandes (TZV) Südharz hatte am Mittwoch noch gar nicht angefangen, da kam es zum Eklat. Stein des Anstoßes: drei Plakate. Mit denen wollten 15 Vertreter der Bürgerinitiative für uran- und sulfatfreies Wasser an der Sitzung teilnehmen, durften aber nicht. Ihnen sei sogar mit der Polizei gedroht worden, sollten sie das Gebäude mit den Plakaten betreten, sagte ein Vertreter der Bürgerinitiative fassungslos. Dann aber durften sie doch ins Haus, mussten aber ihre Plakate im Flur zurücklassen. Auf denen stand freilich nur das, was längst bekannt ist. Nämlich, dass die Bürgerinitiative fürs Versorgungsgebiet Allstedt bis November 2013 die Versorgung mit Rappbode-Wasser und für Roßla bis 2014 mit sulfatfreiem Wasser fordert. Zur Umstellung des Gebietes Allstedt auf Fernwasser sind die Arbeiten am Hochbehälter bei Allstedt abgeschlossen worden, die Abnahme ist vorige Woche durchs Landesverwaltungsamt erfolgt. Doch schon nach dem Auftakt der Sitzung sollte es noch schlimmer kommen. Bei der Abstimmung zur Tagesordnung meldete sich Torsten Schweiger als Verbandsrat der Stadt Sangerhausen zu Wort und stellte den Antrag, den Beschluss über die Umstellung der Versorgung des Gebietes von der Tagesordnung zu nehmen. Also genau das Thema, weshalb die Vertreter der Bürgerinitiative auf eine „historische Entscheidung“ gehofft hatten. Das Thema müsse erst noch im Stadtrat ausführlich diskutiert werden, begründete Schweiger. Seinem Antrag stimmten Heidrun Hara aus Blankenheim und Michael Peckruhn aus Brücken-Hackpfüffel ebenfalls zu, während sich Jürgen Richter aus Allstedt und Ralf Rettig aus Südharz enthielten. Aufgrund der Stimmenverhältnisse, wonach Sangerhausen automatisch 50 Prozent der Stimmen hat, wäre Schweigers Antrag ohnehin durchgekommen. „Wir haben zwei Varianten“ Damit war das Thema vom Tisch. Zumindest fast. Denn Rettig schlug vor, die anwesenden Bürger wenigstens über den Stand des Anschlusses von Sangerhausen an die Fernwasserleitung zu informieren. Und der ist nicht neu. „Wir haben zwei Varianten“, fasste die stellvertretende Geschäftsführerin Heike Müller zusammen. Das wäre der Anschluss des Gebietes Sangerhausen an die Fernwasserleitung oder die Aufbereitung des eigenen Wassers. Doch das könne nur die Verbandsversammlung entscheiden, so Müller. „Sie verletzen die Demokratie!“ Offensichtlich hat Schweiger mit seinem Antrag die anderen Verbandsräte und auch die Chefetage des TZV „kalt erwischt“. Denn das Land Sachsen-Anhalt hatte bereits signalisiert, dass der TZV zumindest für einen Teil der baulichen Veränderungen zum Fernwasseranschluss auf Fördermittel hoffen könne. Doch die Förderperiode läuft 2015 aus, und ohne fundierte Beschlüsse und Wirtschaftlichkeitsstudie ginge der Verband leer aus. Deshalb sollte die Verbandsversammlung schon Ende Juni über die Umstellung der Versorgung beschließen – auch damals wurde das auf Antrag von Schweiger und mit derselben Begründung vertagt. Die Bürger, die nach einer knappen Stunde das Ende der öffentlichen Sitzung erleben und den Raum verlassen mussten, waren empört und schimpften: „Das ist der Gipfel, was hier abläuft!“ „Sie verletzen die Demokratie!“ – Quelle: http://www.mz-web.de/3356288 ©2016 11.09.13_Wasserversorgung Rappbodewasser für Nienstedt NienstedT/MZ – Nienstedts Ortsbürgermeisterin Margrit Kühne (parteilos) zwinkert und sagt fröhlich: „Keine Fische, keine Frösche.“ Das Fernwasser aus der Rappbodetalsperre, das die Nienstedter in den vergangenen zehn Tagen schon mal probehalber bekommen hätten, sei also in Ordnung. Der Übergabeschacht, an dem das Fernwasser ins Ortsnetz eingespeist wird, ist am Mittwoch eingeweiht worden. Und die Ortsbürgermeisterin spricht auch im Namen ihrer rund 250 Einwohner: „Es wird wohl jeder dankbar sein, dass seine elektrischen Geräte nun geschont werden.“ Denn das bisher verwendete Tiefbrunnenwasser habe eine Härte von 27 Grad deutscher Härte gehabt. Härter gehe es kaum. Nun hoffe sie, dass im nächsten Jahr Einzingen ebenfalls mit Rappbodewasser versorgt werden könne. Das ist mit vier Grad deutscher Härte sehr weich. Ernst Hofmann (CDU), ehrenamtlicher Geschäftsführer des Trinkwasserzweckverbandes (TZV) Südharz, knüpft an: Die Versorgung der Stadt Allstedt mit Fernwasser rücke „in greifbare Nähe“. Die örtlichen Versorgungsleitungen, der Übergabeschacht und die Fertigstellung des Hochbehälters auf dem Galgenberg seien nötig, „um das übrige Versorgungsgebiet Allstedt zeitnah in der Trinkwasserversorgung umzustellen. Gegenwärtig arbeiten wir an der Verbindungsleitung zum Hochbehälter.“ Der Neubau der Leitung nach Einzingen habe sich verzögert, weil nach der Insolvenz des beauftragten Ingenieurbüros ein anderes gefunden werden musste. Zurzeit werde untersucht, wie sich das Einspeisen von weichem Wasser in noch nicht erneuerte Trinkwassernetze auswirkt. Dazu arbeite der TZV intensiv mit der Forschungsstelle des Karlsruher Instituts für Technologie zusammen. Das ist wichtig für die Stadt Allstedt, wo teils noch alte Leitungen liegen, in die vielleicht doch schon Fernwasser eingespeist werden könnte. Das Risiko müsse man abschätzen, so Hofmann. Und die Ergebnisse könnten auf das Versorgungsgebiet Sangerhausen übertragen werden. „Am 25. September findet unsere nächste Verbandsversammlung statt, in der dann die Ausrichtung des Versorgungsgebietes Sangerhausen beraten und beschlossen werden soll.“ Dass der TZV dabei auf die Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz zählen kann, versicherte Ingbert Nitzsche, Leiter des Unternehmensbereiches Technische Dienste: „Wir stehen Gewehr bei Fuß.“ Seit der Übernahme der Trinkwasseraufbereitungsanlage Wienrode vor zwei Jahren könne das Unternehmen „stabil zu jeder Zeit nach Menge und Qualität das Wasser hier runterbringen“. Es liege eine 600er Leitung an; sollten – wie in den 1990er Jahren ursprünglich schon geplant – jährlich 500 000 Kubikmeter Wasser geliefert werden, wäre auch die Fließgeschwindigkeit optimal. Nach Nitzesches Einschätzung sei es technisch möglich, die Stadt Sangerhausen in den nächsten zwei, drei Jahren mit weichem Talsperrenwasser zu versorgen. – Quelle: http://www.mz-web.de/3356058 ©2016 11.09.13_Wirtschaftsplan Vorbereitungen fürs Fernwasser Im Wirtschaftsplan 2013 hat der TZV Südharz nötige Maßnahmen zur Umstellung auf die Fernwasserversorgung im Raum Allstedt festgeschrieben und zu einem großen Teil schon umgesetzt. Im Vorfeld werden der Hochbehälter bei Allstedt ertüchtigt und marode Stahlleitungen ersetzt. Der Anschluss der Stadt Allstedt und der Ortsteile Katharinenrieth, Niederröblingen und Einzingen an die Fernwasserversorgung soll 2014 erfolgen. Ob und unter welchen Voraussetzungen weiches Wasser in alte Rohre eingespeist werden kann, wird derzeit untersucht. Für den Raum Sangerhausen will der Verband am 25. September über „die Ausrichtung des Versorgungsgebietes beschließen“. – Quelle: http://www.mz-web.de/3356056 ©2016 27.06.13_Versorgung Fernwasser für Nienstedt ab zweitem Halbjahr Nienstedt/MZ/HKO – Der Allstedter Ortsteil Nienstedt soll zu Beginn des zweiten Halbjahres ans Fernwassernetz angebunden werden. Das hat der Geschäftsführer des Trinkwasserzweckverbandes Südharz, Ernst Hofmann, am Donnerstag angekündigt. Zurzeit baut die Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz die Übergabestation um. – Quelle: http://www.mz-web.de/5864060 ©2016 12.06.13_Trinkwasserzweckverband Südharz Baustart im August Sangerhausen/MZ – Für die Kunden des Trinkwasserzweckverbandes (TZV) Südharz im Raum Allstedt gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute zuerst: Das Landesumweltministerium hat dem Verband den vorzeitigen Maßnahmebeginn genehmigt, um die Verbindungsleitungen für die künftige Versorgung der Stadt Allstedt mit Fernwasser aus der Rappbodetalsperre zu bauen. Der TZV kann also zu bauen beginnen, ohne damit die Chance auf Fördermittel zu gefährden. Wie nötig das ist, zeigt die zweite Nachricht: Der Urangehalt des Trinkwassers im Raum Allstedt ist von bisher 12,2 auf 12,5 Mikrogram je Liter gestiegen und überschreitet erneut den gesetzlichen Grenzwert von zehn Mikrogramm je Liter. Spätestens im Frühjahr 2014 sollen Allstedt und nahezu alle Ortsteile Fernwasser beziehen, sagt die stellvertretende TZV-Geschäftsführerin Heike Müller. Voraussichtlicher Baubeginn: Anfang August. Zum einen muss ein Teilstück der Leitung von Niederröblingen nach Einzingen verlegt werden. Dafür hat der TZV rund 47 000 Euro Fördermittel beantragt, das sind knapp 40 Prozent der förderfähigen Kosten. Das umfangreichere Vorhaben besteht jedoch im Neubau der Leitung von der bereits vorhandenen Fernwasserübergabestation zum Hochbehälter Allstedt; dafür werden 76 000 Euro Fördermittel erhofft, das Vorhaben soll knapp 200 000 Euro kosten. In den Hochbehälter werden zurzeit etwa 600 000 Euro investiert, um künftig Fernwasser einzuspeisen. Marco Steckel, technischer Leitung beim Zweckverband, hat jetzt alle Hände voll zu tun, um die restlichen Planungsunterlagen fertigzustellen und die Ausschreibungen vorzubereiten. „Die Ausschreibung für die Leitung zum Hochbehälter wird noch diese Woche veröffentlicht.“ Dann soll es zügig vorangehen, damit Anfang August der Baustart sein kann. Das kleinere Vorhaben soll ebenfalls so schnell wie möglich auf den Weg gebracht werden. Steckel: „Wir wollen ja dieses Jahr die beiden Baumaßnahmen noch fertig kriegen. Da müssen wir bis November straff arbeiten.“ Allerdings bedeutet das nicht automatisch, dass die Stadt Allstedt noch 2013 ans Fernwassernetz angeschlossen wird. Denn trotz der umfangreichen Vorarbeiten wird es bis dahin in zwei Bereichen der Stadt, in der Kleinen Straße und im Wohngebiet am Schloss, noch keine neuen Leitungen und Hausanschlüsse geben. „Dort muss die alte Verrohrung noch saniert werden“, sagt Steckel. Was bedeutet, dass die alten Gussleitungen und die alten Asbestzementleitungen zu ersetzen und auch die Hausanschlüsse zu erneuern sind. „Wir werden mit dem Technologiezentrum Wasser untersuchen, ob wir das Fernwasser trotzdem schon einspeisen können“, sagt Steckel. „Eventuell bekommen wir dabei Probleme mit einer Braunfärbung des Wassers.“ Sollte das Risiko als gering eingestuft werden, so der technische Leiter, dann könne Allstedt vielleicht sogar doch schon dieses Jahr Fernwasser bekommen. In diesem Fall würden die alten Leitungen erst im Nachhinein saniert. „Das Fernwasser in den alten Leitungen muss nicht zu Problemen führen, es kann.“ Aus dem Umweltministerium hieß es am Mittwoch, dass der TZV die erhofften Fördermittel bekommen werde – vorausgesetzt, die geforderte Eingliederung des Abwasserzweckverbandes Südharz in den TZV sei rechtswirksam. – Quelle: http://www.mz-web.de/5857884 ©2016 30.03.13_Wasserversorgung in Sangerhausen Studie favorisiert Fernwasser Sangerhausen/MZ – Sichtlich zufrieden verließen der Sangerhäuser Gerhard Ernst und der Emseloher Ortsbürgermeister Gerold Münch (parteilos) am Donnerstagvormittag die Versammlung des Trinkwasserzweckverbandes (TZV) Südharz. Denn eine Studie zur künftigen Versorgung mit Trinkwasser im Raum Sangerhausen hatte genau das untermauert, was die Bürgerinitiative um Ernst und Münch seit Jahren fordert: die Versorgung mit Fernwasser aus der Rappbodetalsperre. Das wäre günstiger, als das Wasser aus den eigenen Tiefbrunnen aufzubereiten oder aber Brunnen- mit Fernwasser zu mischen. Erstmals wurde auch ein zeitlicher Rahmen genannt: von drei bis fünf Jahren. Die Entscheidung des TZV Südharz über den Fernwasseranschluss steht noch aus, könnte aber in der nächsten Verbandsversammlung auf der Tagesordnung stehen. Überstürzen wollten das die Verbandsräte nicht, fasste der ehrenamtliche TZV-Geschäftsführer Ernst Hofmann zusammen: „Wir haben viel Für und Wider im Vorfeld diskutiert. Wie wissen nicht, wie der Zug fährt und was wir der künftigen Generation mit dieser Entscheidung auferlegen.“ Sie solle schließlich nicht zu Lasten der Bevölkerung gehen. Allstedts Bürgermeister Jürgen Richter (CDU) schlug vor hochzurechnen, wie sich die Fernwasserversorgung auf die Gebühren und Beiträge für die Bevölkerung auswirken würde. Torsten Schweiger, der die Stadt Sangerhausen im TZV vertritt, bekannte, dass er die Ergebnisse der Studie „in dieser Deutlichkeit nicht erwartet“ hätte. Die Auswirkungen auf den Grundwasserstand müssten allerdings noch untersucht werden, dazu solle der Verband das Hilfsangebot des Landes nutzen. Im Auftrag des Zweckverbandes hatte das Erfurter Ingenieurbüro Prowa die drei Möglichkeiten verglichen, um die Bevölkerung künftig mit uranfreiem, weichem Wasser zu versorgen. Am günstigsten wäre – betrachtet über einen Zeitraum von 50 Jahren – der Anschluss an die bereits bis Nienstedt liegende Fernwasserleitung – sowohl hinsichtlich der Investitons- und auch der Reinvestitionskosten. Höher fielen aber die laufenden Kosten durch den Fernwasserpreis aus. Allein mit dem Bau der Verbindungsleitung nach Sangerhausen und zu den Hochbehältern Othal und Schartweg wäre es aber auch nicht getan. Denn vor dem Bau müsste eine Umweltverträglichkeitsprüfung der Trasse erfolgen. Auch müssten innerhalb von zwei Jahren die Tiefbrunnen im Versorgungsgebiet zurückgebaut werden. Mögliche Folge: Das Grundwasser könnte steigen. Außerdem müsste man durch das weiche Wasser mit einer Auslösung von Inkrustationen und einer Schalenbildung rechnen. Das wiederum hätte vermehrt Rohrbrüche zur Folge, wie Ronny Latz vom TZV-Projektmanagement erläuterte. Immerhin liegen im Stadtgebiet rund 35 Kilometer Guss- und Stahlleitungen, im gesamten Versorgungsbereich sogar 45 Kilometer. Nicht zu vergessen: Der Verband würde sich von der Preisgestaltung des Wasserzulieferers abhängig machen. Wie Heike Müller, die stellvertretende TZV-Geschäftsführerin sagte, habe man ein „kritisch-gutes Verhältnis“ zur Fernwasserversorgung Elbaue/Ostharz. „Wir würden hart verhandeln.“ – Quelle: http://www.mz-web.de/5852552 ©2016 27.03.13_Trinkwasserzweckverband Südharz Land unter – oder doch nicht? Sangerhausen/MZ – Was würde passieren, wenn der Trinkwasserzweckverband (TZV) Südharz seine eigenen Brunnen stilllegt und die Menschen künftig mit Fernwasser versorgt? Hieße es dann vielleicht sogar „Land unter“ in Sangerhausen und Umgebung, stünden die Felder unter Wasser? Im Umweltministerium des Landes geht man aber offenbar nicht davon aus, dass die Stilllegung der Brunnen in Sangerhausen zu Vernässungen des Umfeldes führen würde, sagt Sprecher Detlef Thiel auf Anfrage der MZ. Trotzdem wäre es sinnvoll, so Thiel, die Folgen abschätzen zu lassen. Dafür biete das Land dem TZV beziehungsweise der Stadt Unterstützung an, gegebenenfalls aber auch für Maßnahmen gegen Vernässungserscheinungen. Zum Hintergrund: Seit bekannt ist, dass das Wasser einiger Brunnen im TZV-Gebiet zu viel Uran enthält, fordert eine Bürgerinitiative schnellstmöglich die Versorgung mit Fernwasser aus der Rappbodetalsperre. Emseloh erhält inzwischen schon Wasser aus Blankenheim, für Allstedt wird der Fernwasseranschluss vorbereitet. Doch für Sangerhausen liegt kein Zeitplan vor – zumindest nicht für die Öffentlichkeit. Und das ärgert die Bürgeraktiven. Thiel erläutert das Problem aus fachlicher Sicht. Demnach gebe es im Raum Sangerhausen drei Grundwasserleiter. Das Trinkwasser werde aus dem mittleren, dem Buntsandstein, gewonnen. Der Gewässerkundliche Landesdienst gehe nach einer ersten Einschätzung der hydrogeologischen Situation allerdings nicht davon aus, „dass es bei einer Einstellung der Grundwasserentnahmen für die Trinkwasserversorgung aus dem Buntsandstein-Grundwasserleiter in Sangerhausen zu Vernässungen des Umfeldes kommen wird.“ Rechtlich sei eine Untersuchung, wie sich das Stilllegen der Brunnen auswirken würde, nicht vorgeschrieben, so Thiel. Allerdings wäre ein „Folgenabschätzung“ durch den TZV oder die Stadt Sangerhausen dennoch sinnvoll. Die Landesbehörden und insbesondere der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft würden diese nach ihren Möglichkeiten unterstützen, sichert der Sprecher zu. Diese Untersuchung müsse aber abgewartet werden, bevor man über Maßnahmen nachdenken könne. Sollten „wider Erwarten“ doch Maßnahmen gegen Vernässungserscheinungen nötig sein, so Thiel, so sei „grundsätzlich eine Förderung dieser Maßnahmen aus dem Vernässungsprogramm möglich“. Auch eine Förderung von Meliorationsanlagen als betriebliche Investition käme in Betracht, und zwar im Rahmen des Agrarinvestitionsförderprogramms. „Entsprechende Maßnahmen müssten dann im Einzelfall geprüft werden.“ – Quelle: http://www.mz-web.de/5845458 ©2016 09.03.13_Kreis Mansfeld-Südharz Bürgerinitiative kämpft weiter gegen Uran im Wasser Sangerhausen/MZ/HKO – Die Bürgeraktion gegen uranbelastetes Trinkwasser macht erneut Druck. Mit einem offenen Brief fordert sie alle politischen Fraktionen der Städte Sangerhausen und Allstedt sowie der Gemeinde Südharz auf, die Menschen schnellstmöglich „mit gesundheitlich unbedenklichem Trinkwasser – bevorzugt Fernwasser“ zu versorgen. Denn das Risiko von Gesundheitsschäden durch die jetzige Versorgung mit Brunnenwasser müsse abgewendet werden. Die Initiative fordert, die vom Landratsamt Mansfeld-Südharz genehmigten Fristen deutlich zu verkürzen, in denen die Grenzwert-Überschreitung für Uran im Raum Allstedt und für Sulfat im Raum Roßla geduldet wird. Die Bürgerinitiative fragt die Kommunalpolitiker, warum der Fernwasseranschluss für Allstedt nicht bis Ende Mai dieses Jahres erfolgt. Und wieso das Versorgungsgebiet Sangerhausen, in dem bisher Wasser verschiedener Brunnen gemischt wird, nicht bis spätestens Ende 2014 Fernwasser erhält. In einem Gutachten der Martin-Luther-Universität Halle über die Grenzwert-Radionuklid-Überschreitung sei kürzlich festgestellt worden, so die Bürgerinitiative, dass bei einer Sangerhäuser Wasserprobe die Gesamtdosis für ein Kleinkind um mehr als zehn Prozent überschritten gewesen sei. Zu den Unterzeichnern des offenen Briefes gehört der Umweltchemiker und Lebensmitteltoxikologe Wilhelm Lorenz, seit 1998 Professor an der Universität Halle. – Quelle: http://www.mz-web.de/4235222 ©2016 13.02.13_Wasserzeckverbände Verträge stehen zur Diskussion Sangerhausen/MZ – Denn ab 2014 soll es nur noch einen großen Verband im Altkreis Sangerhausen geben, und bis dahin müssen die Verträge unter Dach und Fach sein. Doch von großer Liebe kann vor dem Zusammenschluss wohl kaum die Rede sein. Eher ist es wohl eine Zweck- oder gar Zwangsehe, die vom Umweltministerium des Landes gefordert wird. Angesichts der sinkenden Einwohnerzahl, des rückläufigen Wasserverbrauchs und des Erneuerungsbedarfs sollen sich kleine zu größeren Zweckverbänden zusammenschließen. Das Ziel: mehr Wirtschaftlichkeit. Wie ernst es das Land meint, haben beide Verbände im Altkreis Sangerhausen bereits zu spüren bekommen. Ohne ihr Einlenken, sich zusammenzuschließen, hätten sie weder für den Bau der Trinkwasserleitung nach Allstedt oder des Wippraer Klärwerks, die Erweiterung der Thürunger Kläranlage noch den Bau der Abwasserkanäle in Kleinleinungen oder Drebsdorf Fördermittel vom Land bekommen. Und beide Verbände haben auch in den nächsten Jahren große Pläne. So will der AZV bis 2016 rund 43 Millionen Euro investieren, was vor allem dem Sanierungsstau geschuldet ist. Der TZV wird dieses Jahr vier Millionen Euro verbauen und freilich auch bei der mittelfristig angekündigten Versorgung der Kreisstadt und des Industrieparks Südharz mit Fernwasser auf Hilfe vom Land angewiesen sein. An den Verträgen, die zur Eingliederung des AZV in den TZV und des Personals nötig sind, feilen die Verbände seit Monaten. Die Kommunalaufsicht des Landkreises begleitet den Prozess, sagt Sprecherin Michaela John. Auch das Landesverwaltungsamt hat Hilfe angeboten. Übrigens sollten die Verbände schon 2006, nach dem Aus der Wasserwerke, fusionieren. Damals bekam der AZV allerdings einen Korb – vom TZV. – Quelle: http://www.mz-web.de/5843140 ©2016 31.01.13_Trinkwasser Initiative will schnellstens Fernwasser Sangerhausen/MZ. – Das sagte Sprecher Gerhard Ernst. Zugleich machte er erneut darauf aufmerksam, dass die aktuelle Uran-Konzentration von 12,2 Mikrogramm je Liter in Allstedt und Umgebung insbesondere für Schwangere gefährlich sei. Er berief sich auf Aussagen der Allgemein- und Umweltmedizinerin Renate Peßner aus Parchim, wonach Uran Entwicklungsstörungen bei Embryonen auslösen könne. Deshalb, warnt Ernst, sollten außer Kleinkindern bis zu einem Jahr vor allem Schwangere das belastete Wasser nicht genießen. Die Bürgerinitiative halte an ihrer Forderung fest, dass die Verantwortlichen offen sagen sollten, bis wann die bisherige Uranbelastung in etlichen Bereichen des Altkreises Sangerhausen und die Sulfatbelastung in Roßla und weiteren umliegenden Dörfern beseitigt sein soll, so Ernst. Die Bürgerinitiative hatte im Spätherbst öffentlich von den gewählten Verantwortlichen des Trinkwasserzweckverbandes (TZV) Südharz und verantwortlichen Bürgermeistern gefordert, einen „terminierten, kontrollfähigen Ablaufplan mit Zeitschienen der notwendigen Aktivitäten zur Realisierung des Fernwasseranschlusses“ vorzulegen. Hinsichtlich des Urans sollte dieser Maßnahme- und Zeitplan am Donnerstag vorliegen, bezüglich des Sulfats Ende Februar. – Quelle: http://www.mz-web.de/6742158 ©2016 29.01.13_Uran im Wasser Allstedter Wasser weiter belastet Sangerhausen/MZ. – In Allstedt, Klosternaundorf, Einzingen, Katharinenrieth, Niederröblingen, Nienstedt und Wolferstedt liegt die Uran-Belastung erneut bei 12,2 Mikrogramm je Liter – also über dem gesetzlichen Grenzwert von zehn Mikrogramm je Liter. Der Zweckverband bereitet die Versorgung mit Fernwasser aus der Rappbodetalsperre vor. Dazu wird der Hochbehälter bei Allstedt in Ordnung gebracht, auch die Ortsnetze werden entsprechend vorbereitet. Wann das erste weiche Talsperrenwasser in Allstedt zur Verfügung steht, ist offen. Eine Sprecherin des Umweltministeriums hatte Ende November angekündigt, das Versorgungsgebiet Allstedt werde im Jahr 2013 an die Fernwasserleitung angebunden. Dagegen hatte sich der Verband hinsichtlich eines konkreten Termines bedeckt gehalten und einzig zugesichert, den vom Landkreis geforderten Termin einzuhalten; die Ausnahmegenehmigung gilt bis zum 5. Oktober 2014. Kinder bis zu einem Jahr dürfen dieses Wasser nicht genießen, ihnen muss der Zweckverband Ersatzwasser bereitstellen. In Sangerhausen, Großleinungen, Questenberg oder Riestedt befindet sich ebenfalls Uran im Trinkwasser, die Konzentration liegt jedoch unter dem Grenzwert. Leicht gesunken ist der Wert für Edersleben: von 7,81 auf 7,35 Mikrogramm je Liter. Unverändert liegt der Sulfat-Wert in Roßla, Dittichenrode, Bennungen und Wickerode mit 278 Milligramm je Liter über dem Grenzwert von 250 Milligramm je Liter. Zu viel Sulfat im Wasser wirkt abführend. Kinder bis drei Jahre dürfen es nicht bekommen, der TZV liefert Ersatzwasser. Die Ausnahmegenehmigung des Kreises endet Ende 2025. – Quelle: http://www.mz-web.de/6738978 ©2016 19.12.12_Grenzwerte Weiterhin zu viel Uran im Allstedter Trinkwasser Sangerhausen/MZ. – 12,2 Mikrogramm je Liter In der Rohnestadt sowie Einzingen, Katharinenrieth, Niederröblingen, Nienstedt und Wolferstedt beträgt der Anteil des Urans im Trinkwasser zurzeit 12,2 Mikrogramm je Liter. Als gesetzlicher Grenzwert gelten zehn Mikrogramm je Liter. Deshalb dürfen Kinder bis zu einem Jahr das Wasser nicht genießen. Uran ist hochgiftig und steht im Verdacht, die Nieren zu schädigen. Zu hoch ist auch der Anteil des Sulfats im Trinkwasser von Roßla und Umgebung. Zuletzt wurden 278 Milligramm je Liter gemessen. Grenzwert sind 250 Milligramm je Liter. Ein zu hoher Sulfatwert wirkt abführend, so dass Kinder bis drei Jahre mit geeignetem Ersatzwasser zu versorgen sind. Das Gesundheitsamt des Landkreises Mansfeld-Südharz hat seit der Aktualisierung der Trinkwasserverordnung zum 1. November 2011 für beide Gebiete so genannte Duldungsverfügungen erlassen. Demnach darf die Bevölkerung von Allstedt und Umgebung nur noch bis spätestens Anfang Oktober 2014 mit dem uranhaltigen Brunnenwasser versorgt werden. Die Ausnahmegenehmigung für den Raum Roßla endet erst Ende 2025. Arbeiten erfolgen planmäßig Angesichts des massiven Drucks der Bevölkerung und der Bürgerinitiative gegen uranbelastetes Trinkwasser ist der Trinkwasserzweckverband (TZV) Südharz bemüht, seine Anlagen in der Allstedter Region auf die Versorgung mit Fernwasser vorzubereiten. Wie TZV-Geschäftsführer Ernst Hofmann versichert, werde daran „weiter planmäßig gearbeitet“. Offen ist, bis wann die Versorgung der Kreisstadt umgestellt werden könnte. Denn in Sangerhausen gibt es auch Uran im Trinkwasser, dank mehrerer Filter liegt die Konzentration inzwischen unterm Grenzwert. – Quelle: http://www.mz-web.de/6923060 ©2016 03.12.12_Sangerhausen Gespräche zur Anbindung ans Fernwasser Sangerhausen/MZ. – Außerdem hat das Umweltministerium Sachsen-Anhalt seine Bereitschaft signalisiert, Fördermittel für den Fernwasseranschluss bereitzustellen. „Wir könnten helfen, aber erst mal müssten die Gesamtkosten klar sein“, sagte Referatsleiter Hans Peschel. Für die Fernwasserversorgung von Winkel und Allstedt hatte das Land insgesamt schon rund 218 000 Euro Fördermittel zur Verfügung gestellt. „Das Versorgungsgebiet Allstedt soll 2013 an die Fernwasserversorgung angebunden werden“, teilte Sprecherin Jeanette Tandel jetzt mit. Förderperiode endet 2015 Sangerhausens Oberbürgermeister Ralf Poschmann (CDU) begründete das Interesse der Stadt damit, dass das künftige Industriegebiet Fernwasser brauche, aber auch die Bevölkerung uranfreies, weiches Wasser fordert. Zwar werde das Schwermetall aus mehreren Brunnenwasser gefiltert, trotzdem fehle es an Akzeptanz für dieses Wasser. Nicht geklärt sei der Umgang mit dem belasteten Filterkonzentrat. das sei „nach wie vor ein Problem, hier und woanders auch.“ Zugleich sprach sich Poschmann dafür aus, möglichst noch innerhalb des jetzigen Förderzeitraumes Mittel von der Europäischen Union zu beantragen. Die Förderperiode endet 2015. Es müsse ein Zeitplan erstellt werden, so der Oberbürgermeister. Schwierigkeiten sehe er aber auch technischer Art, weil es in der Stadt Sangerhausen kein geschlossenes Ringleitungssystem gibt, sondern das Brunnenwasser bisher an mehreren Stellen eingespeist wird. Man müsse die Bevölkerungsentwicklung beachten und außerdem untersuchen, wie sich das Stilllegen der Brunnen aufs Grundwasser auswirken würde. Wässer mischen? Peter Michalik, Geschäftsführer der Fernwasserversorgung, bot an, auf partnerschaftlicher Basis Maßnahme- und Zeitpläne gemeinsam mit dem Zweckverband zu erarbeiten. „Die TZV-Leute kennen ihr System und ihr Netz am besten.“ Inzwischen verfüge man über Erfahrungen, wie sich weiches Wasser in alte, innen verkrustete Leitungen einspeisen lasse – ohne dass nur noch braune Brühe aus dem Hahn kommt. Zum Beispiel könne man Phosphate einsetzen, das sei aber „nicht gerade der Königsweg“. Besser wäre, das Mischungsverhältnis von hartem und weichem Wasser langsam zu ändern. „Das kann man vorab untersuchen, gern auf unsere Kosten“, bot der Geschäftsführer an. Aus Zeit- und Kostengründen wäre es sowieso unmöglich, alle Leitungen und Anlagen zu erneuern und dann erst auf Fernwasser umzustellen. Sonst wäre das Problem auch in zehn Jahren noch ungelöst. – Quelle: http://www.mz-web.de/6911136 ©2016 30.11.12_Sangerhausen Zeitplan gegen Uran gefordert Sangerhausen/MZ. – Die Bürgeraktion für gesundes Trinkwasser verstärkt ihren Druck. Sie fordert vom Trinkwasserzweckverband (TZV) Südharz für den Raum Sangerhausen und auch für Roßla konkrete Maßnahme- und Zeitpläne, um die Menschen mit gesundem Wasser zu versorgen. Mit diesem „Signal an die Politik“ endete am Donnerstagabend eine anfangs durchaus sachliche, dann aber zunehmend emotionsgeladene Gesprächsrunde im Sangerhäuser „Rosenhotel“. Eingeladen hatte Dietmar Weihrich, umweltpolitischer Sprecher der bündnisgrünen Landtagsfraktion. Namens der Bürgerinitiative forderte Eberhard Raap aus Sangerhausen unter dem Beifall der Anwesenden, „dass der Zweckverband bis Ende Januar 2013 einen terminierten, kontrollfähigen Ablaufplan vorstellt, um die Bevölkerung mit uranfreiem Wasser aus der Rappbodetalsperre zu versorgen“. Vor allem müsse der TZV Farbe bekennen, wann die Kernstadt Sangerhausen und weitere Orte der Umgebung ans Fernwassernetz angeschlossen werden sollen. Auch für den Raum Roßla fordert die Bürgeraktion bis Ende Februar 2013 einen Plan, wie der Verband den Sulfatwert in den Griff bekommen will. Grit Egeling aus Roßla schilderte, wie es sich auswirkt, wenn zu viel Sulfat im Wasser ist: „Wenn wir Besuch haben und die Leute trinken unser Wasser, kriegen sie Durchfall.“ Sprecher Gerhard Ernst bot mehrfach an, Fachwissen der Bürgeraktiven einzubringen: „Wir betteln vier Jahre, dass der TZV uns anhört.“ Allerdings war – aus Krankheitsgründen, wie es am Freitag hieß – kein Verbandsvertreter anwesend. So liefen die Forderungen beinahe ins Leere, dürften aber dank des Sangerhäuser Oberbürgermeisters Ralf Poschmann (CDU) doch an die richtige Adresse gelangen. Freilich zog Poschmann als „Offizieller“ auch all den Frust auf sich, der sich offenbar über Jahre bei vielen Menschen aufgestaut hat. Denn die Uranbelastung mehrerer Brunnen ist seit 2006 bekannt. Doch bisher fließt nur in Emseloh und Winkel gesundes Wasser aus dem Hahn. Und das, obwohl die Fernwasserleitung seit 1997 bis Nienstedt führt und wenige Kilometer vor den Toren der Kreisstadt endet. Karl-Heinz Gafert aus Sangerhausen, ehemals Midewa-Mitarbeiter, erinnerte sich genau: „Die Stadt Sangerhausen hat sich damals gesperrt.“ Längst könnten sogar weitere Gebiete bis hinüber ins Thüringische mit Fernwasser versorgt sein, ergänzte Wilfried Baus aus Bad Frankenhausen. Emselohs Ortsbürgermeister Gerold Münch schimpfte über „das sehr geringe Interesse der Behörden“ an dem gesamten Problem. Und obwohl Gerhard Ernst lobte, dass Landrat Dirk Schatz (CDU) überhaupt erst ein Gespräch zwischen Bürgeraktion und TZV vermittelt habe – Schatz‘ Vertreterin am Donnerstag, Gesundheitsamts-Chefin Undine Knorr-Linde, hüllte sich beharrlich in Schweigen. – Quelle: http://www.mz-web.de/6926544 ©2016 27.11.12_Informationsveranstaltung Trinkwasser-Experten erwartet Sangerhausen/MZ/hko. – Die Sangerhäuser Bürgeraktion „Für gesundes Trinkwasser“ ruft die Bürger im Altkreis Sangerhausen auf, an einer Informationsveranstaltung der Landtagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen teilzunehmen. Sie findet am Donnerstag, 29. November, 19 Uhr, im Sangerhäuser „Rosenhotel“ statt. Thema ist die seit Jahren bekannte Uran-Belastung des Wassers in mehreren Bereichen. Dazu würden Fachleute vom Umweltbundesamt sowie weitere Experten Anfragen beantworten, teilte Sprecher Gerhard Ernst von der Bürgeraktion mit. Sie kritisiert unter anderem die kürzlich beschlossene Gebührenerhöhung für das teils uranbelastete, harte Trinkwasser; die neue Gebührensatzung des Trinkwasserzweckverbands (TZV) Südharz gilt ab dem kommenden Jahr. „Wir Bürger und Kunden fordern gesundes und preiswertes Fernwasser aus der Rappbodetalsperre für den Versorgungsbereich Sangerhausen bis spätestens Ende 2014“, so Ernst. Der Arbeitspreis dürfe brutto 1,50 Euro je Kubikmeter nicht überschreiten. Den Bürgern in Allstedt und weiteren umliegenden Gemeinden solle das Fernwasser vorfristig ab März 2013 zur Verfügung stehen. Für Roßla und Umgebung fordert die Aktion, dass spätestens 2018 der Sulfatgehalt nicht mehr überschritten werden dürfe, so Ernst. – Quelle: http://www.mz-web.de/6924698 ©2016 14.11.12_Mansfeld-Südharz Vier Millionen Euro für die Wasserversorgung Sangerhausen/MZ. – Deshalb wird der Verband im Raum Allstedt einen Großteil der insgesamt vier Millionen Euro einsetzen, die er 2013 für Investitionen vorgesehen hat. So steht es im Wirtschaftsplan, der bereist beschlossen worden ist. Eine große Rolle – finanzieller Art – spielt für den Zweckverband in den nächsten Kalenderjahren der geplante „Industriepark Mitteldeutschland“. Er soll abschnittsweise nahe Sangerhausen und direkt an der Autobahn 38 entstehen. Die Wasserversorgung des maximal 260 Hektar großen Gewerbegebietes gehört zu den Aufgaben der Verbandes. Die vollständige Erschließung würde 5,5 Millionen Euro kosten, von denen jedoch 90 Prozent das Land Sachsen-Anhalt fördern würde und ein Zehntel vom TZV aufzubringen wäre. Da bisher weder bekannt ist, wie hoch der Wasserbedarf wäre, könne eventuell eine vollständige Versorgung nur mit dem Zukauf von Fernwasser aus der Rappbodetalsperre abgesichert werden. Dazu ist eine Leitung von Nienstedt zum künftigen Gewerbegebiet nötig, die allerdings erst nach einer Umweltverträglichkeitsprüfung gebaut werden dürfte. Ursprünglich plante der TZV, 2011 bereits 500 000 Euro für die Planung und in diesem Jahr eine Million Euro auszugeben. Da sich die Erschließung des Industrieparks aber offenbar verzögert und ohnehin kein konkreter Fertigstellungstermin feststeht, verschieben sich auch die Investitionen. Wie die stellvertretende TZV-Geschäftsführerin Heike Müller sagt, habe der Verband bisher erst die Hälfte der veranschlagten Planungskosten ausgegeben. „Mehr haben wir noch nicht gemacht.“ Um mittel- bis langfristig auch die Stadt Sangerhausen mit Fernwasser zu versorgen, wird eine umfassende Analyse erfolgen. Wesentlich konkreter ist die geplante Versorgung der Stadt Allstedt und mehrerer Dörfer mit Fernwasser. Die Umstellung muss zwingend bis spätestens zum 5. Oktober 2014 erfolgen. Dann endet die Ausnahmegenehmigung für dieses Gebiet, in dem bisher die Uran-Konzentration den Grenzwert von zehn Mikrogramm je Liter überschreitet. „Im Vorfeld sind zwingend die maroden Stahlleitungen im Versorgungsgebiet zu erneuern“, so Müller. Das sehr weiche Fernwasser würde ansonsten nach und nach die vorhandenen Inkrustrationen auflösen, wodurch sich das Wasser braun färben würde. Der Hochbehälter in Allstedt wird bereits in Ordnung gebracht, und es müssen mehrere Verbindungsleitungen ersetzt werden. In Abstimmung mit mehreren Orten beziehungsweise der Landesbaubehörde biete es sich außerdem an, so die stellvertretende TZV-Chefin, im Zuge von Straßenbaumaßnahmen auch gleich mit neue Trinkwasserleitungen zu verlegen. Das betrifft die Kelbraer Mauerstraße, den Hinterfleck in Brücken, die Edersleber Karl-Liebknecht-Straße oder die Ortsdurchfahrt in Wallhausen. Marode Leitungen sollen weiterhin in der Gonnaer Hauptstraße, der Klosterröder Dorfstraße, der Pölsfelder Eschholzgasse sowie in Kelbra in der Marien- udn der Poststraße erneuert werden. – Quelle: http://www.mz-web.de/6819098 ©2016 26.10.12_Sangerhausen Trinkwasser wird teurer sangerhausen/MZ. – Die Kunden des Trinkwasserzweckverbandes Südharz (TZV) müssen im kommenden Jahr mit höheren Kosten rechnen. Die Verbandsversammlung hat am Donnerstag neben einer steigenden monatlichen Grundgebühr auch einen höheren Kubikmeterpreis für Trinkwasser beschlossen. Demnach steigt im kommenden Jahr die monatliche Grundgebühr um 3,60 Euro auf 12,80 Euro. Das macht eine jährliche Nettomehrbelastung von 43,20 Euro aus. Auch der Kubikmeterpreis steigt um 0,17 Euro auf 1,94 Euro zuzüglich der Mehrwertsteuer. Der Verband begründet die steigenden Gebühren mit höheren Kosten, unter anderem durch den vom Land Sachsen-Anhalt eingeführten Wassercent. Allein diese gesetzlich verordnete Abgabe des Verbandes an das Land kostet den TZV für dieses Jahr rund 140.000 Euro. Hinzu kommen Mindereinnahmen von 250.000 Euro, die sich aus der Differenz zwischen der tatsächlich verkauften und der kalkulierten Wassermenge ergebe, hieß es. Zudem schlägt die jährlich kalkulierte Kostensteigerung von rund einem Prozent zu Buche. Begleitet wurde die Verbandsversammlung von Protesten der Bürgerinitiative gegen uranbelastetes Trinkwasser. Die übergab den Mitgliedern des Verbandes einen Katalog ihrer Forderungen. Neben der Ablehnung der Gebührenerhöhung sprechen sich die Mitglieder für eine Versorgung mit „gesundem und preiswertem Fernwasser aus der Rappbodetalsperre“ für Allstedt bis März 2013 und für Sangerhausen bis spätestens Ende 2014 aus. Analog dazu soll bis 2018 die Trinkwasserqualität im Raum Roßla verbessert werden. – Quelle: http://www.mz-web.de/7215500 ©2016 20.09.12_Uranbelastung Verband will Fernwasser Sangerhausen/MZ. – Kürzlich hatte eine Pressemitteilung des Landtagsabgeordneten Dietmar Weihrich (Bündnis 90 / Die Grünen) für Irritationen gesorgt; demnach prüfe der Verband zurzeit neben dem Fernwasseranschluss auch den Bau einer eigenen Trinkwasseraufbereitungsanlage oder die Beimischung von unbelastetem Wasser als Alternative. Die stellvertretende Geschäftsführerin des TZV, Heike Müller, bestätigte jetzt gegenüber der MZ, dass tatsächlich neben der Fernwasserversorgung auch die beiden anderen Möglichkeiten geprüft würden – allerdings halte der Verband an seinem Beschluss zur Fernwasserversorgung fest. „Wir müssen die anderen Varianten aus förderrechtlichen Gründen auch untersuchen“, sagte Müller. Da der Zweckverband beim Bau der Fernwasserleitung und dem Umbau des Versorgungsnetzes auf Fördermittel vom Land hoffe, müsse er nämlich nachweisen, dass er mehrere Möglichkeiten analysiert habe. Daran werde zurzeit noch gearbeitet. Zugleich machte Müller erneut darauf aufmerksam, dass es nicht gelingen werde, alle Orte und alle Haushalte im Verbandsgebiet mit Fernwasser aus der Rappbodetalsperre zu versorgen. Das wäre finanziell nicht zu schaffen. Eine Frist, bis wann der Raum Sangerhausen das weichere und vor allem uranfreie Wasser aus dem Harz erhalten wird, ist bisher nicht bekannt. Weihrich, der auch umweltpolitischer Sprecher seiner Fraktion im Landtag ist, unterstützte die Orientierung des TZV Südharz bezüglich des Fernwassers. Er halte den Anschluss Sangerhausens an die Fernwasserleitung unter den hier gegebenen Voraussetzungen für die letztlich sicherste und auf längere Sicht auch die kostengünstigste Alternative. Letztlich habe der Gesundheitsschutz Vorrang vor anderen Überlegungen. Wichtig sei, den Variantenvergleich schnell zu einem Abschluss zu bringen, forderte Weihrich. Während die Umrüstung des Allstedter Hochbehälters sowie des Ortsnetzes noch eine Weile dauern werden, soll das Ortsnetz Emseloh schon bald komplett mit weichem, uranfreiem Bachwasser aus Blankenheim versorgt werden. Zuletzt lag der Urangehalt des Emseloher Brunnenwassers bei zwölf Mikrogramm je Liter und damit über dem gesetzlichen Grenzwert von zehn Mikrogramm je Liter. Als Termin für den offiziellen Umschluss hat der TZV jetzt den 9. Oktober angekündigt. Wie Müller einräumte, habe es bei der Vorbereitung der Hausanschlüsse und des Leitungsnetzes in Emseloh auch mal Ärger und eine Havarie beim Umschließen gegeben. Die Arbeiten seien jedoch im Vorfeld angekündigt worden. Dass in einem Fall das Wasser erst zwei Stunden später als angekündigt verfügbar war, tue ihr leid. „Ich habe Verständnis für den Ärger und mich persönlich entschuldigt.“ – Quelle: http://www.mz-web.de/7103424 ©2016 28.08.12_Trinkwasser Uran in Winkel nicht mehr nachweisbar Sangerhausen/MZ. – Der Allstedter Ortsteil wird seit kurzem mit Fernwasser aus der Rappbodetalsperre versorgt, die Verbindungsleitung von Mittelhausen nach Winkel ist seit Juni offiziell in Betrieb. Grenzwert überschritten Allerdings zeigt die aktuelle Veröffentlichung auf der Internetseite des Zweckverbandes auch, dass der Grenzwert von zehn Mikrogramm je Liter in mehreren Orten seines Versorgungsgebietes weiterhin überschritten wird. In der Stadt Allstedt und ihren Ortsteilen Einzingen, Katharinenrieth, Niederröblingen, Nienstedt sowie Wolferstedt hat sich die Uran-Konzentration im Trinkwasser leicht verringert; statt zuletzt 12,7 wurden jetzt 12,2 Mikrogramm Uran je Liter gemessen. Für Emseloh wird ein Wert von 12,0 Mikrogramm je Liter ausgewiesen. Während Emseloh demnächst mit Bachwasser aus dem Nachbardorf Blankenheim versorgt wird, müssen sich die Allstedter noch bis nächstes Jahr gedulden. Die Arbeiten, um Fernwasser einzuspeisen, sind in vollem Gang, heißt es beim TZV Südharz. Termin offen Unverändert zeigen sich die Werte für die Stadt Sangerhausen. Für die Wohngebiete Othal und Ost sowie Beyernaumburg, Holdenstedt, Liedersdorf und Sotterhausen beträgt der Uran-Gehalt 8,9 Mikrogramm je Liter. In den Wohngebieten Süd, Südwest und West sowie in Oberröblingen, Riethnordhausen und Martinsrieth stehen 8,74 Mikrogramm je Liter zu Buche. Für Edersleben, das Wasser aus dem Gebiet des Kyffhäuser-Abwasser- und Trinkwasserzweckverbandes (KAT) erhält, werden 7,81 Mikrogramm je Liter genannt. Der Raum Sangerhausen soll mittelfristig ebenfalls Fernwasser beziehen, ein konkreter Termin ist allerdings bisher nicht bekannt. – Quelle: http://www.mz-web.de/6918396 ©2016 19.08.12_Mansfeld-Südharz Kein Uran im Trinkwasser für Winkel Winkel/MZ. – Das hieße also, dass nach wie vor der gesetzliche Grenzwert von zehn Mikrogramm je Liter deutlich überschritten würde. Was aber unlogisch sein muss: Denn seit Ende Juni wird die Bevölkerung des Allstedter Ortsteiles mit Fernwasser aus der Rappbodetalsperre versorgt. Und dessen Uran-Konzentration ist so gering, dass das giftige Schwermetall nicht einmal nachweisbar ist. Verschiedene Messabstände Heike Müller, die stellvertretende Geschäftsführerin des TZV, gibt Entwarnung. Es handle sich eigentlich um ein computer-technisches Problem. „Der Uran-Wert für das Wasser in Winkel stammt noch aus der Zeit, als Winkel mit Brunnenwasser versorgt worden ist. Er ändert sich mit der nächsten Messung.“ Ursache für den hohen Wert in der Tabelle sei vielmehr, dass nicht alle Werte zum selben Zeitpunkt kontrolliert würden. Aber jedes Mal, wenn neu ermittelte Messwerte eingefügt werden, werde auch das Datum der Aktualisierung der Tabelle vermerkt. „Manche Werte werden vierteljährlich, andere ganz oft oder eben auch nur einmal im Jahr erhoben“, sagt Müller. Voraussichtlich nächste Woche stehe dann der nächste Uran-Wert für Winkel im Internet. Und demnächst können auch die Bürger von Emseloh aufatmen: Voraussichtlich Ende September soll das Dorf dann Quellwasser aus dem Nachbarort Blankenheim bekommen. Das ist ebenfalls dringend nötig, denn in Emseloh liegt der Uran-Wert mit 12,0 Mikrogramm je Liter bisher über der gesetzlichen Grenze. Allstedts Wert zu hoch Mit 12,7 Mikrogramm Uran je Liter wird in Allstedt – einschließlich Einzingen, Katharinenrieth, Niederröblingen, Nienstedt und Wolferstedt – der Grenzwert erneut nicht eingehalten. Derzeit erfolgen umfangreiche Arbeiten am Allstedter Hochbehälter und teils an Ortsnetzen, um die Einspeisung von Fernwasser vorzubereiten. Nächstes Jahr soll es in diesem Versorgungsgebiet zur Verfügung stehen. – Quelle: http://www.mz-web.de/6743860 ©2016 23.07.12_Mansfeld-Südharz Industriepark erhält Fernwasser sangerhausen/MZ. – Der Industriepark Mitteldeutschland an der Südharzautobahn A 38 bei Sangerhausen nimmt allmählich Konturen an – zumindest hinsichtlich der Erschließung. Für den ersten Bauabschnitt und zur Deckung des dort veranschlagten Trinkwasserbedarfs wird der Trinkwasserzweckverband (TZV) Südharz eine Anbindung an die Trinkwasserleitung im Gewerbegebiet Helmepark bauen. Das hat der Verband jetzt einstimmig beschlossen. Der gesamte Industriepark soll jedoch mit Fernwasser versorgt werden. Dazu soll ein separater Anschluss an die Fernwasserversorgung „Elbaue-Ostharz“ gebaut werden, und dafür will der Verband auch Fördermittel beantragen. Der Industriepark soll in mehreren Abschnitten entstehen und eine Größe von 260 Hektar erreichen. Für den ersten Bauabschnitt reicht nach Angaben des TZV eine Anbindung ans Gewerbegebiet Helmepark aus. Für diese Versorgungsleitung will der TZV nun mit der Grundstücksfonds Sachsen-Anhalt GmbH (GSA) einen Erschließungsvertrag unterzeichnen. Wie der ehrenamtliche Geschäftsführer des Verbandes, Ernst Hofmann, begründete, hat es in den vergangenen Monaten zahlreiche Abstimmungsgespräche zwischen der Stadt Sangerhausen, dem TZV und der GSA gegeben. Im Zuge der Konkretisierung der Planung habe man Erschließungsabschnitte gebildet. – Quelle: http://www.mz-web.de/6855604 ©2016 19.07.12_Sangerhausen Trinkwasser kommt bald aus der Rappbodetalsperre Sangerhausen/MZ. – Die Verbandsversammlung des Trinkwasserzweckverbandes (TZV) Sangerhausen hat am Donnerstag die Weichen gestellt: Das Versorgungsgebiet Sangerhausen soll mittelfristig mit Fernwasser aus der Rappbodetalsperre beliefert werden. Das betrifft außer dem Stadtgebiet noch Brücken, Hackpfüffel, Martinsrieth, Oberröblingen, Beyernaumburg, Holdenstedt, Riestedt, Wallhausen, Hohlstedt und Bennungen. Der Beschluss wurde einstimmig gefasst. Hintergrund ist, dass der Raum Sangerhausen bisher überwiegend mit Wasser aus Tiefbrunnen versorgt wird. Allerdings gibt es in einigen Brunnen Probleme wegen einer erhöhten Urankonzentration. Das ist seit 2006 bekannt. Die Trinkwasserverordnung, die seit 1. November 2011 bundesweit gilt, schreibt nun aber den gesetzlichen Grenzwert von zehn Mikrogramm Uran je Liter vor. Doch in einigen Brunnen – in Sangerhausen, Allstedt, Emseloh und Winkel – wurden in der Vergangenheit höhere Konzentrationen des hochgiftigen Schwermetalls gemessen; es steht im Verdacht, die Nieren zu schädigen. Einzelne Brunnen hatte der Verband nach dem Bekanntwerden der Messwerte bereits vom Netz genommen beziehungsweise mit Filtern ausgerüstet. Seit Juni gibt es in Winkel Fernwasser. In Allstedt wird zurzeit der Hochbehälter modernisiert, aber auch das Leitungsnetz vorbereitet, um nächstes Jahr Fernwasser einspeisen zu können. Emseloh erhält künftig Bachwasser aus Blankenheim. Die dortige Bachfassung ist saniert worden, die Leitung im Bau. Freilich gibt es noch ein weiteres, wichtiges Argument für den Fernwasseranschluss der Kreisstadt: Der „Industriepark Mitteldeutschland“, der auf einer Fläche von 260 Hektar an der Autobahn 38 bei Sangerhausen geplant ist, soll ebenfalls Wasser aus der Rappbodetalsperre bekommen. Deshalb lag es nahe zu prüfen, ob nicht auch das übrige Versorgungsgebiet Sangerhausen ans Fernwassernetz angebunden werden sollte. Dazu hat der Sangerhäuser Oberbürgermeister Ralf Poschmann (CDU) Gespräche im Magdeburger Umweltministerium geführt. Mit Erfolg, wie es heißt. Das Ergebnis formulierte TZV-Geschäftsführer Ernst Hofmann so: „Aus Sicht der gegenwärtigen Förderpolitik des Landes Sachsen-Anhalt wären die Varianten der Fernwasseranbindung förderfähig.“ Wann in Sangerhausen das erste Talsperrenwasser aus dem Hahn fließt, ist offen. Wie der technische Leiter des TZV, Marco Steckel, sagt, sind die Techniker momentan dabei, die Anlagen im Versorgungsgebiet digital zu erfassen. „Wir sind dabei, Konzepte zu entwickeln. Damit sind wir sicher bis Jahresende fertig.“ Es gehe um eine zügige Ausrichtung auf die veränderten Bedingungen im Versorgungsgebiet. Vorhandene technische Anlagen und Eigenvorkommnisse sollen aus wirtschaftlicher und technisch sinnvoller Sicht einbezogen werden. Der Verband hatte übrigens noch zwei weitere Varianten ins Auge gefasst: Zum einen die weitere Eigenversorgung und dazu den Bau eines eigenen Wasserwerkes. Zum anderen eine Mischung aus Eigenversorgung und gleichzeitiger Einspeisung von Fernwasser. – Quelle: http://www.mz-web.de/7563116 ©2016 05.07.12_Trinkwasser Uran im Glas Halle (Saale)/MZ. – Gerhard Ernst dauert das alles viel zu lange. „Seit vier Jahren wollen wir nachgewiesen bekommen, dass keine gesundheitlichen Gefahren bestehen“, sagt der Sprecher der „Bürgeraktion gegen uranbelastetes Trinkwasser“ in Sangerhausen. Die vom Trinkwasserzweckverband Südharz vorgelegten Daten reichen ihm nicht aus, die ergriffenen Maßnahmen kommen ihm zu spät und zu zögerlich. Dabei geht es um Grenzwerte und die Frage, wie gefährlich das Schwermetall Uran im Trinkwasser wirklich ist. Seit Ende vorigen Jahres ist Deutschland europaweit Vorreiter: Es gilt ein Grenzwert für Uran in Trinkwasser – zehn Mikrogramm pro Liter. Liegt der Wert höher, müssen die betroffenen Trinkwasserlieferanten reagieren. Für Säuglinge unter einem Jahr muss unbelastetes Wasser zur Verfügung gestellt werden. Zugleich werden Übergangsfristen – teilweise bis 2015 – eingeräumt, bis zu deren Ende kein belastetes Wasser mehr durch die Leitungen fließen darf. Gerhard Ernst spricht von Gift und verweist auf die toxische Wirkung von Uran. Es kann zu Nierenschäden führen, insbesondere bei Kleinkindern und gesundheitlich geschwächten Menschen. Der Umweltgeologe Broder J. Merkel, Professor an der TU Bergakademie Freiberg (Sachsen), spricht gar von einer „sehr hohen“ Giftigkeit. „Bei längerem Konsum von Wasser mit erhöhtem Urangehalt wächst die Wahrscheinlichkeit, an Nierenkrebs zu erkranken“, sagt er. Er vergleicht Uran mit Quecksilber und Arsen – und hält den Grenzwert von zehn Mikrogramm für zu hoch. Er müsse schrittweise sinken, fordert der Wissenschaftler. Er stößt damit ins gleiche Horn wie die Verbraucherschutz-Organisation Foodwatch. Die setzt sich für einen Grenzwert von zwei Mikrogramm Uran pro Liter ein. Der gilt bereits für Mineralwasser mit der Kennzeichnung „geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung“. Eine Forderung, die indes beim Umweltbundesamt in Dessau-Roßlau auf Kritik stößt. Dort wird auf einschlägige Studien verwiesen und betont: „Trinkwasser, in dem alle Grenzwerte der Trinkwasserverordnung eingehalten sind, eignet sich auch immer zur Zubereitung von Säuglingsnahrung.“ Warnmeldungen wie die von Foodwatch „basieren auf einer Überschätzung des Risikos“, heißt es weiter. Eine Aussage, die auch die hallesche Umwelt-Toxikologin Heidi Foth unterstützt. Der festgelegte Grenzwert für Uran „gründet sich auf dem Erfahrungsschatz der Wissenschaft“ und reiche aus, sagt die Professorin der Uni Halle. Von erhöhten Uranwerten betroffen sind im Süden Sachsen-Anhalts zunächst Gebiete im Bereich Allstedt, Emseloh und Winkel im Kreis Mansfeld-Südharz, in Possenhain, Bucha, Löbitz und Crauschwitz im Burgenlandkreis sowie Mücheln, Oechlitz, Krumpa und Teile von Stöbnitz im Saalekreis. Dort wurden bis zu 22 Mikrogramm Uran pro Liter Trinkwasser ermittelt. Landesweit laufen derzeit Untersuchungen, umfassende Ergebnisse sollen im November vorliegen, sagt Holger Paech, Sprecher des Magdeburger Gesundheitsministeriums. Er erwartet, dass im Zuge der Tests weitere Überschreitungen der Uran-Grenzwerte im Trinkwasser festgestellt werden. Nach einer MZ-Umfrage bei den zuständigen Behörden im Süden des Landes gibt es unterdessen einen weiteren Fall: Ein Brunnen des Wasserwerkes Mark Zwuschen im Raum Jessen (Kreis Wittenberg) wurde stillgelegt, nachdem dort überhöhte Uranwerte verzeichnet wurden. Im Bereich Weißenfels sind bei zwei Quellen in Leißling und bei Tagewerben leicht erhöhte Werte von vier und gut sieben Mikrogramm pro Liter gemessen worden. In der Region fließt sonst vor allem sogenanntes Fernwasser aus der Rappbodetalsperre im Harz sowie aus der Elbaue bei Torgau (Sachsen). Dessen Wert für Uran liegt deutlich unter einem Mikrogramm, teilweise unterhalb der Nachweisgrenze. Unterschiedlich sind die Reaktionen. Im Burgenlandkreis sind inzwischen die ersten uranbelasteten Brunnen stillgelegt. Durch neue Leitungen fließt Wasser aus anderen Quellen. In den übrigen Orten soll die Versorgung bis zum Jahresende umgestellt werden. In Mücheln sorgte das Bekanntwerden der Schwermetallbelastung im Frühjahr für Debatten. Eltern von Kleinkindern seien „sehr aufgebracht“ gewesen, berichtet Bürgermeister Andreas Marggraf (parteilos). Dabei betont er, dass ja nicht das Wasser schlechter geworden sei, sondern es hätten sich allein die gesetzlichen Vorgaben verändert. Er trinke auch weiter das Wasser aus der Leitung, koche damit Kaffee und Tee. Für die Ernährung seines sechs Monate alten Sohnes allerdings werde nur Mineralwasser verwendet. Die Kosten dafür könnte Marggraf sich vom Wasserversorger ersetzen lassen, „aber darauf verzichte ich“. In Mücheln wird nun intensiv nach Lösungen gesucht, drei Jahre Zeit lässt die Übergangsfrist. Möglich wäre es, das Wasser zu filtern und so das Uran herauszuholen. Eine Technik, die im Bereich Sangerhausen seit 2009 eingesetzt wird. Der Trinkwasser-Verband Südharz war damit bundesweit Vorreiter, berichtet Heike Müller, stellvertretende Geschäftsführerin. Schon zuvor hatte ihr Verband sich an einem Pilotprojekt beteiligt und nach Uran im eigenen Trinkwasser gesucht – und war auf die erhöhten Werte aufmerksam geworden. Und der Verband habe klar gesagt, so Müller, „auf jeden Fall etwas zu tun“, wenn zu hohe Werte nachgewiesen werden. So kam also für Sangerhausen die Filteranlage für 25 000 Euro. Beim Wasserpreis von derzeit 1,77 Euro pro Kubikmeter bedeute das einen Aufschlag von drei bis sechs Cent. Und der Uranwert sinke unter die Nachweisgrenze. Allerdings: Die „Filter sind nur eine Zwischenlösung“, sagt Müller. Für Sangerhausen werde ebenso wie für die anderen betroffenen Orte geprüft, wie das belastete Wasser durch Fernwasser zu ersetzen ist. Bürgerinitiativen-Sprecher Ernst beruhigt das nicht, schließlich sei „mindestens seit 2004 bekannt“, dass zu viel Uran im Wasser der Region ist. Nun gebe es nochmal eine Frist bis 2014, „und wir müssen weiter die Uranbrühe trinken“. – Quelle: http://www.mz-web.de/7345834 ©2016 01.06.12_Mansfeld-Südharz Winkel erhält Wasser aus der Talsperre Winkel/MZ. – Zugleich ist die Gefahr gebannt, dass das Trinkwasser für die Bevölkerung durch Altlasten auf dem Gelände der ehemaligen sowjetischen Garnison oder durch Uran belastet sein könnte. Kleinkinder bis zum ersten Lebensjahr erhalten deshalb nun auch kein Ersatzwasser mehr. „Die Kosten betragen rund 260.000 Euro. Davon wurden Fördermittel in Höhe von rund 100.000 Euro vom Land Sachsen-Anhalt bereitgestellt“, sagte Heike Müller, die stellvertretende TZV-Chefin. Die neue Leitung von Mittelhausen nach Winkel ist etwa 3,6 Kilometer lang. Bereits ab 2010 wurde begonnen, das Ortsnetz in Winkel umfangreich zu erneuern. Das hat zusätzlich rund 120.000 Euro gekostet. Vor etwa anderthalb Wochen wurde das erste Fernwasser nach Winkel geleitet. Die Brunnen in Winkel und auch der Hochbehälter sind inzwischen außer Betrieb genommen worden. Sie werden abgerissen, hieß es beim TZV. Bis spätestens Ende 2014 will der Verband das gesamte Versorgungsgebiet Allstedt ans Fernwassernetz anschließen. Mit der Modernisierung des Allstedter Hochbehälters ist in dieser Woche ebenfalls begonnen worden. Der TZV rechnet mit Kosten von rund 600.000 Euro, das Land hat 117.000 Euro Fördermittel zugesagt. Der Hochbehälter soll etwa zur Jahreswende fertig sein. Auch die Leitungen im Raum Allstedt werden umfangreich saniert. „Eine vollständige Erneuerung des Ortsnetzes ist jedoch nicht möglich“, so Müller. – Quelle: http://www.mz-web.de/7797696 ©2016 07.05.12_Mansfeld-Südharz Uran-Problem beschäftigt Regierung Sangerhausen/MZ/HKO. – Aus ihrer Sicht gibt es zwei Möglichkeiten, um die Konzentration des giftigen Stoffes im Trinkwasser zu senken: bevorzugt die Nutzung anderer, weniger belasteter Rohwässer oder das Mischen mit unbelastetem Roh- oder Trinkwasser. Das sei alternativ oder kombiniert möglich, heißt es in einer Antwort an den Abgeordneten Dietmar Weihrich (Bündnis 90 / Die Grünen) aus Halle, der Vorsitzender des Umweltausschusses ist. Wie die Landesregierung hervorhebt, komme das Mischen verschiedener Wässer dauerhaft „nur unter sorgfältiger Berücksichtigung der Umstände des Einzelfalls in Betracht“. Die Konzentration im Mischwasser müsse auch bei veränderten Anteilen den Grenzwert von zehn Mikrogramm je Liter dauerhaft unterschreiten. Greife beides nicht, müssten uranspezifische Ionenaustauscher eingebaut werden; das praktiziert der Trinkwasserzweckverband (TZV) Südharz seit 2009. Nach wie vor beschäftigt das Thema auch die Verantwortlichen vor Ort. „Der Landkreis und der TZV sind ständig in Gesprächen, um gemeinsam eine schnelle Lösung des Problems zu erarbeiten“, sagt Kreis-Sprecherin Michaela John. Denn kürzlich hatten Allstedts Bürgermeister Jürgen Richter (CDU) und die Ortsbürgermeister einen offenen Brief an den TZV Südharz verfasst. Ebenso wie eine Bürgerinitiative drängen sie, die Bevölkerung so schnell wie möglich mit unbelastetem Fernwasser aus der Rappbodetalsperre zu versorgen. Die Leitung von Mittelhausen nach Winkel ist im Bau, nächstes Jahr soll der Anschluss nach Allstedt erfolgen. Das Emseloher Netz wird zurzeit vorbereitet, um Bachwasser aus Blankenheim einzuspeisen. Die Ausnahmegenehmigung, mit der das Gesundheitsamt des Landkreises die erhöhte Uran-Konzentration duldet, läuft bis 5. Oktober 2014. So lange will man sich aber weder in Allstedt noch bei der Bürgerinitiative gedulden. – Quelle: http://www.mz-web.de/7795640 ©2016 19.04.12_Sangerhausen Das Uran-Problem drängt Sangerhausen/MZ. – Die Allstedter Ortsbürgermeister und Stadtoberhaupt Jürgen Richter (CDU) machen Druck: Sie fordern, dass die Bürger aus dem Raum Allstedt so schnell wie möglich mit Trinkwasser versorgt werden, das kein giftiges Uran mehr enthält. Um ihrem Anliegen Nachdruck zu verleihen, hat Richter einen offenen Brief an die Geschäftsführung des Trinkwasserzweckverbandes (TZV) Südharz übergeben. Der Allstedter Bürgermeister gehört selbst der Verbandsversammlung an. Hintergrund des Schreibens ist, dass seit Jahren erhöhte Uranwerte im Raum Allstedt gemessen wurden. Zuletzt waren es im Versorgungsgebiet Allstedt 11,67, in Emseloh 12,67 und in Winkel 11,79 Mikrogramm je Liter. Mehr also, als es das Gesetz seit dem 1. November 2011 mit dem Grenzwert von zehn Mikrogramm je Liter erlaubt. Dennoch hat das Gesundheitsamt des Landkreises Mansfeld-Südharz eine so genannte Duldungsverfügung erlassen, wonach im Raum Allstedt bis zum 5. Oktober 2014 eine Konzentration von maximal 20 Mikrogramm je Liter zulässig ist. Einzig Säuglinge bis zu einem Jahr dürfen dort kein Brunnenwasser mehr bekommen. Denn das Schwermetall gefährdet durch seine chemisch-toxische Wirkung besonders die Nieren. Doch bis Oktober 2014 wollen sich die Allstedter nicht mehr gedulden – viel zu groß sind die Unsicherheit und Ängste der Bevölkerung. Deshalb fordern sie, mit dem TZV alles daran zu setzen, den Bürgern in den Ortschaften schnellstmöglich ein qualitativ entsprechendes Trinkwasser zu liefern. „Die Duldungsverfügung zur Abweichung von Uran-Grenzwerten für 20 Mikrogramm je Liter bis zum 5. Oktober 2014 muss deutlich unterschritten werden.“ Dabei seien sich die Allstedter Kommunalpolitiker durchaus bewusst, dass das Problem schwierig und nicht über Nacht zu lösen sei. Ernst Hofmann, der ehrenamtliche Geschäftsführer des Verbandes, kann die Allstedter verstehen: „Da rennt ihr bei uns offene Türen ein. Wenn man den zeitlichen Rahmen verkürzen kann, wollen wir das gerne tun.“ Die Fernwasserleitung von Mittelhausen nach Winkel ist bereits im Bau, das Leitungsnetz und die Hausanschlüsse in Winkel werden zum Einspeisen von Fernwasser vorbereitet. In Emseloh wird am Leitungsnetz gebaut, um das Dorf künftig mit Bachwasser aus Blankenheim zu versorgen. Der Allstedter Hochbehälter wird saniert. Alles wie geplant, versichert Hofmann. Einen Seitenhieb auf die Medien kann er sich nicht verkneifen; sie hätten „ausführlich und nicht immer fachgerecht informiert“. – Quelle: http://www.mz-web.de/7623546 ©2016 12.03.12_Sangerhausen Wasser-Parameter im Netz Sangerhausen/MZ. – Der Trinkwasserzweckverband (TZV) Südharz hat endlich reagiert: Neuerdings veröffentlicht er wichtige Parameter zur Qualität des Trinkwassers im Internet – untergliedert nach Versorgungsgebieten und einzelnen Orten oder Ortsteilen. Die Tabelle zeigt auch, wo die Grenzwerte bestimmter Schadstoffe zurzeit überschritten werden, nämlich der Uran-Gehalt in Winkel und Emseloh sowie der Sulfat-Wert in Roßla. Und genau diese Veröffentlichungen hatten Bürger immer wieder gefordert. Das große öffentliche Interesse kann Ernst Hofmann, ehrenamtlicher Geschäftsführer des Verbandes, nicht recht nachvollziehen: „Wir sind an den Problemen seit Jahren dran und unternehmen große Anstrengungen, um die Wasserqualität in Allstedt oder Emseloh zu verbessern.“ Außerdem sei der Altkreis Sangerhausen kein Einzelfall in Deutschland oder Europa, Uran gebe es auch anderswo im Trinkwasser. „Wir sind aber schon ziemlich weit vorangeschritten, um die Problematik in den Griff zu bekommen und investieren entsprechend.“ Deshalb werde der Bereich Allstedt für den Anschluss ans Fernwasser vorbereitet und es würden verschiedene Anlagen weiter verbessert, etwa Brunnen, Leitungen, Bachfassungen oder Hochbehälter. Walter Licha aus Sangerhausen gehört zu den Bürgern, die schon seit langem die Veröffentlichung der Wasser-Parameter eingefordert haben. So, wie es das Informationszugangsgesetz besagt. Inzwischen hat er sogar die Justiz bemüht und beim Verwaltungsgericht in Halle Gehör gefunden. Das Gericht habe zwar kein Urteil gefällt, aber seinem Antrag stattgegeben, sagte Volker Albrecht, Sprecher des Verwaltungsgerichts am Montag in Halle. Licha kann nun also Einsicht in die Unterlagen zu den Uran-Messwerten nehmen und sich auch darüber informieren, wie sich etwa der bereits erfolgte Einbau von Uran-Filtern auf die Gebührenkalkulation im Verbandsgebiet – sprich den Trinkwasserpreis – auswirkt. Einsicht in die Unterlagen zu den Filtern zu nehmen, wird ihm allerdings verwehrt. Bereits Ende 2006 gab es erste Messungen, wonach in einigen Brunnen im Altkreis Sangerhausen der Uran-Gehalt höher als der damalige Richtwert und jetzige Grenzwert von zehn Mikrogramm je Liter lag. Das wurde aber erst im August 2008 durch eine Veröffentlichung der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch bekannt. Da hatte der TZV Südharz bereits einen Brunnen außer Betrieb genommen. Später wurden mehrere Filteranlagen installiert und Konzeptionen entwickelt, um besonders belastete Gebiete wie Allstedt oder Emseloh mit Fernwasser aus der Rappbodetalsperre zu versorgen. Zurzeit wird eine Fernwasserleitung von Mittelhausen nach Winkel gebaut. Im kommenden Jahr soll der Bereich Allstedt ebenfalls Rappbodewasser erhalten. Emseloh wird demnächst mit Bachwasser aus Blankenheim versorgt. – Quelle: http://www.mz-web.de/7383388 ©2016 09.02.12_Wasser Kritik an Grenzwert ALLSTEDT/MZ. – Verbraucherschützer halten den seit November gültigen Grenzwert von zehn Mikrogramm Uran pro Liter Trinkwasser für zu hoch. Er schütze Kleinkinder und Säuglinge nur unzureichend vor dem giftigen Schwermetall, so die Organisation Foodwatch. Sie weist darauf hin, dass Wasser, das als „geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung“ beworben wird, höchstens zwei Mikrogramm Uran pro Liter enthalten dürfe, und fordert einen Grenzwert von zwei Mikrogramm. Auch im Burgenlandkreis waren in den vergangenen Jahren in mehreren Orten zu hohe Uranwerte im Trinkwasser festgestellt worden. Dort wird derzeit die Umstellung auf Fernwasser oder Wasser aus unbelasteten Brunnen vorbereitet. – Quelle: http://www.mz-web.de/7781528 ©2016 09.02.12_Mansfeld-Südharz Allstedter Uran-Wasser für Säuglinge nicht geeignet Allstedt/MZ. – Grund: Das Wasser aus den Brunnen in Allstedt, Emseloh und Winkel enthält zu viel Uran – im Durchschnitt etwa zwölf bis 13 Mikrogramm je Liter. Damit wird der gesetzliche Grenzwert von zehn Mikrogramm je Liter, der seit 1. November gilt, deutlich überschritten. „Wir haben alle Familien angeschrieben und den Sachverhalt dargelegt“, sagt Heike Müller, stellvertretende Geschäftsführerin des TZV. Denn das Gesundheitsamt des Landkreises Mansfeld-Südharz hat angeordnet, dass der Zweckverband für Säuglinge bis zur Vollendung des ersten Lebensjahres Ersatzwasser zur Verfügung stellen muss. Das wiederum müsse für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet sein. Es habe einige Gespräche mit Eltern gegeben, sagt Müller, die seien sehr sachlich verlaufen. Die gesundheitsschädigende Wirkung des Urans beruht nach Ansicht von Experten weniger auf seinen radioaktiven, sondern vor allem auf seinen toxischen Eigenschaften. Das Schwermetall kann langfristig die Nieren schädigen, vor allem bei Kleinkindern. Betroffen sind aber nicht nur Familien, sondern auch die Allstedter Kindertagesstätte „Rotkäppchen“. Dort werden zurzeit drei Mädchen und Jungen unter einem Jahr betreut, sagt Leiterin Christel Kamprath. Die Beschaffung des „Ersatzwassers“ werde bereits ganz unkompliziert geregelt. „Wir lassen uns das Mineralwasser für die ganz Kleinen von einem Getränkehändler gleich mit anliefern, der uns sowieso Milch, Säfte und Mineralwasser bringt. Die Rechnung geht dann an den TZV.“ Während das Brunnenwasser für die Jüngsten also ab sofort tabu ist, wird aber der „Rest“ der Bevölkerung nach wie vor mit dem uranhaltigen Wasser versorgt. Das Gesundheitsamt hat für die Trinkwasserversorgungsanlagen Allstedt, Emseloh und Winkel eine so genannte Duldungsverfügung erlassen. Demnach darf der Uran-Grenzwert noch bis zum 5. Oktober 2014 überschritten werden – jedoch nur bis maximal 20 Mikrogramm je Liter. Darüber habe der Verband im Allstedter Mitteilungsblatt sowie auf seiner Internetseite informiert, sagt Müller. „Wir haben auch die Ärzte angeschrieben.“ Freilich ist es nicht neu, dass das Brunnenwasser im Altkreis Sangerhausen mit Uran belastet ist. Schon Ende 2006 wurde das anhand von freiwilligen Messreihen festgestellt. Knapp zwei Jahre später wurden die Ergebnisse öffentlich bekannt, der Verband sah sich einem zunehmenden Druck aus der Bevölkerung ausgesetzt. Allerdings gab es damals noch keinen gesetzlichen Grenzwert. Der wurde erst mit der neuen Trinkwasserverordnung zum 1. November 2011 wirkam. Seit die Gefahr aus den Brunnen bekannt ist, hat der TZV Südharz zwei Brunnen gänzlich außer Betrieb genommen und mehrere Brunnen mit Uranfiltern nachgerüstet. Winkel soll künftig mit Fernwasser aus der Rappbode versorgt werden. Die Leitung befindet sich bereits im Bau. „Die Anbindung erfolgt noch in diesem Halbjahr“, sagt Müller. Auch die Stadt Allstedt soll künftig Fernwasser aus dem Harz erhalten. Der Anschluss ist im kommenden Jahr vorgesehen. Emseloh soll ab dem zweiten Halbjahr 2012 Quellwasser aus Blankenheim erhalten. – Quelle: http://www.mz-web.de/7781774 ©2016 29.11.11_Sangerhausen TZV Südharz investiert SANGERHAUSEN/MZ. – Dafür will der Verband einen Kredit über knapp 1,5 Millionen Euro aufnehmen. „Der Wirtschaftsplan 2012 ist bereits von der Kommunalaufsicht des Landkreises bestätigt worden“, sagte Ernst Hofmann, der ehrenamtliche Geschäftsführer des Verbandes. Das größte Vorhaben ist die Erschließung des Industrieparks Südharz an der Autobahn A 38 bei Sangerhausen. Nachdem dieses Jahr bereits 550 000 Euro für die Planung fließen, sieht der Wirtschaftsplan 2012 eine Million Euro vor. Allerdings rechnet der Verband hierfür mit einer großzügigen Förderung durch das Land Sachsen-Anhalt. 90 Prozent sollen gefördert werden, ein Zehntel, also 100 000 Euro, muss der Verband aus eigener Kraft aufbringen. Allerdings ist bisher noch immer nicht bekannt, welche Branchen sich im künftigen Industriepark ansiedeln werden. Deshalb lasse sich auch der konkrete Bedarf an Trink- und Brauchwasser nicht ermitteln, so der Wirtschaftsplan. Allerdings könne das geplante, insgesamt 260 Hektar große Gewerbegebiet nur versorgt werden, wenn der Verband Fernwasser aus der Rappbodetalsperre zukauft. Dazu müsste eine Leitung von der schon vorhandenen Übergabestelle bei Nienstedt zum künftigen Industriepark gebaut werden. Das aber Bedarf im Vorfeld einer Umweltverträglichkeitsstudie, um den Trassenverlauf aus ökologischer und wirtschaftlicher Sicht optimal zu gestalten. Allerdings wird die Erschließung des Industrieparks längst nicht die einzige TZV-Baustelle im nächsten Jahr sein. In Allstedt soll die störanfällige Wasserleitung zum Schloss und dessen Einfahrtsbereich erneuert werden. Weil Allstedt voraussichtlich ab 2013 mit Fernwasser versorgt werden soll, werden der Allstedter Hochbehälter ertüchtigt und der noch vorhandene Abschnitt einer Stahlleitung in der Mühlstraße erneuert. In Beyernaumburg werden in der Mittelstraße und der Siedlung ebenfalls Stahlleitungen, die im Inneren stark verkrustet sind, erneuert. Auch in der Dorfstraße in Beyernaumburg, die 2012 umfassend saniert werden soll, bei der Sanierung einiger Gehwege in Liedersdorf und der Dorfstraße in Klosterrode werden neue Leitungen gebaut. Ein Teil des Leitungsnetzes im Sotterhäuser Mitteldorf wird ebenfalls erneuert. Die Einwohner von Emseloh werden künftig Quellwasser aus Blankenheim bekommen, dazu wird eine Leitung von Ort zu Ort gebaut. Der Emseloher Tiefbrunnen weist, so steht es im Wirtschaftsplan, grenzwertige Uranbelastungen auf. Um die Qualität des Blankenheimer Wassers auch bei starken Niederschlägen und während der Schneeschmelze zu garantieren, wird eine Ultrafiltrationsanlage eingebaut. In der Kreisstadt bekommen die Anwohner der Bonifatiusgasse, des Lindendamms und der Lerchengasse neue Wasserleitungen. Weitere Investitionen plant der Verband im technischen Bereich. So sollen beispielsweise Schieberkreuze und Wasserzähler an markanten Punkten der Rohrnetze installiert werden. Die Steuer- und Regelungstechnik soll weiter ausgebaut, der Fuhrpark durch den Einsatz dreier neuer Fahrzeuge modernisiert werden. – Quelle: http://www.mz-web.de/7477262 ©2016 25.11.11_Mansfeld-Südharz Fernwasser für Winkel SANGERHAUSEN/WINKEL/MZ. – Manche Hausfrau dürfte neidisch werden: Winkel, mit rund 300 Einwohnern einer der kleinsten Orte im Altkreis Sangerhausen, erhält ab nächstem Jahr weiches Fernwasser. Die Verbindungsleitung von Mittelhausen nach Winkel wird zurzeit für rund 335 000 Euro gebaut. Weitere Orte im Raum Allstedt sollen mittelfristig folgen. Bisher wird Winkel wie fast der gesamte Altkreis Sangerhausen mit Wasser aus Tiefbrunnen versorgt. Nur Mittelhausen und Einsdorf haben schon Fernwasser. Dass Winkel jetzt ebenfalls ans Netz angeschlossen wird, hat mehrere Gründe. Zum einen liegt die Fernwasserleitung bereits bis Mittelhausen. Zum anderen ließ die Qualität des Brunnenwassers zu wünschen übrig. Denn immer mal wurde der neuerlich geltende Grenzwert von zehn Mikrogramm Uran je Liter leicht überschritten, erklärt Marco Steckel, Technischer Leiter beim TZV. Doch Uranfilter, wie sie in Sangerhausen eingebaut worden sind, hätten das Problem nicht gelöst. Denn im Einzugsgebiet der Winkeler Brunnen besteht die Gefahr, dass das Wasser durch Mineralöl verunreinigt wird – eine mögliche Hinterlassenschaft der sowjetischen Streitkräfte. Der Bau der Verbindungsleitung nach Winkel wird vom Land gefördert. „Wir bekommen gut 100 000 Euro Fördermittel. Also 30 Prozent“, sagt Heike Müller, stellvertretende Geschäftsführerin des Trinkwasserzweckverbandes Südharz (TZV). Mit den Bauarbeiten ist eine Firma aus Bad Frankenhausen beauftragt. Entlang des Wirtschaftsweges von Mittelhausen wird die Kunststoffleitung segmentweise verlegt. Sie ist 3,5 Kilometer lang und liegt 1,20 Meter tief in einem Sandbett. Frostsicher. „Bis auf einen kleinen Bereich haben wird das Ortsnetz in Winkel voriges und dieses Jahr erneuert“, sagt Müller. Allerdings muss noch ein Druckminderungsschacht gebaut werden. Denn das Fernwasser wird mit einem Druck von etwa zwölf Bar durch das Netz „angeliefert“, doch im Ortsnetz reichen im allgemeinen vier Bar aus. Weil das Ortsnetz in Winkel bereits erneuert worden ist, sagt Steckel, werde es auch keine Probleme durch Ablagerungen von Mineralien wie Calcium, Magnesium, Eisen oder Mangan geben. „Sollte aber jemand noch einen alten, vielleicht selbst installierten Hausanschluss aus verschiedenen Materialien haben, könnte es Probleme geben.“ Mittelfristig, voraussichtlich 2013, sollen auch Allstedt, Wolferstedt, Nienstedt, Katharinenrieth, Niederröblingen und Einzingen Fernwasser bekommen. Deshalb wird nächstes Jahr der Allstedter Hochbehälter ertüchtigt. Übrigens stammt das Wasser, das nun bald in Winkel aus dem Hahn plätschert, aus der Rappbodetalsperre. Und es ist wesentlich weicher als hiesiges Tiefbrunnenwasser – was zur Folge hat, dass Wasch- und Kaffeemaschinen, Rohrleitungen und Wasserhähne nicht mehr mit dicken Kalkkrusten versetzt sind. Passionierte Kaffeetrinker fürchten freilich, dass der Kaffee dann aber nicht mehr so gut schmecken wird. . . – Quelle: http://www.mz-web.de/7309558 ©2016 27.10.10_Sangerhausen TZV Südharz plant für das neue Industriegebiet SANGERHAUSEN/MZ. – Die große Hoffnung auf den „Industriepark Südharz“ bei Sangerhausen erhält neue Nahrung. Der Trinkwasserzweckverband Südharz (TZV) will nächstes Jahr eine halbe Million Euro für die Planung ausgeben, um das 260 Hektar große Areal in der Nähe der Autobahn 38 mit Trink- und Brauchwasser versorgen zu können. Bis 2014 will er weitere fünf Millionen Euro in die Wasserversorgung des neuen Industriegebietes investieren. Das ist einer der wichtigsten Punkte des Wirtschaftsplanes für das Jahr 2011, den der Verband jetzt beschlossen hat. Im Vergleich zu anderen Investitionen erweist sich jedoch die Planung für den Industriepark als Rechnung mit vielen Unbekannten. Denn seitens der Stadt Sangerhausen oder des Erschließungsträgers, des Grundstücksfonds Sachsen-Anhalt GmbH, gibt es keine verbindlichen Aussagen, welche Branchen sich ansiedeln, wann das passiert und wie viel Wasser benötigt würde. Also wird erst mal mit dem maximal möglichen Bedarf geplant,wenn also das Gebiet voll ausgelastet wäre und sich Branchen ansiedeln würden, die sehr viel Wasser benötigen. Nach Angaben der Stadt Sangerhausen geht es um 700 Kubikmeter je Stunde. So viel Wasser könnte der TZV aber nicht zusätzlich aus seinen Brunnen entnehmen, so dass er zusätzlich Fernwasser kaufen müsste. Das erklärt auch die erheblichen Investitionskosten von 5,5 Millionen Euro. Denn die Fernwasserleitung, die von der Rappbodetalsperre bis Nienstedt führt, müsste noch bis Sangerhausen erweitert werden. Wo die Trasse entlang führen könnte, ist offen. „Wir haben dieses Jahr schon die Umweltverträglichkeitsprüfung in die Wege geleitet. Ergebnisse haben wir noch nicht. Wir wollen das aber noch vor Ende des Jahr beim Landesverwaltungsamt vorlegen“, sagt Heike Müller, stellvertretende Geschäftsführerin des Verbandes. Für die kostspielige Versorgung des Industrieparks mit Trinkwasser ist der Verband auf Fördermittel angewiesen. Der TZV hofft dafür auf fünf Millionen Euro, eine reichliche halbe Million Euro müsste er selbst aufbringen. Wie aus dem Wirtschaftsplan hervorgeht, soll für die Erschließung ein Vertrag mit der Grundstücksfonds Sachsen-Anhalt GmbH geschlossen werden. Nach der Erschließung würden die Anlagen ins Eigentum des Verbandes übergehen. Offen ist nach Aussagen der Geschäftsführung, auf welcher Grundlage die Wassergebühren für das neue Industriegebiet erhoben werden. Denkbar sei, ein separates Gebührengebiet festzulegen. Sollte sich nämlich nur wenig Industrie ansiedeln oder Betriebe, die wenig Wasser verbrauchen, könnte es bei überdimensionierten Leitungen erhebliche Qualitätsprobleme mit dem Wasser geben. Problematisch: Der TZV muss mit der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz einen Vertrag abschließen, in dem er die Abnahme einer bestimmten Wassermenge garantiert. Selbst wenn nicht so viel Wasser gebraucht würde, müsste er diese Menge bezahlen. Um die Bevölkerung im Verbandsgebiet davor zu schützen, dass sie in einem solchen Fall durch steigende Gebühren zur Kasse gebeten wird, wäre ein separates Gebührengebiet sinnvoll. Für das Minus müssten dann aber statt der TZV-Kunden die Mitgliedsgemeinden des Verbandes aufkommen – mit einer Umlage. – Quelle: http://www.mz-web.de/7539556 ©2016 27.11.09_Übergabe An erstem Brunnen Filter für Uran installiert SANGERHAUSEN/WALLHAUSEN/MZ. – Der so genannte Ionenaustauscher soll, wenn die hygienische Freigabe erteilt ist, in spätestens eineinhalb Wochen seine Arbeit aufnehmen. Er wird die Belastung des Brunnens mit dem Schwermetall nach Verbandsangaben auf unter 0,1 Mikrogramm pro Liter Wasser senken. Das Uran sei damit dort praktisch nicht mehr nachweisbar. „Wir wollten nicht mehr auf irgendwelche Bedenkenträger warten“, sagte Ernst Hofmann, Mitglied der Technischen Arbeitsgruppe beim TZV, die sich mit dem Uranproblem befasst. Er spielte damit auf den monatelangen Streit zwischen dem Verband und verschiedenen Landesministerien an. Während der Verband die Filter habe einbauen wollen, hätten die Behörden immer neue Hürden aufgestellt – unter anderem, weil die Entsorgung des uranbelasteten Filtergranulats angeblich nicht geklärt sei. Der TZV hatte deshalb ein Gutachten anfertigen lassen. Danach ist die Verbrennung des Granulats zulässig und hatte angefangen, mit Eigenmitteln die Anlage zu errichten. Sie hat nach Angaben von Marco Steckel, technischer Leiter beim TZV, etwa 25 000 Euro gekostet. Bis Ende kommenden Jahres sollen drei weitere Trinkwasserbrunnen des Verbands mit Uranfiltern ausgerüstet werden. Das sind der Brunnen zwischen Wallhausen und Hohlstedt nahe der Autobahnbrücke, einer im Brühltal bei Sangerhausen sowie der an der alten B 80 bei Riestedt. Bei den Brunnen im Allstedter Raum, die ebenfalls mit dem giftigen Schwermetall belastet sind, gibt es nach den Worten von Steckel „noch andere technische Möglichkeiten“. Die Entscheidung darüber sei aber noch nicht gefallen, sagte er. Bürger hatten in den vergangenen Monaten immer wieder bei den Verantwortlichen des TZV, bei der Kreisverwaltung, im Umweltministerium und nicht zuletzt bei Abgeordneten auf ihre Sorgen aufmerksam gemacht. Dabei wurde auch die Versorgung der Region mit unbelastetem Fernwasser aus der Rappbode-Talsperre ins Gespräch gebracht. Allerdings ist es nach Angaben des TZV technisch nicht möglich, von heute auf morgen das gesamte Verbandsgebiet damit zu beliefern. Das Fernwasser hätte auch seinen Preis: Gefiltertes Brunnenwasser sei um drei Cent, Fernwasser um 51 Cent je Kubikmeter teurer, hieß es jüngst bei einer Informationsveranstaltung in Sangerhausen. – Quelle: http://www.mz-web.de/7894612 ©2016 20.10.09_Sangerhausen Uran-Debatte erhitzt die Gemüter SANGERHAUSEN/MZ. – Denn mehrere Bürger wollten zwei Transparente „pro Fernwasser“ anbringen – sehr zum Verdruss von Sangerhausens Oberbürgermeister Dieter Kupfernagel (Die Linke), Gastgeber der mit Spannung erwarteten Gesprächsrunde. Doch trotz Aufregung: Die Spruchbänder blieben im Saal. Und die Meinungen letzten Endes ebenso geteilt. Jutta Parnieske-Pasterkamp aus Hayn, Mitglied im Trinkwasserausschuss und Dozentin an der Fachhochschule Nordhausen, blieb der Einstieg ins schwierige Thema vorbehalten. Sie begründete, warum sich der Verband vor kurzem entschlossen habe, in den ersten vier Brunnen Filter einzubauen: „Um Ihre Ängste und den Urangehalt in den Griff zu bekommen“. Sie spitzte zu: „Wir sind froh zu wissen, dass wir Uran im Trinkwasser haben, denn wir können’s rausholen. Andere wissen’s nicht mal.“ Mittels technischer Verfahren könne man das Schwermetall „sehr schnell und sehr effizient“ entfernen, betonte der Münchner Wasser-Experte Manfred Borho und ließ drei Röhrchen mit verschiedenen Substanzen durch die Zuschauerreihen geben. Quasi als Anschauungsmaterial für das Innere eines Uranfilters, den er ebenfalls als Muster mitgebracht hatte. Für die Nutzung des eigenen Wassers plädierte ebenfalls Ernst Hofmann. Uranfilter zu bauen, sei jetzt nötig und richtig. „Vielleicht gehen wir in fünf oder zehn Jahren andere Wege.“ Zugleich mahnte der Kommunalpolitiker, den kommunalen Einfluss auf die Trinkwasserversorgung so lange wie möglich zu erhalten – und fügte nur das Wörtchen „Krankenhaus“ hinzu. Die Menge applaudierte. Die zweite, von vielen Anwesenden mit viel größerem Interesse erwartete Variante wäre die mögliche Versorgung mit Fernwasser aus der Rappbodetalsperre. Es enthalte kein Uran, sei aber so weich, dass es zusätzlich mit Kalkmilch angereichert werden müsse, so Parnieske-Pasterkamp. Sie gab zu bedenken, dass sich der Klimawandel auch auf den Wasserhaushalt der Talsperre und den Eintrag organischer wie anorganischer Substanzen auswirken werde. Würden die Brunnen stillgelegt, rechne das Landesamt für Geologie und Bergbau mit einem Anstieg des Grundwassers nahe Wallhausen bis auf anderthalb Meter unter der Erde. Beim Vergleich der Vor- und Nachteile beider Wässer kam der Sangerhäuser Eberhard Raap zu einem anderen Ergebnis: „Die Zukunft muss der Anschluss ans Fernwassernetz sein.“ Jetzt etwas gegen den erhöhten Urangehalt zu unternehmen, sei richtig, fand er. Viele Gründe, die Region Sangerhausen mit Fernwasser zu versorgen, zählte Karl-Heinz Gafert auf. Mitte der 90er Jahre hatte er als Ingenieur den Bau der Fernwasserleitung nach Nienstedt betreut. Fernwasser sei qualitativ besser und kostengünstiger. „Mit Rappbode-Wasser könnte die Bevölkerung Sachsen-Anhalts zwei Jahre versorgt werden.“ Verkrustungen in den Rohren ließen sich lösen, so die Erfahrungen aus dem Mansfelder Land, das seit Mitte der 90er Jahre Rappbodewasser bezieht. Peter Michalik, Geschäftsführer der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz, warb ebenfalls mit guter Wasserqualität. „Wir wollen Wasser verkaufen, klar.“ Mögliche Investoren für das Sangerhäuser Industriegebiet wollten ohnehin Fernwasser, eventuell könnte ja ein Teil der Region mit angeschlossen werden. Kopfschütteln erntete Uwe Halbach, dessen Büro den Sangerhäuser Trinkwasserverband betreut. In den USA sei der Uran-Grenzwert auf 30 Mikrogramm je Liter angehoben worden, bei Hunderttausenden von Menschen habe man trotz des Genusses von uranhaltigem Wasser keine Nierenschäden festgestellt. Uran sei weniger giftig als Blei oder Quecksilber, sagte er. Worauf Hans-Georg Liebau schimpfte: „Sie plädieren so für Uran, dass man das Ganze sein lassen könnte!“ Doch das will der Verband keineswegs und nächstes Jahr nochmals vier Uranfilter einbauen lassen. Denn das gesamte Verbandsgebiet mit Fernwasser zu beliefern, sei nicht einfach und keinesfalls von heute auf morgen zu lösen, so Oberbürgermeister Kupfernagel. Er schloss nicht aus, dass es teilweise Fernwasser geben könne. Doch das hätte seinen Preis. Zwar liege noch keine dynamische Kostenrechnung vor, so Parnieske-Pasterkamp. Gefiltertes Brunnenwasser wäre um drei Cent, Fernwasser um 51 Cent je Kubikmeter teurer, ließ sie verlauten. – Quelle: http://www.mz-web.de/8076766 ©2016 29.09.09_Ministerium fordert neue Unterlagen SANGERHAUSEN/MZ. – Erst am Montag, unmittelbar vor der Verbandsversammlung, ging wieder ein Schreiben beim ehrenamtlichen Verbandsgeschäftsführer Dieter Kupfernagel ein. „Bei den zu entsorgenden Materialien handelt es sich nicht um überwachungsbedürftige Rückstände, da sie nicht in Anlage XII, Teil a der Strahlenschutzverordnung aufgeführt sind“, zitierte Kupfernagel aus dem Brief. Trotzdem solle der Verband mögliche andere Entsorgungsvarianten vorschlagen. Geld für Filter fest geplant Inzwischen ziemlich ungehalten, wertete Kupfernagel das jüngste Schreiben als „Versuch, Zeit zu schinden für irgendwelche Dinge, die noch im Hintergrund diskutiert werden“. Das Geld für die Filter sei im Wirtschaftsplan verankert, die Ausschreibung erfolgt. „Das ist wichtig für die Bürger. Unser Wasser ist gut und soll’s bleiben.“ Ausführlich werde das Thema am 19. Oktober, 18 Uhr im Glashaus des Rosariums diskutiert. Der Verein für Kernverfahrenstechnik und Analytik Rossendorf hatte schon im März bescheinigt, das mit dem Uran angereicherte Harz könne verbrannt werden. Der Verband wolle nun alternative Entsorgungswege vorschlagen, sicherte Kupfernagel zu. Im Umweltministerium gebe es Bedenken, ob der Einbau von Uranfiltern der richtige Weg sei, räumte Sprecher Thomas Kunstmann gegenüber der MZ ein. Deshalb habe man übers Landesverwaltungsamt und die Kommunalaufsicht den Verband anhalten wollen, „andere Varianten zu prüfen und die wirtschaftlichste zu finden“. Verband soll Alternativen prüfen Im Ministerium sei bekannt, dass der Urangehalt im Trinkwasser die Bevölkerung beunruhigt: „Uns liegen Schreiben von Bürgern vor. Dass Uran im Wasser ist, ist allen bewusst.“ Um die Qualität des Wassers kümmere sich das Sozialministerium, das Umweltministerium hingegen um die Versorgung und Infrastruktur. Möglich wäre auch, Wasser zu mischen oder Fernwasser zu nutzen, so Kunstmann. Zumal erwogen werde, das Sangerhäuser Gewerbegebiet mit Fernwasser zu versorgen. Das Ministerium habe „die Erwartungshaltung an den Verband“, dass er die Möglichkeiten, Kosten, Zeitschiene und die Auswirkungen auf die Gebühren für die Bürger prüft. – Quelle: http://www.mz-web.de/8450540 ©2016 17.09.09_Sangerhausen Umgang mit Uran-Problemen erregt zunehmend die Bürger SANGERHAUSEN/MZ. – Dennoch ging es, volkstümlich gesagt, hoch her. Das Uran-Problem erregt zunehmend die Gemüter. Gespannt verfolgten die Zuhörer den Bericht, mit dem der ehrenamtliche TZV-Geschäftsführer Dieter Kupfernagel die Sitzung einleitete. Der Einbau der Uran-Filter erfolge planmäßig. Umso erstaunter habe er ein Schreiben des Landkreises gelesen, der vom Einbau der Filter wegen zu befürchtender „wirtschaftlicher Fehlentwicklungen“ abgeraten habe. „Dem habe ich widersprochen“, so Kupfernagel, denn das Geld sei fest eingeplant. Dank der Filter sinke die Belastung unter 0,1 Mikrogramm Uran je Liter. Er hoffe, dass es ab 2010 den Grenzwert von zehn Mikrogramm Uran je Liter Trinkwasser gibt. „Wir machen’s uns nicht leicht“, reagierte die Verbandsvorsitzende Heidrun Hara auf den spürbaren Unmut der Zuschauer. Obwohl unüblich, erhielten die Bürger ein kurzes Rederecht. Sie beklagten die dürftigen Antworten auf ihre schriftlichen oder mündlichen Anfragen und forderten dringend, eine Versorgung mit Fernwasser zu prüfen. „Wir würden uns gern einbringen“, bot Walter Licha an. Auch er habe kürzlich in der internen Verbandsversammlung ähnliche Positionen wie die Bürger vertreten, gestand Ausschussmitglied Jürgen Richter. Kupfernagel merkte an, dass der TZV schließlich selbst die Messwerte eingeholt und sich „sehr zeitig mit dem Umwelt- und dem Gesundheitsministerium in Verbindung gesetzt“ habe. Der Anschluss ans Fernwassernetz sei schwieriger, als sich manch einer vorstelle. Viele Leitungssysteme passten nicht zueinander. Der Verband wolle den für die Bürger wichtigen Qualitätsstandard halten, sperre sich auch nicht prinzipiell dagegen, habe aber „bestimmte Gründe“. Näheres werde in einer öffentlichen Veranstaltung am 19. Oktober mitgeteilt. Mit dem Schreiben an Kupfernagel, begründete am Donnerstag eine Sprecherin des Landratsamtes, habe der Landkreis eine Forderung vom Innen- und Umweltministerium erfüllt. Der Filtereinbau solle erst nach der Prüfung durch das Landesamt für Umweltschutz erfolgen. – Quelle: http://www.mz-web.de/8388574 ©2016 01.09.09_Sangerhausen Verband lässt Uranfilter in vier Brunnen einbauen SANGERHAUSEN/MZ. – Weitere vier Filter sollen nächstes Jahr folgen. Dem Beschluss war eine langwierige Diskussion vorausgegangen: sowohl in der Technischen Arbeitsgruppe des Verbandes, die dreimal getagt und sich auch mit dem möglichen Zukauf von Fernwasser beschäftigt hatte, als auch hinter verschlossenen Türen während der Sitzung am Montagabend. Dass aber die Verbandsräte ausgerechnet bei diesem sensiblen Tagesordnungspunkt unter sich bleiben wollten, erboste die anwesenden Bürger sehr. „Unter Protest“ verließen Eberhard Raap und Walter Licha den Versammlungsraum. „Erst wird die Darstellung in der Presse kritisiert, und wenn es um Aufklärung geht, werden alle rausgeschickt“, schimpften beide. Indessen warb Dieter Kupfernagel, der ehrenamtliche TZV-Geschäftsführer, für den sofortigen Einbau der Uranfilter: „Wir müssen was tun für die Bürger.“ Denn die erhöhten Uranwerte seien seit zweieinhalb Jahren bekannt. Außerdem habe der Verband insgesamt 500 000 Euro für den Einbau von je vier Filtern in diesem und dem nächsten Jahr fest eingeplant. Allerdings sieht es im Moment nicht so aus, als ob das Land Sachsen-Anhalt dem Zweckverband finanziell helfen würde. „Wir haben schon lange Fördermittel beantragt und auch einen vorzeitigen Maßnahmebeginn“, sagte Heike Müller vom TZV. Erst habe ein Nachweis gefehlt, wie das uranbelastete Filtergranulat entsorgt werden solle. Deshalb hatte der TZV ein Gutachten eingeholt und vorgelegt; es ließe die Verbrennung des Granulats zu. Doch noch immer warte der Verband auf ein Signal aus dem Ministerium. Mit dem Einbau der ersten vier Filter soll es nun schnell gehen. Ein aufwendiges Ausschreibungsverfahren sei nicht nötig, teilte Müller am Dienstag mit. „Die Filter können von örtlichen Unternehmen eingebaut und müssen erst nach einem Jahr gewechselt werden.“ Bei den vier Brunnen, die nächstes Jahr vorgesehen sind, müssten bauliche Veränderungen erfolgen. Bis dann die ersten Filter zu tauschen wären, liege hoffentlich ein Gesetz vor, das den Grenzwert für Uran im Trinkwasser festschreibt, erwartet Kupfernagel. Auch deshalb hatten Bürger in den vergangenen Monaten immer wieder versucht, bei den Verantwortlichen des TZV, im Landratsamt, im Umweltministerium und nicht zuletzt bei den Abgeordneten auf ihre Sorgen aufmerksam zu machen – bislang mit wenig Erfolg. Wie es hieß, soll demnächst eine öffentliche Informationsveranstaltung in Sangerhausen stattfinden. – Quelle: http://www.mz-web.de/8121458 ©2016 09.03.09 TZV _Südharz» erwägt den Zukauf von Fernwasser Sangerhausen/MZ. Eine Entscheidung zur künftigen Fernwasserversorgung steht zwar vorerst nicht auf der Tagesordnung. Allerdings ist jetzt ein Expertengremium gebildet worden, das alle Varianten prüfen soll. Im Trinkwasserausschuss hat jetzt das Thema Fernwasser erneut eine Rolle gespielt. Es gebe schon Abstimmungen mit der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH, sagte die stellvertretende TZV-Geschäftsführerin, Heike Müller, und verwies auf das geplante Sangerhäuser Industriegebiet. Innerhalb eines Jahres, schätzt Geschäftsführer Peter Michalik von der Fernwasserversorgung, könnte die bereits bis Nienstedt liegende Fernwasserleitung nach Sangerhausen verlängert werden. „Das wäre eine sehr überschaubare Sache.“ Außer der Leitung benötige man einen Schwerpunktbehälter und ein Verteilungssystem. Die Leitung könne ab 300 Kubikmeter Wasser stündlich liefern. Technisch sei es durchaus möglich, Fern- und Tiefbrunnenwasser in Behälter einzuspeisen und gemischt abzugeben. Auch die Bevölkerung ist wegen der Trinkwasserversorgung sensibilisiert. Denn im Sommer wurde bekannt, dass in je einem Brunnen in Sangerhausen und bei Allstedt Uranspuren von 27 beziehungsweise 19 Mikrogramm je Liter gemessen wurden – wobei laut Bundesumweltamt nur Werte bis zehn Mikrogramm pro Liter als unbedenklich gelten. Der Verband hatte reagiert, den betreffenden Sangerhäuser Brunnen vom Netz genommen, das Wasser aus den anderen Brunnen gemischt und den Einbau von Uranfiltern beschlossen. Doch obwohl eine Pilotanlage bereits Ende 2008 in Betrieb gehen sollte, verzögert sich der Einbau der Filter weiter. „Wir haben bisher noch keine Fördermittelzusage vom Umweltministerium des Landes“, sagt Müller. Offen sei weiterhin, was mit dem Filtergranulat passiert. Immerhin ist Uran ein Schwermetall, das radioaktiv und giftig ist. Wahrscheinlich ist, dass das Granulat laut Strahlenschutzverordnung kein „überwachungsbedürftiger Rückstand“ ist und als „sonstiges Material“ eingestuft würde, so Müller. Doch der schriftliche Bescheid aus dem Umweltministerium stehe aus. Dadurch sei auch der Entsorgungsweg offen. – Quelle: http://www.mz-web.de/8118470 ©2016