Deutschlandticket sichern – Mobilität für Schüler*innen erhalten!
In der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Umwelt und regionale Entwicklung hat die Kreisverwaltung am Montag (17.11.) vorgeschlagen, das Deutschlandticket bis zum Ende des Schuljahres 2026/27 weiter anzuerkennen. Begründet wird dies mit der unsicheren Finanzierung durch Bund und Land sowie dem hohen organisatorischen Aufwand eines kurzfristigen Ausstiegs.
Grundsätzlich begrüßen wir die Verlängerung –trotzdem bleibt politischer Handlungsbedarf!
Zu Beginn des Jahres 2025 entfiel für über 1.000 Schüler*innen der Anspruch auf das Deutschlandticket. Warum? Weil es dabei eben nicht um „mehr Mobilität für Jugendliche“ geht, sondern um eine reine Kostenlogik:
Nur wenn das Deutschlandticket günstiger ist als die reguläre Schülerbeförderung der VGS, wird es überhaupt ausgegeben. Da ab 2026 mit der geplanten bundesweiten Preiserhöhung erneut Kinder und Jugendliche aus dem Anspruch fallen könnten, haben wir als Fraktion DIE LINKE/GRÜNE bereits Mitte Oktober einen eigenen Antrag für Dezember eingebracht
Darin schlagen wir ein Stufenmodell vor, das tatsächlich zu mehr Mobilität führt:
- Kurzfristig (ab 01.01.2026): Der Landkreis stellt sicher, dass weiterhin alle anspruchsberechtigten Schüler*innen nach § 71 Abs. 2 SchulG LSA ab Tarifzone 4 ein Deutschlandticket erhalten – auch wenn der Preis über 60 € steigen sollte
- Mittelfristig: Der Landkreis ermöglicht die Nutzung des Deutschlandtickets für diese Schüler*innen – auch während der Sommerferien
- Langfristig: Der Landkreis erweitert den Anspruch auf das Deutschlandticket für alle Schüler*innen weiterführender Schulen
„Unser Ziel ist klar: verlässliche und bezahlbare Mobilität für alle Jugendlichen im Landkreis. Mit dem Vorschlag der Kreisverwaltung wird der erste Schritt getan und unser erstes Ziel erreicht – aber wir wollen weitergehen“, betont Christine Reimann, Mitglied des Kreistages von Mansfeld-Südharz. „Gerade im ländlichen Raum ist das Deutschlandticket mehr als ein Fahrschein: Es ist ein Schlüssel zu Chancen und Teilhabe.“
Und wie soll das finanziert werden?
Wir schlagen vor, die entstehenden Mehrkosten schrittweise durch die Effizienzgewinne im Zuge der Einführung des On-Demand-Verkehrs zu kompensieren. Diese Mittel sind in der Vorlage der Kreisverwaltung nicht für das Deutschlandticket vorgesehen – aber sie helfen, den ÖPNV insgesamt stabiler und kosteneffizienter zu gestalten. Damit entsteht eine nachhaltige Finanzierung, die sowohl sozialen als auch verkehrspolitischen Zielen entspricht.
Unsere Botschaft ist eindeutig:
Kinder und Jugendliche brauchen Mobilität – verlässlich, gerecht und bezahlbar.
Dafür setzen wir uns ein!