Umwelt- und Naturschutz

Unser Landkreis ist geprägt von einer wunderbaren Fauna und Flora. Damit
das auch so bleibt und auch wir als Menschen gesund bleiben, bedarf es noch
vieler Anstrengungen.

Dazu gehört die Versorgung der Bevölkerung mit gesundem Trinkwasser. Wir
begrüßen den Anschluss vom Gebiet Sangerhausen an das Fernwassernetz aus
der Rappbodetalsperre und fordern weitere Anschlüsse, u.a. für Rossla wo die
Uran-, Sulfat- und Nitratwerte grenzwertig bzw. überschritten sind.
Wir begrüßen die Einrichtung des Sonderausschusses Abwasser des
Stadtrates Sangerhausen. Darüber hinaus möchten wir die Bildung ständiger
Ausschüsse in den Mitgliedsgemeinden zur Besprechung der
Angelegenheiten des Wasserverbandes anregen.

Für eine ökologisch ausgerichtete, nachhaltige Landwirtschaft müssen wir die
Reformierung im Sinne des Umwelt- und Tierschutzes voranbringen:

  • keine Massentierhaltung, die gesundheitsgefährdende Stoffe wie
    Antibiotika und Hormone als Grundlage für diese Art der Tierhaltung in
    großen Mengen benötigen und die sich dann in unseren
    Nahrungsmitteln und in den Gewässern wiederfinden.
  • Erhalt der landwirtschaftlichen Erwerbsflächen, kein andauernder
    Flächenverbrauch wertvoller Böden durch Infrastrukturmaßnahmen
    oder unnötige und überflüssige Gewerbeflächen.
  • Verbot von Glyphosat auf allen Flächen, welche sich im Besitz der Städte
    und des Landkreises befinden.
  • mehr Augenmerk auf ökologischen Landbau – keine Überdüngung der
    Böden, kein Anbau gentechnisch veränderter Nahrungsmittel.

Der Genehmigung weiterer Anlagen zur Massentierhaltung stehen wir
ablehnend gegenüber. Wir werden darauf hinarbeiten, dass die vorliegenden
Flächennutzungspläne und Bebauungspläne dementsprechend geändert
werden.

Wir kämpfen für den Erhalt unserer wichtigsten und schönsten Ressource –
das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz und setzen uns weiter für
eine Anerkennung als UNESCO-Weltnaturerbe ein.

Wir stehen hinter Natura 2000 und begrüßen die geplante Evaluierung der am
1.1.2019 in Kraft gesetzten Verordnung nach einem Jahr. Die Diskussionen
werden wir fachlich unterstützend und offen begleiten.

Angesichts der enormen Baumfällungen und Baumschäden durch
Unwetterereignisse unterstützen wir u.a. den BUND beim Alleenprojekt und
helfen mit, neue Bäume für Ergänzungspflanzungen in vielen Orten zu
pflanzen.

Wir wollen flächendeckend Baumschutzsatzungen einbringen. Die zeitlichen
Rahmen für Ersatzpflanzungen wollen wir straffen und die Möglichkeiten für
schnellere Ersatzvornahmen und Sanktionierungen bei Ausbleiben der
Ersatzpflanzungen erleichtern. Geplante Fällungen und die entsprechenden
Ersatzpflanzungen müssen vor Beginn der Maßnahmen bekannt gemacht
werden. Eine Diskussion sollte in den entsprechenden Ausschüssen der
Gemeinden stattfinden. Der Arbeitskreis „Baum“ in Roßla, gebildet aus
Verwaltung, interessierten Bürger*innen und dem Biosphärenreservat hat sich
sehr gut etabliert und dient uns als Modell, ähnliche Arbeitskreise in den
anderen Gemeinden einzurichten.

Der Tierschutz ist uns ein großes Anliegen. Deshalb unterstützen wir die
langfristige Absicherung der Tierheime ebenso, wie wir den konsequenten
Schutz von Tierarten beim Handeln der Verwaltungen, z.B. bei der Vergabe von
Flächennutzungen oder beim Abriss von Gebäuden mit gebäudebewohnenden
Tierarten (z.B. Fledermäuse), wie durch Bereitstellung von Ersatz- und
Ausgleichsflächen oder -orten, fordern.

Schonender Umgang mit Ressourcen

  • Schaffung einer Abfallgebührensatzung, die so gestaltet ist, dass sie
    Anreiz gibt, Müll zu vermeiden und zu trennen und damit sowohl
    ökologisch vertretbarer als auch bürger*innenfreundlicher wird.
  • Einsatz für eine landkreisweite einheitliche Ordnung zum Verbrennen
    von Gartenabfällen, die jedoch die Unterschiede zwischen Städten und
    Dörfern berücksichtigt.
  • Aktive Neugestaltung der Recyclinghöfe für eine bürgernahe und im
    Landkreis einheitliche Abfallwirtschaft.

Den heute häufig zu hörenden Vorwurf beim Naturschutz „Wo bleibt der
Mensch?“ halten wir für grundlegend falsch. Wir sind als Menschen Teil der
Natur. Naturschutz ist damit immer auch Menschenschutz. Den begründeten
Sorgen um den Verlust der Artenvielfalt, den Klimawandel müssen viel tiefer
gehende Maßnahmen folgen. Völlig zu Recht ist „Fridays for Future“
entstanden und dabei, sich zu etablieren. Es kommt nun darauf an, daraus auch
eine aktivere Politik in Bund und Ländern sowie im persönlichen Umfeld der
Bürger*innen zu erreichen. Naturschutz darf allerdings auch nicht als Mittel
zum Zweck genommen werden, um z.B. Windkraftanlagen als wesentliche
Basis für die Energiewende zu verhindern oder zu diskreditieren. Das
Windparkprojekt „An den Bärenlöchern“ östlich von Eisleben lehnen wir auf
Grund der nicht gegebenen Standorteignung ab.