Wirtschaft

Arbeit und Umweltschutz gehören für uns zusammen. Eine sozial-ökologische
Marktwirtschaft ist nicht rein quantitativem Wachstum verpflichtet.
Zukunftsfähige Arbeitsplätze schaffen, neue Wachstumsmärkte erschließen
und dabei unsere Lebensgrundlagen bewahren umfasst dringender denn je
ressourcenschonendes, nachhaltiges Wirtschaften.

Der ökologische Umbau und Denkmalschutz braucht solides Handwerk –
kleine und mittelständische Betriebe müssen mehr gefördert und gefordert
werden, mehr Möglichkeiten für Auftragsvergaben an örtlich ansässige
Handwerker*innen und Firmen sind zu schaffen.

Es muss mehr Plattformen zur Darstellung und Präsentation kleiner Betriebe
im Landkreis geben, um ihr Angebot zu präsentieren. Eine Förderrichtlinie zur
Unterstützung regional tätiger Unternehmen muss jedem Unternehmen zur
Verfügung stehen, um sich z.B. auf regionalen Messen präsentieren zu können.
Bei der Erneuerung der Landwirtschaft muss der ökologische Landbau,
nachhaltiges Wirtschaften und die artgerechten Tierhaltung gestärkt werden.
Die Vermarktung der Produkte des ökologischen Landbaus soll mehr
Möglichkeiten bekommen.

Im Hinblick auf sich weiter ändernde Bevölkerungsstruktur im Landkreis
muss der Ausbau von naturnahem und nachhaltigem Tourismus bei kleinen
Unternehmen, Dienstleistern und der Landwirtschaft gefördert und ausgebaut
werden.

Eine weitere Ausweisung von neuen Industrie- und Gewerbegebieten über die
bestehenden Pläne hinaus lehnen wir ab, es sei denn, es gäbe im konkreten Fall
tatsächlich keine nachweisbaren Alternativen und der*die Investor*in würde
angemessene Ausgleichsmaßnahmen finanzieren. Bestehende Brachflächen
müssen vorrangig neu oder wiederverwendet werden. Wir erkennen an, dass
der Zwang für die Kommunen, eigene Gewerbesteuereinnahmen und Anteile
an der Einkommensteuer als zwei der Haupteinnahmequellen zu erzielen, dem
entgegenstehen kann. Eine in dieser Hinsicht wünschenswerte Änderung von
Steuergesetzen kann auf kommunaler Ebene nicht beschlossen werden.
Ebenso wünschenswert wären Kompensationsleistungen für Kommunen,
welche aus Naturschutzgründen auf Flächennutzung verzichten. Auch dies
kann nicht kommunal erreicht werden. Der Wettbewerb um
Neuansiedlungen auf der grünen Wiese unter den Kommunen muss durch
Rahmengesetzgebung von „oben“ entkrampft werden. Das ist kein schneller
Weg, aber er ist notwendig. Im Rahmen unserer Möglichkeiten wollen wir auf
den zuständigen politischen Ebenen diese Diskussion anregen und führen. Der
heute erzwungene Konkurrenzkampf ist weder ressourcenschonend noch
zukunftsorientiert.

Wir fordern eine vollkommen transparente Kalkulation zur Kreisumlage.
Solange diese nicht „von selbst“ kommt, werden wir in allen Räten, in denen
wir vertreten sind, darauf drängen, diese gerichtlich einzuklagen bzw.
durchzusetzen.