Petition gegen Raubbau an der Natur im geschützten Gipskarstgebiet bei Questenberg

Nach der Genehmigung der Probebohrungen durch den Landkreis Mansfeld-Südharz wurde unmittelbar mit ersten Bohrungen im Bereich Questenberg und Breitungen begonnen. Auf Grund einer Klage des BUND Sachsen-Anhalt beim Verwaltungsgericht Halle mussten diese Arbeiten vorerst wieder eingestellt werden. Dennoch droht im Weiteren bei Fortsetzung der Projektidee der Fa. Knauf der Verlust wertvoller Lebensräume und Arten im Gebiet, und damit eines der wertvollsten Naturschätze im Südharz im Land Sachsen-Anhalt. Im Land Thüringen sind die Folgen dieses Raubbaus, der immer wieder als naturverträglich und wiederherstellbar dargestellt wird, schon viele Jahre zu sehen.

Erste Aussagen von Seiten der interessierten Fa. Knauf in der Mitteldeutschen Zeitung vom 21.12.2024 belegen inzwischen die Absicht, direkt in diesem mehrfach naturschutzfachlich geschütztem Gebiet baldmöglichst Rechte zum Abbau von Gipsrohstoffen vorantreiben zu wollen. Offenbar brauchte man nur noch eine Bestätigung zur Mächtigkeit des Gipsrohstoffs im Berg.
Das bisher oft hervorgeholte Argument der Befürworter ist damit vom Tisch: „Es wird ja nur gebohrt. Weitere Entscheidungen stehen noch aus.“ Sicher gibt es noch keine finalen Entscheidungen; dazu bedarf es umfangreicher Projektierung und weiteren z.T. umfangreichen Genehmigungsverfahren.

 

Zur Petition: Stoppt den geplanten Gipsabbau – Rettet die Südharzer Karstlandschaft | innn.it

 

Leider wird weder vom Unternehmen noch von der aktiven Wirtschaftspolitik des Landes darauf Bezug genommen, dass es schon maßgebliche Alternativen aus nachwachsenden Rohstoffen wie Stroh, Hanf u.a. gibt. Würde man sich stärker darauf orientieren, trifft auch die Diskussion um mögliche Arbeitsplatzverluste in der Zukunft nicht zu. Darüber hinaus würde zugleich die Schaffung nachhaltiger Lösungen mit Blick auf die nötige Verringerung des CO2-Eintrags in die Atmosphäre durch wirtschaftliche Aktivitäten vorangetrieben. Denn in dem Fall wird gebundener Kohlenstoff (wie bei Holz) langzeitlich im Bau gebunden. Außerdem entfiele damit die Frage, wo dann nach dem Raubbau in den Schutzgebieten – der ja nach einigen Jahren absehbar endlich sein wird – der Gips hergenommen werden soll. Stroh z.B. wächst ohnehin jährlich auf dem Acker!

Und das selbst vom Unternehmen angesprochene Recycling von Altgips aus verschiedenen Anwendungsbereichen steckt auch noch in den Kinderschuhen!