Verbrennen, ja oder nein? Wir zeigen Alternativen 22. April 202222. April 2022 Mit dem Antritt des neuen Landrats von Mansfeld-Südharz, André Schröder, kommt auch dasThema „Verbrennen von Gartenabfällen“ wieder auf die Tagesordnung. Der Landrat schlug vor, dieRegelungen aufzuweichen und die Möglichkeit für Ausnahmen zu erweitern. Bei uns als hiesiger Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen schrillen dabei die Alarmglocken.Aus diesem Grund zeigen wir, weshalb das Verbrennen von Gartenabfällen absolut kein Standardsein darf und welche anderen – umweltschonendere – Möglichkeiten es gibt. Argumente, die gegen das Verbrennen im heimischen Garten sprechen gibt es viele: – Luftbelastung & Geruchsbelästigung Bei der Verbrennung kommt es zu hohen Schadstoffemissionen, die zu einer erheblichenBeeinträchtigung der Luftqualität führt.Die Rauch- und Geruchsentwicklung kann zugesundheitlichen Beeinträchtigungen führen – vor allem Kinder, Asthmatiker*innen undAllergiker*innen leiden darunter. – Tierquälerei Viele Tiere nutzen die aufgeschichteten Haufen als Unterschlupf oder als Brutstätte. BeimVerbrennen dieser Gartenabfälle sterben sie qualvoll.Wenn kein Weg am Verbrennen vorbeiführen sollte, dann spart es viel Leid und Tod der Tiere, wenndie zu verbrennen Stapel kurz vorm Anzünden noch einmal umgeschichtet werden. Dann haben dieTiere eine Chance zu Flucht und zum Überleben. – Missachtung der Verbrennungsverordnung Ganz nach dem Motto „Kleiner Finger – ganze Hand“ ist die Versuchung groß, sobald dasVerbrennen von Gartenabfällen erlaubt ist, auch gleich ganz andere Abfälle auf diesem Weg zuentsorgen. Dazu gehören zum Beispiel Autoreifen, Matratzen, alte Möbel oderVerpackungsmaterialien. Die Liste kann endlos weitergeführt werden. Dadurch gelangen aber vieleSchadstoffe in die Umwelt, die schädlich für alle sind. Möglichkeiten, die das Verbrennen von Gartenabfällen ersetzen gibt es auch viele: – Bio-Tonne Die Bio-Tonne kann beim Landkreis angefordert werden. In dieser, die in der Hochzeit wöchentlichund in der Nebensaison aller zwei Wochen abgeholt wird, können unter anderem Rasen-, Baum-und Strauchschnitt, aber auch Blumen und Pflanzen entsorgt werden. Der zusätzliche Vorteil: auchBrotreste, Eierschalen, Kaffeesatz, Gemüse- und Salatreste, aber auch Obstreste (u.v.m.) werden aufdiesem Wege einfach und umweltschonend entsorgt. – öffentliche Sammlungen Kostenfreie Straßensammlungen von Grünschnitt durch den Landkreis und kostenfreie Entsorgungüber die Sperrmüllkarten sind möglich.Auch kann eine angemeldete Entsorgung über zugelassene Grünabfallsäcke und Banderolenrealisiert werden – wenn die Bio-Tonne mal nicht ausreicht. – Eigenkompostierung Laub und junge Zweige können geschreddert und anschließend kompostiert werden. GrößererBaumschnitt kann zu Mulch verarbeitet werden. Dazu den Baumschnitt zerkleinern und auf dieBeete oder unter Sträucher im Garten verteilen. Mulch schützt den Boden vor dem Austrocknen undverhindert bei starken Regenfällen, dass Unkrautsamen in den Boden gelangen.Das tut der Umwelt und dem Geldbeutel gut! – Feuerholz herstellen Große Holzstücke können für die Wärmebereitung im Ofen oder Kamin verbrannt werden. Das isteffektiver als diese Wärme beim Verbrennen in der freien Natur verpuffen zu lassen. Außerdemwird durch den Filter im Schornstein die Feinstaubbelastung minimiert.