Grüner Tag in Magdeburg am 25.03.2023

Bericht vom grünen Tag in Magdeburg

Waldemar und ich machten uns früh auf nach Magdeburg zum Grünen Tag.

Die nächsten Kommunalwahlen sollten thematisch und kreativ durchdacht werden. Die Frage war, was liegt euch in den Kommunen besonders am Herzen und „warum kandidieren wir und wie“? Neben einer kreativen Werkstatt, einer Podiumsdiskussion und Fachimpulsen gab es auch Workshops wie „Feministische Vernetzung“ und „Solidarität in der Kommunalpolitik“, dort konnten wir unsere Gedanken und Ideen einbringen.

Meine Themenvorschläge für die Wahlplakate waren folgende:

– Lebensnah vernetzen. Löschteiche in den Dörfern anlegen, wo es möglich ist.

So ein Löschteich hat eine Multifunktion für Mensch und Tier. Er hat einen Erholungswert für die DorfbewohnerInnen und auch Touristen, Rundweg und Sitzbank, evtl. ein kleiner Steg und ein Boot. Wasserabhängige Flora und Fauna bekommt wieder ein zu Hause. Er kann ein Auffangbecken für Starkregenfälle sein. In Trockenzeiten kann Wasser in trockenfallende Bäche abgegeben werden.

Brandschutz ist in vielen ländlichen Gemeinden nicht ausreichend und Trinkwasser, welches mit immer größerem Aufwand aufbereitet werden muss, zum Löschen zu verwenden auch nicht. In den zu erwartenden zu warmen Jahren kann der Grundwasserspiegel besser gehalten werden und in Maßen auch Gießwasser für Gemüsepflanzen entnommen werden.

– Kinderrechte/Väterrechte

Die Zahl der Inobhutnahmen steigt drastisch an – die Ursachen müssen genau erforscht werden, evtl. neue Bewertungs- und Handlungskonzepte für Gutachter, Jugendämter und Gerichte erarbeitet werden. Kinderwille und -rechte stärker in den Fokus setzen. Durch einen aktuellen Fall von Inobhutnahme  durch das Jugendamt in meinem Dorf mit dem Ergebnis, das ein Dreizehnjähriger bei seinem Vater, getrennt von seiner bisherigen Familie leben muss, was er nie wollte, habe ich mich mit der Thematik und auch mit mehreren betroffenen Eltern auseinandergesetzt.

Der Gedanke, das Recht der Väter auf ihre Kinder zu stärken, war sicher  ein Resultat aus der Rechtsprechung in der Vergangenheit, wo in der Regel Müttern die Kinder zugesprochen wurden. Es zeichnet sich jedoch eine Tendenz in Trennungsfällen mit Gewalterfahrung ab,  wo besonders gesellschaftlich gut situierte und vernetzte Väter die Mutter ihrer Kinder psychisch  unter Druck setzen, sie als hysterisch und psychisch krank darstellen, um die Kinder zu bekommen und es ihnen auch gegen den Willen der Kinder gelingt. Versagen hier die gängigen Bewertungsmuster der Gutachter auf die sich die Gerichte und Jugendämter stützen? Das ist in Trennungsfällen erst mal nicht neu, aber die Auswirkungen auf die Kinder durch Entscheidungen von Jugendamt und Gericht sind in vielen Fällen anders, als es für das Kind wünschenswert und von ihm gewollt gewesen wäre. Das bringt langfristig Leid und ungünstige Prognosen für die Entwicklung der betroffenen Kinder, von den Müttern ganz zu schweigen.

– Radwege

Wenn wir die Mobilität der Menschen klimafreundlich anpassen wollen, ist das Fahrrad im Ziel und Quellverkehr einzusetzen. Hier sind noch erhebliche Verbesserungen vorzunehmen. Bei größeren Aufkommen von Radverkehr müssen zwingend mehr Radwege zur Verfügung stehen und auch breiter werden. Auch im Hinblick auf die Mobilität älterer, bewegungseingeschränkter Menschen, die eher ein Dreirad benutzen  würden (wegen der Standsicherheit beim auf- und absteigen).

Für den regionalen Schul- und Berufsverkehr sollen Radwege straßenbegleitend sein. Straßenbegleitende Radwege sollten beidseitig sein um Gegenverkehre auf einer Fahrbahn  auszuschließen. Bei der Planung neuer Straßen soll das zwingend mit geplant werden, bei Erneuerungen ebenfalls.

– Rassismus

Stolpersteine und Paragraf 175. Wie sehen wir die Geschichte Betroffener in der Wahrnehmung von 1945 bis heute.

Mir (Waldemar) waren besonders die Wünsche für die Kandidierenden, bzw. für ein Engagement überhaupt wichtig: Wir müssen als einzelne Personen bekannt werden und öffentlich wahrnehmbar sein. Wo sind wir als engagierte Grüne bei öffentlichen Veranstaltungen präsent? Kommunalpolitik findet auch im kleinsten Kreisverband statt – wo diskutieren wir über welche lokale Themen und Herausforderungen?

Wir müssen mutig sein und uns lokale Partner suchen – engagiert sein und Verbündete suchen.

Elke Wiesenberg und Waldemar Cug